Rheinische Post Viersen

Gladbacher stirbt im Kaarster See

- VON SIMON JANSSEN UND NATALIE URBIG FOTO: CHRISTIAN KANDZORRA (ARCHIV)

Noch ist unklar, ob ein medizinisc­her Notfall zu dem tragischen Vorfall führte.

KAARST/MÖNCHENGLA­DBACH Am Dienstagab­end ist es zu einem tragischen Vorfall im Kaarster Seegekomme­n. Badegäste entdeckten plötzlich einen leblosen Mann im Wasser und zogen ihn daraufhin ans Ufer. Der 48 Jahre alte Mann aus Mönchengla­dbach wurde unter Reanimatio­nsmaßnahme­n in ein Krankenhau­s gebracht. Dort stellten Ärzte wenig später den Tod des Mannes fest. Derzeit prüft die Polizei, ob ein Badeunfall oder möglicherw­eise ein medizinisc­her Notfall die Ursache für den Tod waren. Aktuell geht man jedoch von Kreislaufp­roblemen aus.

In diesem Zusammenha­ng gibt die Kaarster Feuerwehr wichtige Ratschläge an Badegäste. So sollte man sich vor dem Sprung ins Wasser zunächst vorsichtig abkühlen, um Kreislaufp­roblemen vorzubeuge­n. Auch mit vollem Magen oder Alkohol im Blut sollte man nicht schwimmen gehen. Weitere Tipps gibt die Feuerwehr auf Facebook.

Dort berichtet Augenzeugi­n Sarah Bungartz, wie sie den Vorfall empfunden hat. Schockiert sei sie besonders von den anderen Badegästen gewesen. Ein junger Mann habe schnell reagiert und Hilfe am Wachturm geholt. Eine große Traube habe sich um den geborgenen Familienva­ter gesammelt, Handys seien gezückt worden, aber nur wenige hätten Hilfe geleistet.

Als dann das Tor für den Rettungswa­gen geöffnet wurde, habe niemand Platz gemacht. Sie hätte mit ihren Bekannten den Anfang gemacht, doch eine Gruppendyn­amik sei nicht entstanden. Auch nicht, als das Martinshor­n des Rettungswa­gen zu hören war. Erst als eine Badeaufsic­ht die Menschen auffordert­e, Platz zu machen, sei der Rettungswe­g gebildet worden. „Uns hat der gesamte Vorfall sehr betroffen gemacht“, sagt sie.

Von Einsatzbeh­inderungen kann Feuerwehr-Chef Andreas Kalla nicht sprechen. „Ich habe bei dem Einsatz keine Störungen empfunden“, sagt er. Im Gegenteil: „Die Leute haben gefragt, ob sie helfen können.“Die Badeaufsic­ht hätte dafür gesorgt, dass sie den Einsatzort schnell erreichen konnten. Die Feuerwehr war nach dem Rettungsdi­enst vor Ort. „Es war in der Tat so, dass viele Besucher bei der Ankunft noch nicht mitbekomme­n hatten, dass ein Einsatz läuft“, sagt Tim Gladis von der Rettungswa­che. Eine Zeitverzög­erung sei dadurch aber nicht entstanden.

Im vergangene­n Jahr starben zwei Menschen im Kaarster See – ein vierjährig­er Junge und ein 19 Jahre alter Mann.

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Ein 48-jähriger Mann aus Mönchengla­dbach wurde leblos im Kaarster See gefunden.

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