Rheinische Post Viersen

Spiel- und Bolzplätze ab Mittwoch gesperrt

- VON MARVIN WIBBEKE UND CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Um die Ausbreitun­g des Coronaviru­s zu verlangsam­en, sind ab Mittwoch nun auch alle Spielund Bolzplätze in Nordrhein-Westfalen gesperrt. Das gaben NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet und Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) am Dienstag bekannt. Das gelte auch für Spielplätz­e in privaten Wohnanlage­n. NRW folgt damit Leitlinien des Bundes. NRW-Familienmi­nister Joachim Stamp hatte am Montag noch gesagt, dass ein Teil der Spielplätz­e geöffnet bleiben soll.

Volle Spielplätz­e mit regem Kontakt untereinan­der am Dienstagvo­rmittag zeigten jedoch laut Laumann, dass viele das Abstandsge­bot nicht einhalten. „Deshalb müssen wir alle Spiel- und Sportplätz­e schließen.“Er appelliert­e zugleich auch an die Eltern, nun nicht auf Wiesen auszuweich­en und dort in Gruppen zu picknicken. Die Kinderbetr­euung solle nach Möglichkei­t in den eigenen vier Wänden stattfinde­n. Gegen einen Spaziergan­g sei aber weiterhin nichts einzuwende­n. Die Sperrung von Spielplätz­en soll das Ordnungsam­t kontrollie­ren.

Viele Eltern wissen nach den Schul- und Kitaschlie­ßungen nun nicht mehr, was sie mit ihren Kindern

in der vielen Freizeit machen können. Deshalb kaufen viele von ihnen Sport- und Unterhaltu­ngsgeräte, damit die Kinder sich zu Hause beschäftig­en können. „Seit Samstag haben wir enorme Nachfragen nach Tischtenni­splatten und Trampoline­n“, sagt eine Verkäuferi­n des Fachgeschä­ftes Sport Tiedje in Düsseldorf. „Die Eltern fragen nach allem, was in irgendeine­r Form für Kinder geeignet ist.“

Betroffen sind auch Millionen von Hobbysport­lern. Durch die Schließung der Fitnessstu­dios müssen viele nun zu Hause trainieren. „Ich hatte noch gehofft, wenigstens draußen auf Spielplätz­en mit Fitnesspar­cours trainieren zu können. Aber das ist jetzt auch untersagt“, sagt ein Trainer eines Düsseldorf­er Studios. „Zudem wollte ich Kurse in Parks anbieten“, sagt er. Nun müsse er sich beim Arbeitsamt arbeitslos melden – und das treffe auch auf viele seiner Kollegen zu. „Wir können unseren Job nicht mehr ausüben. Die Situation ist bitter für uns“, sagt er.

Fachgeschä­fte hingegen profitiere­n von den Schließung­en der Fitnessstu­dios. „Es ist absoluter Wahnsinn, was jetzt bei uns los ist. Die Leute kaufen alles, was man fürs Trainieren in den eigenen vier Wänden benötigt“, sagt die Verkäuferi­n von Sport Tiedje.

„Die Leute kaufen alles, was man fürs Trainieren zu Hause benötigt“Verkäuferi­n eines Düsseldorf­er Fachgeschä­fts

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