Awo intensiviert digitales Arbeiten
Der Wohlfahrtsverband profitiert in Corona-Zeiten von der Unterstützung durch Mittel aus einem Exzellenzförderprogramm.
MÖNCHENGLADBACH Dass sich der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Mönchengladbach schon vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt hat, kommt ihm in Zeiten der Corona-Krise zugute. Denn nun müssen die Mitarbeitenden des Unternehmens in dieser sehr schwierigen Phase nicht erst lernen, wie digitale Kommunikation – sowohl untereinander als auch mit den Kunden – funktioniert.
Und dieser Mut zur Veränderung lohnt sich für den Kreisverband nun noch aus einem anderen Grund: Er wird seit dem vergangenen Jahr als einer von nur neun Sozialverbänden in ganz Nordrhein-Westfalen mit Mitteln aus dem Exzellenzförderprogramm „rückenwind+“unterstützt, um den Prozess des digitalen Arbeitens voranzutreiben. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Bundesmitteln.
Mit Hilfe der Förderung werden die Awo-Fachteams derzeit auch geschult, in Zukunft als „agile Teams” zu arbeiten, mit digitalen Kommunikationsmitteln umzugehen, aber auch widerstandsfähiger zu werden und Stress zu reduzieren. Bereits seit einiger Zeit hat die Awo in Mönchengladbach die sogenannte agile Arbeitsweise in der Verwaltung des Unternehmens eingeführt.
Das bedeutet, dass die einzelnen Arbeitsbereiche und deren Mitarbeitende mehr Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, während der Chef Verantwortung abgibt. „Das Ziel agilen Arbeitens ist, dass ein Unternehmen und seine Teams schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren können. So wie gerade, während der Corona-Pandemie und den Maßnahmen, die es einzuhalten gilt“, sagt
Awo-Vorstand Uwe Bohlen. So treffen sich mehr als 100 Awo-Mitarbeitende mittlerweile regelmäßig in Videokonferenzen und tauschen sich über die aktuelle Lage aus.
Zudem kann ein Großteil der Awo-Beschäftigten mit mobilen Geräten von zu Hause aus arbeiten. Durch ein Cloud-basiertes Telefonsystem sind sie auch dort mit den Kunden im Kontakt. Des Weiteren werden alle Mitarbeitenden derzeit mit dem Messenger-Dienst „Threema“ausgestattet, der die gesetzlichen Datenschutzanforderungen erfüllt. Über diesen Dienst will der Wohlfahrtsverband künftig seinen Kunden einen zusätzlichen Kontakt-Kanal zur Verfügung stellen.
„Von unserer Gründerin Marie Juchacz stammt der Satz: Neue Zeiten bringen neue Ideen und machen neue Kräfte mobil. Er ist schon 100 Jahre alt, hat aber bis heute nichts an seiner Bedeutung verloren“, sagt Bohlen und fügt hinzu: „Jetzt, während der Krise, sind gerade die Wohlfahrtsverbände und ihre systemrelevanten Mitarbeitenden gefragt, weiterhin die Menschen zu unterstützen, die dringend Hilfe brauchen. Auch wenn Vieles derzeit ruht, wir bleiben nicht stehen.“