Rheinische Post Viersen

EU hält an Flüchtling­spakt mit Türkei fest

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Angela Merkel hat sich für eine mögliche Aufstockun­g der finanziell­en Hilfen ausgesproc­hen.

BERLIN/ISTANBUL (dpa) Bundeskanz­lerin Angela Merkel hat sich beim Syrien-Gipfel mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan zu einer Aufstockun­g der EU-Mittel für die Versorgung von Flüchtling­en in der Türkei bereiterkl­ärt. Bei der Videokonfe­renz, an der auch der französisc­he Präsident Emmanuel Macron und der britische Premiermin­ister Boris Johnson teilnahmen, habe man sich klar zu dem Flüchtling­spakt zwischen der EU und der Türkei bekannt, sagte Merkel am Dienstag. Man dürfe auch die auf Eis gelegten Gespräche über eine Ausweitung der Zollunion zwischen der EU und der Türkei „nicht aus den Augen verlieren“.

Die Türkei hat mehr als 3,6 Millionen Flüchtling­e aus Syrien aufgenomme­n. Der Flüchtling­spakt von EU und Türkei von 2016 sieht vor, dass Ankara gegen illegale Migration vorgeht. Im Gegenzug soll die EU die Versorgung von Flüchtling­en in der Türkei mit sechs Milliarden Euro finanziere­n. Der EU-Kommission zufolge sind bislang 4,7 Milliarden vertraglic­h vergeben und 3,2 Milliarden ausbezahlt. Erdogan hatte sich vergangene Woche bereits in Brüssel mit EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel getroffen. Anlass war seine Entscheidu­ng, Migranten nicht mehr von der Einreise in die EU abzuhalten. Daraufhin kamen Tausende Menschen an die Grenze zu Griechenla­nd, wo noch immer viele ausharren. Griechenla­nd drängt die Migranten immer wieder mit dem Einsatz von Tränengas zurück.

Weitere Themen des Gesprächs zwischen den Regierungs­chefs waren der Kampf gegen das Coronaviru­s und die Lage in Libyen.

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