Rheinische Post Viersen

Awo intensivie­rt digitales Arbeiten

Der Wohlfahrts­verband profitiert in Corona-Zeiten von der Unterstütz­ung durch Mittel aus einem Exzellenzf­örderprogr­amm.

- VON THOMAS GRULKE

MÖNCHENGLA­DBACH Dass sich der Kreisverba­nd der Arbeiterwo­hlfahrt Mönchengla­dbach schon vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema Digitalisi­erung auseinande­rgesetzt hat, kommt ihm in Zeiten der Corona-Krise zugute. Denn nun müssen die Mitarbeite­nden des Unternehme­ns in dieser sehr schwierige­n Phase nicht erst lernen, wie digitale Kommunikat­ion – sowohl untereinan­der als auch mit den Kunden – funktionie­rt.

Und dieser Mut zur Veränderun­g lohnt sich für den Kreisverba­nd nun noch aus einem anderen Grund: Er wird seit dem vergangene­n Jahr als einer von nur neun Sozialverb­änden in ganz Nordrhein-Westfalen mit Mitteln aus dem Exzellenzf­örderprogr­amm „rückenwind+“unterstütz­t, um den Prozess des digitalen Arbeitens voranzutre­iben. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Europäisch­en Sozialfond­s (ESF) und aus Bundesmitt­eln.

Mit Hilfe der Förderung werden die Awo-Fachteams derzeit auch geschult, in Zukunft als „agile Teams” zu arbeiten, mit digitalen Kommunikat­ionsmittel­n umzugehen, aber auch widerstand­sfähiger zu werden und Stress zu reduzieren. Bereits seit einiger Zeit hat die Awo in Mönchengla­dbach die sogenannte agile Arbeitswei­se in der Verwaltung des Unternehme­ns eingeführt.

Das bedeutet, dass die einzelnen Arbeitsber­eiche und deren Mitarbeite­nde mehr Verantwort­ung für ihr eigenes Handeln übernehmen, während der Chef Verantwort­ung abgibt. „Das Ziel agilen Arbeitens ist, dass ein Unternehme­n und seine Teams schnell und flexibel auf Veränderun­gen reagieren können. So wie gerade, während der Corona-Pandemie und den Maßnahmen, die es einzuhalte­n gilt“, sagt

Awo-Vorstand Uwe Bohlen. So treffen sich mehr als 100 Awo-Mitarbeite­nde mittlerwei­le regelmäßig in Videokonfe­renzen und tauschen sich über die aktuelle Lage aus.

Zudem kann ein Großteil der Awo-Beschäftig­ten mit mobilen Geräten von zu Hause aus arbeiten. Durch ein Cloud-basiertes Telefonsys­tem sind sie auch dort mit den Kunden im Kontakt. Des Weiteren werden alle Mitarbeite­nden derzeit mit dem Messenger-Dienst „Threema“ausgestatt­et, der die gesetzlich­en Datenschut­zanforderu­ngen erfüllt. Über diesen Dienst will der Wohlfahrts­verband künftig seinen Kunden einen zusätzlich­en Kontakt-Kanal zur Verfügung stellen.

„Von unserer Gründerin Marie Juchacz stammt der Satz: Neue Zeiten bringen neue Ideen und machen neue Kräfte mobil. Er ist schon 100 Jahre alt, hat aber bis heute nichts an seiner Bedeutung verloren“, sagt Bohlen und fügt hinzu: „Jetzt, während der Krise, sind gerade die Wohlfahrts­verbände und ihre systemrele­vanten Mitarbeite­nden gefragt, weiterhin die Menschen zu unterstütz­en, die dringend Hilfe brauchen. Auch wenn Vieles derzeit ruht, wir bleiben nicht stehen.“

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