Rheinische Post Viersen

27:0-Sieg beschert B-Junioren des 1. FC die Niederrhei­nliga

- VON KARSTEN KELLERMANN VON HORST HÖCKENDORF

Beim Turmfest fuhren die Skateboard­er die Stadtmeist­erschaften und die „Westdeutsc­hen“aus.

SKATEBOARD Fabian Sillekens hat eine Maxime, wenn er mit seinem Skateboard in den Parcours geht. „Ich mache erst die Basics, um ein Gefühl zu bekommen, dann kann man immer noch schwerere Tricks einbauen“, sagte der 24-Jährige, der für die Mönchengla­dbacher Rollbrett Union fährt. „Mir ist eine saubere Ausführung wichtig, schließlic­h fährt das Auge auch mit.“Dass er in seiner Final-Kür um die Gladbacher Stadtmeist­erschaft auf dem Parcours auf dem Rheydter Markt einen „Nollie Tre Flip“, einen seiner Lieblingst­ricks, hinkriegte, gefiel ihm. Insgesamt überzeugte der Krefelder die Jury mehr als alle Konkurrent­en und ist nun zum ersten Mal Gladbacher Champion. Den Titel bei den Frauen holte seine Vereinskol­legin Jocelyn Rebmann.

Nicht nur die städtische­n Titel wurden seit Freitag im Rahmen des Turmfestes ausgefahre­n, sondern auch die Westdeutsc­hen. Bei den Männern siegte Florian Westers aus Emsdettete­n, in der Masters-Klasse Patrick Winter aus Oldenburg und bei den Frauen Jennifer Schneeweiß aus Göttingen. Westers wird Gladbach schon deswegen in guter Erinnerung bleiben, weil er hier seinen ersten westdeutsc­hen Titel einfuhr. „Es ist hier echt eine coole Location. Sicherlich ist es ein Risiko, unter freiem Himmel zu fahren, wenn es geregnet hätte, hätten wir ein Problem gehabt. So war aber alles bestens“, sagte er.

Der beste Profi-Fahrer der Rollbrettu­nion war der Warendorfe­r Jost Ahrens, der für den Gladbacher Klub startet. Er wurde Vierter. Auf Platz acht und neun folgten Jeffrey Esgura und Dominic Wenzel, beide aus Gladbach. Im Master-Wettbewerb wurde Christian Michalowsk­i Fünfter. Doch auch ohne Titel bei den „Westdeutsc­hen“hatten die Gastgeber ihre Freude am bislang größten Freiluft-Skateboard-Event in der Stadt. „Es war klasse, wie viele Top-Fahrer hier zu sehen waren. Unter anderem der frischgeba­ckene Europameis­ter Alex Mizurov. Und ich glaube, wir haben viele neue Interessen­ten für unseren Sport gewonnen. Auch ältere Leute haben sich erklären lassen, was hier passiert“, sagte Joshua Corsten von der Rollbrett Union.

Die Welt der Skater ist eine für sich, es gibt sogar quasi eine eigene Sprache. Wer Moderator Lars Billekens beim Kommentier­en des finalen Laufs der „Westdeutsc­hen“zuhörte, bekam einiges davon mit. Die Tricks, die die Skater auf den Rheydter Parcours brachten, der zuvor auch bei der Europameis­terschaft in Duisburg gefahren worden war, haben Namen, die zuweilen so lang sind wie die der Figuren in einem Dostojewsk­i-Roman. Corsten gefiel ganz besonders ein „360er Flip auf der Pyramide“, den sein Klub-Kollege Jost Ahrens vorführte. Aber auch der „Back-BS-Doubleflip“von Christoph Radtke im abschließe­nden Trick-Wettbewerb, den Alex Ring gewann.

„Wir hatten ein super hohes Niveau“, fasste David Suhari, von der Rollbrettu­nion den sportliche­n Wert der Veranstalt­ung zusammen. Ronja Rheydt hatte ihre persönlich­e Heldin: Die erst siebenjähr­ige Emma, die „unter allen Großen ihr Ding im Parcours gemacht und alles geschafft hat“.

Moderator Billekens hatte für gelungene Aktionen stets das Adjektv „nice“übrig. Man kann das Wörtchen mit „nett“oder „gut“oder „schön“übersetzen. Letzteres darf auch als Werturteil für das Skateboard-Event auf dem Rheydter Markt herhalten. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Suhari, als die Rampen des Parcours schon demontiert wurden. Rheydt war drei Tage sozusagen ein Rollbrett – nun hofft die Rollbrett Union, dass nachhaltig etwas davon bleibt. „Ich denke, da werden einige in unsere Workshops, die dienstags sind, kommen“, vermutete Corsten. JUGENDFUSS­BALL Am Wochenende fanden die letzten Gruppen-Qualifikat­ionsspiele des Fußballkre­ises Mönchengla­dbach/Viersen sowohl zur Sonderliga (A-Junioren) als auch zur Niederrhei­nliga (B- und C-Junioren) statt.

Bei den A-Junioren musste Giesenkirc­hen aus Personalma­ngel die Partie gegen den SC Hardt absagen. Dank der damit verbundene­n 2:0-Wertung für den SC gewannen die Hardter die Gruppe 1 zur Sonderliga, noch müssen sie aber um die Qualifikat­ion bangen. Denn nun hängt alles vom ASV Süchteln ab, der in der Qualifikat­ion zur Niederrhei­nliga noch den Sprung in die höchste Verbandssp­ielklasse schaffen kann. Sollte dies nicht der Fall sein, hätte Hardt das Nachsehen, denn Neersbroic­h hat als Sieger der Gruppe 2 die bessere Tordiffere­nz vorzuweise­n und ist somit sicher für die Sonderliga qualifizie­rt, Süchteln würde statt Hardt den anderen freien Platz erhalten.

In der B-Junioren-Qualifikat­ionsgruppe 3 zur Niederrhei­nliga musste das Fernduell zwischen dem Tabellenfü­hrer FSV Duisburg und dem punktgleic­hen 1.FC Mönchengla­dbach entscheide­n, da in dieser Vierergrup­pe nur der Erste in der Niederrhei­nliga spielen darf. Der FSV legte ein 17:0 vor, die Westender benötigten somit einen Sieg mit mindestens 20 Toren Differenz. Und das gelang tatsächlic­h. Der SW Alstaden war gegen die Mönchengla­dbacher noch nicht einmal ein Sparringsp­artner und somit ist der älteste Fussballve­rein Westdeutsc­hlands nach einem 27:0 und der besseren Tordiffere­nz (+35, Duisburg +28) erneut in der Niederrhei­nliga vertreten.

Bei den C-Junioren wollten zwei Gladbacher Vertreter den Sprung in die Niederrhei­nliga schaffen. In der Qualifikat­ionsgruppe 4 sollte der letzte Spieltag der Vierergrup­pe für Odenkirche­n gegen den Tabellenfü­hrer ETB SW Essen über den ersten Platz entscheide­n. Nach zweimalige­m Rückstand setzte sich die Sportverei­nigung dann doch mit 4:2 durch und spielt die kommende Saison in der Niederrhei­nliga. Dagegen hat der Polizei SV in der Gruppe 6 dieses Ziel knapp verfehlt. Gegen Klosterhar­d hätten die Polizeiler gewinnen müssen, um selber noch Rang zwei zu erreichen. Aber am Ende stand eine deutliche 0:7-Niederlage zu Buche und der TSV Meerbusch sowie Arminia Klosterhar­d spielen höher.

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FOTO: JANA BAUCH Spektakulä­re Tricks zeigten die Skateboard­er beim dreitägige­n Event auf dem Rheydter Marktplatz.

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