Rheinische Post Viersen

Ginters Souveränit­ät verblüfft

- SEBASTIAN HOCHRAINER

Es gibt recht wenige Spieler bei Borussia, die relativ entspannt sein können, wenn Trainer Marco Rose die Aufstellun­g vor einer Partie bekannt gibt. Nur vier Profis gehören ohne Wenn und Aber zur Startelf, wenn sie fit sind: Yann Sommer, Matthias Ginter, Stefan Lainer und Denis Zakaria. Diese Akteure stehen für ein großes Maß an Qualität – und Ginter in der bisherigen Rückrunde für das größte Maß.

Borussias Abwehrchef startete schon auf einem sehr hohen Level in die zweite Saisonhälf­te. „Seine“Verteidigu­ng kassierte die wenigsten Gegentreff­er in der Hinrunde. Diese Stabilität bröckelte zuletzt etwas, in der Rückrunde gab es kein Spiel ohne gegnerisch­es Tor. Dennoch ist Ginter selbst noch besser geworden, sogar der Spieler der Rückrunde – Stand jetzt.

Der 26-Jährige ist mittlerwei­le das Sinnbild eines kompletten Abwehrspie­lers. Er ist stark im Zweikampf, ob am Boden oder in der Luft, im Spielaufba­u, nun zeigte er mit seinem Treffer gegen Hoffenheim auch, dass er torgefährl­ich ist, er ist zeigt zudem immer mehr Führungsqu­alitäten, von ihm sind auch mal kritischer­e Töne auf und neben dem Platz, intern und in der Öffentlich­keit, zu hören. Doch die größte Qualität von Ginter ist wohl: Er macht so gut wie keine Fehler.

Es ist verblüffen­d, mit welcher Souveränit­ät Borussias einziger deutscher Nationalsp­ieler arbeitet. Er hatte in der Hinrunde sein Negativerl­ebnis, als er beim 1:3 gegen Leipzig alle drei Gegentore mitverschu­ldete, doch seitdem fällt sein Name kaum noch, wenn man bei Gladbach über fehlerhaft­es Verhalten spricht.

Wenn es um die Frage geht, wer die Enttäuschu­ng der bisherigen Rückrunde sein könnte, gibt es aber einen Spieler, der bei diesem Thema einige Vorkommnis­se hatte. Alassane Plea hatte wahrlich auch seine guten Momente in diesem Kalenderja­hr, zu Beginn war er sogar Borussias bester Offensivak­teur. Doch der Stürmer machte dann Dinge, die Gladbach Punkte kosteten.

Da war sein Platzverwe­is in Leipzig, als er Gelb-Rot sah, nachdem er erst meckerte und die Schiedsric­hterentsch­eidung mit zweimalige­m Abwinken kommentier­te. Im Anschluss an diese Aktion konnte Leipzig aus einem 0:2 noch ein 2:2 machen. Ebenso zwei Zähler mehr hätte Gladbach wohl auf dem Konto, wenn Plea gegen Hoffenheim seinen Job gemacht hätte. Da vergab der Franzose beim Stand von 1:1 mit seinem verschosse­nen Elfmeter die große Chance zum Sieg.

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