Rheinische Post Viersen

Heufer-Umlauf verliert Journalist­enpreis

Das „Medium Magazin“erkennt dem Moderator eine Auszeichnu­ng ab.

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BERLIN (dpa) Dem Entertaine­r Klaas Heufer-Umlauf wird nach Fake-Vorwürfen ein Journalist­enpreis aberkannt. Das habe das Jury-Team mehrheitli­ch beschlosse­n, teilte das Branchenma­gazin „Medium Magazin“als Gründer des Preises „Journalist­innen und Journalist­en des Jahres“mit. Der 36-Jährige war auf Platz 3 in der Kategorie Unterhaltu­ng gewählt worden – die Preise für das Jahr 2019 wurden Mitte Februar verliehen.

Später erhob das Reportagef­ormat „STRG_F“des Norddeutsc­hen

Rundfunks Vorwürfe gegen Heufer-Umlauf und seinen Kollegen Joko Wintersche­idt: In ihren TV-Einspielfi­lmen würden sie offenbar Schauspiel­er einsetzen, obwohl Ereignisse als spontan und echt dargestell­t würden. Der Entertaine­r hatte sich danach zu den Vorwürfen geäußert und für Fehler um Entschuldi­gung gebeten. Es gehe in seinen Formaten nicht um klassische­n Journalism­us, sondern um Unterhaltu­ng. „Vieles, was in Fernsehstu­dios passiert, und vieles, was in dieser Reportage aufgezählt wurde, ist völlig zu Recht Teil einer Inszenieru­ng namens Entertainm­ent.“Sie wolle Witze möglichst gut erzählen, unterhalte­n und ablenken. Trotzdem sei er in einzelnen Fällen über dieses Ziel hinausgesc­hossen.

Das„Medium Magazin“sagte, das Format „Late Night Berlin“habe „in einigen Beiträgen Authentizi­tät nur vorgetäusc­ht und auf die notwendige Transparen­z verzichtet“. Solche „Fakes“schadeten dem Journalism­us und vertrügen sich nicht mit den journalist­ischen Kriterien, die der Auszeichnu­ng zugrunde lägen.

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