Ideen für Unterricht trotz Corona
Welche Szenarien gibt es für eine Schulöffnung? An Vorschlägen mangelt es nicht.
DÜSSELDORF Es gibt inzwischen verschiedene Vorstellungen, wie die Schulen möglichst bald wieder öffnen könnten. Ein Überblick.
Wann wird über eine mögliche Öffnung der Schulen entschieden? NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte an, am Donnerstag darüber zu informieren, wie es mit dem Schulunterricht weitergehen soll. Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch über die mögliche Wiederaufnahme des Schulbetriebs beraten.
Ist eine schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb in Schulen denkbar? Dieses Szenario schließen alle Experten und Politiker jetzt schon aus. „Ich halte es für ausgeschlossen, dass schon am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen“, sagte NRW-Familienminister
Joachim Stamp (FDP). „Einen Kaltstart von null auf hundert nach den Osterferien darf es nicht geben“, hatte zuvor auch schon die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, gefordert. Der „Expertenrat Corona“der Landesregierung plädierte ebenfalls dafür, Kitas, Schulen und Universitäten erst nach und nach wieder zu öffnen.
Wie könnte der Unterricht organisiert werden?
Zuletzt hatte dazu die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Empfehlungen vorgelegt. Die Schulen sollten „so bald wie möglich“wieder geöffnet werden, allerdings nach Jahrgangsstufen gestaffelt. „Da die Jüngeren im Bildungssystem mehr auf persönliche Betreuung, Anleitung und Unterstützung angewiesen sind, sollten zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I wieder schrittweise geöffnet werden“, raten die Experten.
Grundschulen sollten einen Schwerpunkt auf Fächer wie Deutsch und Mathematik setzen. Priorität hätten zudem die Abschlussklassen, um den Übergang auf die weiterführenden Schulen sicherzustellen. Das Robert-Koch-Institut würde dagegen eher die älteren Jahrgänge zuerst wieder zum Unterricht zulassen. Jugendliche könnten vermutlich die Abstandsregeln besser einhalten, hieß es.
Welche praktischen Maßnahmen werden empfohlen?
Der Grundschulverband schlug vor, für die Kinder nur an jedem zweiten Tag Präsenzzeit an der Schule vorzusehen, um in Halbgruppen und dadurch mit größeren räumlichen Abständen arbeiten zu können. Der Schulbeginn und die Pausenzeiten könnten gestaffelt werden, so dass nicht alle Kinder gleichzeitig auf dem Hof oder beim Essen seien. Um unnötige körperliche Kontakte zu vermeiden, schlug der Verband ferner konstante Lerngruppen in festen Räumen mit denselben Lehrern und einen Verzicht auf Klassenzimmerwechsel für Fachunterricht vor. Es müssten außerdem genügend Seife, Handtücher und Desinfektionsmittel vorhanden sein. Die GEW forderte zusätzlich auch Atemmasken und Schutzkleidung.
Was gilt für Lehrer und Schüler?
Der „Expertenrat Corona“in NRW rät dazu, vor allem Betreuer einzusetzen, die nicht zu einer Risikogruppe gehören. Lehrkräfte, die als besonders gefährdet gelten, sollten erst später in den Präsenzunterricht einsteigen.