Gegen Einsatz von Kindersoldaten
Schüler des Hugo-Junkers Gymnasiums veranstalteten den „Red Hand Day“.
RHEYDT Morgens aufstehen, ausgiebig frühstücken und dann mit dem Rad oder dem Bus zur Schule fahren – für die achte Stufe des Hugo-Junkers-Gymnasiums der ganz normale Alltag. Am Nachmittag wird sich dann um die Hausaufgaben gekümmert und Zeit mit den Freunden verbracht. Ein Privileg – wie die Stufe nun beim „Red Hand Day“gelernt hat. Der Tag erinnert international an den Einsatz von Kindersoldaten und findet jährlich im Februar statt. Zum zehnten Mal beteiligte sich das Gymnasium nun an dem Gedenktag – mit Präsentationen und einem großen Banner gegen die Zwangsrekrutierung von Kindern.
Rund acht Meter misst das Banner am Ende, als man sich gemeinsam zum Gruppenfoto aufstellt. Vier Klassen verewigten sich darauf mit ihrem persönlichen roten Handabdruck und setzten damit ein Zeichen gegen diese besonders schwerwiegende Form des Kindesmissbrauchs, der immer noch rund 250.000 Kinder und Jugendliche weltweit ausgeliefert sind. „Viele Kinder insbesondere aus armen Familien werden entführt oder mit falschen Versprechungen geködert“, erklärt eine Schülerin der Klasse 8c bei einer Präsentation über Kindersoldaten in Kolumbien. „Oftmals wissen die Kinder und Jugendlichen überhaupt nicht, welche Auswirkungen es hat, mit Gewehren auf andere Menschen zu schießen.“Ähnlich sehe die Situation in Afghanistan und im Sudan aus, wie Schüler der 8a und 8b ihren Mitschülern in der Aula erklären. Die Minderjährigen würden – je nach Fähigkeiten – entweder als Soldaten, Köche, Späher oder Kuriere eingesetzt.
Der „Red Hand Day“geht auf einen Beschluss der UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahr 2002 zurück. Ziel des Tages ist es, auf die Missstände in vielen Gebieten auf der Welt aufmerksam zu machen. „Eine wichtige Aktion, selbst in Deutschland“, ist sich Bürgermeister Ulrich Elsen sicher. Auch er setzte ein rotes Zeichen auf das Banner der Schüler. „Es ist noch nicht allzu lange her, dass auch in Deutschland Minderjährige im Krieg eingesetzt wurden“, so Elsen. Dabei kann er sich auch auf die eigene Familiengeschichte beziehen. „Es ist also kein Grund zu denken, dass so etwas Schreckliches nur weit entfernt passieren würde und nichts mit uns zu tun hätte.“Durch die Beschäftigung mit einem solchen Thema könne man auch gut die eigene Situation und das eigene Glück reflektieren. Das Banner wird nun in den nächsten Tagen dem CDU-Bundestagsabgeordneten und Schirmherrn der Aktion, Günter Krings, überreicht.