Spiel- und Bolzplätze ab Mittwoch gesperrt
DÜSSELDORF Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind ab Mittwoch nun auch alle Spielund Bolzplätze in Nordrhein-Westfalen gesperrt. Das gaben NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) am Dienstag bekannt. Das gelte auch für Spielplätze in privaten Wohnanlagen. NRW folgt damit Leitlinien des Bundes. NRW-Familienminister Joachim Stamp hatte am Montag noch gesagt, dass ein Teil der Spielplätze geöffnet bleiben soll.
Volle Spielplätze mit regem Kontakt untereinander am Dienstagvormittag zeigten jedoch laut Laumann, dass viele das Abstandsgebot nicht einhalten. „Deshalb müssen wir alle Spiel- und Sportplätze schließen.“Er appellierte zugleich auch an die Eltern, nun nicht auf Wiesen auszuweichen und dort in Gruppen zu picknicken. Die Kinderbetreuung solle nach Möglichkeit in den eigenen vier Wänden stattfinden. Gegen einen Spaziergang sei aber weiterhin nichts einzuwenden. Die Sperrung von Spielplätzen soll das Ordnungsamt kontrollieren.
Viele Eltern wissen nach den Schul- und Kitaschließungen nun nicht mehr, was sie mit ihren Kindern
in der vielen Freizeit machen können. Deshalb kaufen viele von ihnen Sport- und Unterhaltungsgeräte, damit die Kinder sich zu Hause beschäftigen können. „Seit Samstag haben wir enorme Nachfragen nach Tischtennisplatten und Trampolinen“, sagt eine Verkäuferin des Fachgeschäftes Sport Tiedje in Düsseldorf. „Die Eltern fragen nach allem, was in irgendeiner Form für Kinder geeignet ist.“
Betroffen sind auch Millionen von Hobbysportlern. Durch die Schließung der Fitnessstudios müssen viele nun zu Hause trainieren. „Ich hatte noch gehofft, wenigstens draußen auf Spielplätzen mit Fitnessparcours trainieren zu können. Aber das ist jetzt auch untersagt“, sagt ein Trainer eines Düsseldorfer Studios. „Zudem wollte ich Kurse in Parks anbieten“, sagt er. Nun müsse er sich beim Arbeitsamt arbeitslos melden – und das treffe auch auf viele seiner Kollegen zu. „Wir können unseren Job nicht mehr ausüben. Die Situation ist bitter für uns“, sagt er.
Fachgeschäfte hingegen profitieren von den Schließungen der Fitnessstudios. „Es ist absoluter Wahnsinn, was jetzt bei uns los ist. Die Leute kaufen alles, was man fürs Trainieren in den eigenen vier Wänden benötigt“, sagt die Verkäuferin von Sport Tiedje.
„Die Leute kaufen alles, was man fürs Trainieren zu Hause benötigt“Verkäuferin eines Düsseldorfer Fachgeschäfts