Gladbacher stirbt im Kaarster See
Noch ist unklar, ob ein medizinischer Notfall zu dem tragischen Vorfall führte.
KAARST/MÖNCHENGLADBACH Am Dienstagabend ist es zu einem tragischen Vorfall im Kaarster Seegekommen. Badegäste entdeckten plötzlich einen leblosen Mann im Wasser und zogen ihn daraufhin ans Ufer. Der 48 Jahre alte Mann aus Mönchengladbach wurde unter Reanimationsmaßnahmen in ein Krankenhaus gebracht. Dort stellten Ärzte wenig später den Tod des Mannes fest. Derzeit prüft die Polizei, ob ein Badeunfall oder möglicherweise ein medizinischer Notfall die Ursache für den Tod waren. Aktuell geht man jedoch von Kreislaufproblemen aus.
In diesem Zusammenhang gibt die Kaarster Feuerwehr wichtige Ratschläge an Badegäste. So sollte man sich vor dem Sprung ins Wasser zunächst vorsichtig abkühlen, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. Auch mit vollem Magen oder Alkohol im Blut sollte man nicht schwimmen gehen. Weitere Tipps gibt die Feuerwehr auf Facebook.
Dort berichtet Augenzeugin Sarah Bungartz, wie sie den Vorfall empfunden hat. Schockiert sei sie besonders von den anderen Badegästen gewesen. Ein junger Mann habe schnell reagiert und Hilfe am Wachturm geholt. Eine große Traube habe sich um den geborgenen Familienvater gesammelt, Handys seien gezückt worden, aber nur wenige hätten Hilfe geleistet.
Als dann das Tor für den Rettungswagen geöffnet wurde, habe niemand Platz gemacht. Sie hätte mit ihren Bekannten den Anfang gemacht, doch eine Gruppendynamik sei nicht entstanden. Auch nicht, als das Martinshorn des Rettungswagen zu hören war. Erst als eine Badeaufsicht die Menschen aufforderte, Platz zu machen, sei der Rettungsweg gebildet worden. „Uns hat der gesamte Vorfall sehr betroffen gemacht“, sagt sie.
Von Einsatzbehinderungen kann Feuerwehr-Chef Andreas Kalla nicht sprechen. „Ich habe bei dem Einsatz keine Störungen empfunden“, sagt er. Im Gegenteil: „Die Leute haben gefragt, ob sie helfen können.“Die Badeaufsicht hätte dafür gesorgt, dass sie den Einsatzort schnell erreichen konnten. Die Feuerwehr war nach dem Rettungsdienst vor Ort. „Es war in der Tat so, dass viele Besucher bei der Ankunft noch nicht mitbekommen hatten, dass ein Einsatz läuft“, sagt Tim Gladis von der Rettungswache. Eine Zeitverzögerung sei dadurch aber nicht entstanden.
Im vergangenen Jahr starben zwei Menschen im Kaarster See – ein vierjähriger Junge und ein 19 Jahre alter Mann.