Verzicht auf Muezzin-Ruf am Freitag
MÜLFORT (gap) Die Türkisch Islamische Gemeinde wird nicht, wie zunächst geplant, am Freitag über Lautsprecher vom Minarett an der Duvenstraße die Muslime zu Gebet rufen. Darauf einigten sich der Vorsitzende des Moschee-Vereins, Nihat Altun, und Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Die Stadtverwaltung und die Türkisch Islamische Gemeinde hatten noch einmal intensiv über den Vorfall am Gründonnerstag in Mülfort gesprochen. Dem Muezzin-Ruf waren da 200 Menschen gefolgt. Der Parkplatz der Moschee war plötzlich zugeparkt und Autos hielten auf der Duvenstraße. Dabei war es kurzfristig auch zu Verkehrsstörungen gekommen. Erst als Polizei und Ordnungsamt-Mitarbeiter eintrafen, löste sich die Menschenansammlung auf.
Der Verstoß gegen die Corona-Schutzverordnung hatte für großen Wirbel gesorgt, auch weil keine Anzeigen geschrieben wurden. Die Türkische Gemeinde entschuldigte sich später für die Menschenansammlung, nachdem Oberbürgermeister Reiners in einem Schreiben noch einmal eindringlich auf die Verordnungen der Kontaktsperre hingewiesen hatte. Der Entschluss, den Muezzin-Ruf erst einmal ausfallen zu lassen, sei einvernehmlich gewesen. In der Begründung heißt es offiziell: „Die Entscheidung ist geprägt von der Sorge um die Gesundheit aller in Mönchengladbach lebenden Menschen. Je eher es uns mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelingt, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, umso eher wird es auch möglich sein, in ein normales Alltagsleben zurückzukehren, das dann auch wieder religiöse Versammlungen zulässt.“