Prüfungstermine noch unsicher
Der NRW-Terminplan ist nur zu halten, wenn nach den Ferien die Schule wieder startet.
DÜSSELDORF Die jüngst verschobenen Abschlussprüfungen an Haupt-, Real- und Gesamtschulen finden in Nordrhein-Westfalen nur statt, wenn der Schulbetrieb nach den Osterferien wieder regulär aufgenommen wird. Dies stellte das Schulministerium auf Anfrage klar. Der neue Terminplan gelte nur unter der Voraussetzung, „dass nach den Osterferien ein Schulbetrieb im gewohnten Rahmen wieder möglich sein wird“.
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte erst tags zuvor den Zeitplan für die verschobenen Prüfungen bekannt gegeben. Danach soll der Beginn der Prüfungen in Klasse 10 um fünf Tage auf den 12. Mai nach hinten verlegt werden. Ob der Schulbetrieb aber tatsächlich nach Ostern wieder aufgenommen werden kann, gilt als höchst unsicher. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schule am 20. April wieder beginnt“, sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Maike Finnern. Für geradezu utopisch hält sie es, dass der Betrieb nach den Ferien auf einen Schlag wieder startet. Dies sei aus logistischen, aber vor allem aus Gründen des Infektionsschutzes kaum möglich. Die Flure der meisten Schulen seien viel zu eng, um die Abstandsregel einzuhalten. Risikogruppen wie vorerkrankte Schüler und Lehrer sowie ältere Pädagogen wären in einer vollbesetzten Schule kaum zu schützen, und auch an den Hygiene-Bedingungen hapere es. Das Schulministerium teilte dazu auf Anfrage mit, es würden selbstverständlich verschiedene Szenarien vorbereitet, wie der Schulbetrieb neu gestartet werden könne.
Die GEW-Landesvorsitzende schlägt vor, in einem ersten Schritt nur bestimmte Schülergruppen wie etwa die Abiturienten zu unterrichten. Sie schränkt zugleich ein: „Ob die Abiturprüfungen wirklich stattfinden können, steht für mich nicht fest.“Wenn die Schule nach den Osterferien nicht wieder beginne, müsse es die Option geben, das Abitur doch ausfallen zu lassen.
Dem jüngsten Zeitplan des Schulministeriums zufolge sollen die Abiturprüfungen um drei Wochen verschoben werden und am 12. Mai beginnen. In einer Mail des Ministeriums an die Schulen vom Freitag heißt es dazu: „Nach Wiederaufnahme des Schulbetriebes wird den Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit gegeben, sich in der Schule im Rahmen von unterrichtlichen Angeboten auf das Abitur vorzubereiten.“Ein Unterricht nach Stundenplan sei nicht vorgesehen.
Zugleich behält sich die Landesregierung aber Änderungen beim Abitur vor: In einer „sehr dynamischen Lage“bereite das Ministerium „geeignete Szenarien vor“. Ziel bleibe es aber, auf der Grundlage des Beschlusses der Kultusminister ein Abitur mit Prüfungen abzuhalten.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schule am 20. April wieder beginnt“Maike Finnern GEW-Landeschefin