AKH freut sich über 1000 selbstgenähte Mundschutze
Und mehr als 50 Unternehmen wollen den Kreis Viersen bei der Beschaffung von Schutzmaterial unterstützen.
KREIS VIERSEN Die Mitarbeiter des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Viersen sind begeistert: Freiwillige gaben bis Freitag mehr als 1000 selbst genähte Behelfs-Mund-Nasen-Schutz-Masken im Krankenhaus ab. „Diese Unterstützung ist einfach beeindruckend“, betonen die Geschäftsführer Thomas Axer und Kim-Holger
Kreft unisono.
Erst vor wenigen
Tagen hatte das
AKH die Bevölkerung um Hilfe gebeten. Das Krankenhaus benötigt
Mundschutze aus
Stoff für nicht sensible Arbeitsbereiche. „Eines ist sicher: Im AKH wird es jetzt bunt. Jedenfalls in den patientenfernen Bereichen“, sagt Wiebke Eßer, Beauftragte für Qualitätsmanagement im AKH. „Es ist unglaublich, wie kreativ die Näher geworden sind.“
Manche Designs ahmen in Form und Farben OP-Masken nach, andere Muster erinnern an Vorhänge der 1960er-Jahre. Selbst Masken mit Batman-Motiv, Borussia-Raute, rosa Elefanten und anderen niedlichen Figuren haben das Krankenhaus erreicht. „Wir möchten ein riesiges Dankeschön an alle Näherinnen und Näher aussprechen“, betont Eßer.
Und: Bereits am ersten Tag nach dem Aufruf des Landrats, den Krisenstab des Kreises Viersen bei der Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung zu unterstützen, gingen mehr als 50 Angebote ein. „Eine hervorragende Resonanz“, freute sich Landrat Andreas Coenen (CDU). „Nicht nur die Menge der Angebote, sondern vor allem auch die Bandbreite der Produkte und die kreativen Ideen der Anrufer sind hoch erfreulich.“Die ersten Schutzmasken wurden bereits kurze Zeit nach dem Telefonat bestellt. Andere Anrufer bieten Schutzanzüge, Handschuhe oder Desinfektionsmittel an – teils als Spende, teils zu günstigen Marktpreisen. Auch viele fachfremde Firmen wollen helfen: Ein Handarbeitsladen bietet an, Mundschutzmasken aus Stoffen zu nähen. Eine Firma kann mittels eines 3D-Druckers Bauteile für OP-Visiere herstellen. Ein dritter Anrufer bietet an, Spritzschutzscheiben aus Acrylglas zu fertigen. Das Unternehmen Mellerud aus Brüggen, Hersteller von Spezial-Reinigern, kündigte an, die Produktion auf Hand-Desinfektionsmittel umzustellen.
Rund 100 Mundschutze hat die Dülkener Schneiderin Beate Delbos in den vergangenen Tagen genäht. In ihrer Schneiderei sammelte sie sämtliche waschechten Baumwollstoffreste, nähte daraus die Masken: außen bunt, innen zum Gesicht hin weiß, mit zwei Fäden für die Ohren und einem Draht, der über die Nase gezogen wird. Ihre Mutter Gerta hilft ihr beim Nähen, ihr Vater Herbert und ihr Sohn Leon fahren in den nächsten Tagen die fertigen Atemschutz-Masken zu den Dülkener Arzt-Praxen und Heimen. www.rp-gemeinsamstark.de