200 Menschen folgen Muezzin-Ruf in Gladbach
MÖNCHENGLADBACH (gap) Polizei und Ordnungsamt mussten am vergangenen Donnerstag einschreiten, weil der Muezzin-Ruf von einer Moschee im Mönchengladbacher Stadtteil Mülfort für eine Menschenansammlung gesorgt hatte. Viele Bürger hatten unter anderem über den Notruf die Polizei verständigt, auch weil es auf der Straße vor dem islamischen Gotteshaus zu Verkehrsbehinderungen gekommen war.
Da wegen der Corona-Schutzverordnung auch Moscheen schließen mussten, hatte die Stadt der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Mönchengladbach auf Anfrage erlaubt, einmal am Tag den Ruf des Muezzin per Lautsprecher vom Minarett der Moschee an der Duvenstraße erklingen zu lassen. Dies sei in Abstimmung mit dem Vorsitzenden des Integrationsrates und entsprechend der Regelung in anderen Kommunen geschehen, wie ein Stadtsprecher sagte. Eine Versammlung
vor der Moschee und eine Art „Auto-Gottesdienst“seien aber ausdrücklich nicht erlaubt gewesen. Rund 200 Menschen, vorwiegend Muslime, hatten sich am vergangenen Donnerstag vor der Mönchengladbacher Moschee eingefunden, dazu parkten viele Autos am Straßenrand.
Aus diesem Grund hatte Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners nach dem Vorfall die Verantwortlichen der Türkische Gemeinde angeschrieben und noch einmal „in aller Deutlichkeit auf die geltenden Regeln und Absprachen“hingewiesen. Diese sicherten dies in einer Antwort zu. Man bedauere den Vorfall zutiefst, hieß es in dem Schreiben.
Auch in anderen Städten und Gemeinden haben Muezzin-Rufe für Menschenansammlungen gesorgt. In Wuppertal waren ebenfalls 200 Muslime zusammengekommen, um den Gebetsruf aus nächster Nähe zu verfolgen.