So helfen Mönchengladbacher Unternehmen in der Krise
MÖNCHENGLADBACH (togr/juw) Die lange Reihe von Hilfsaktionen und Unterstützungen in Zeiten der Corona-Krise reißt nicht ab. Auch nach mehreren Wochen des fast kompletten Stillstands im öffentlichen Leben engagieren sich Mönchengladbacher Bürger, Unternehmen oder Institutionen mit wichtigen Initiativen für Hilfsbedürftige. Eine Auswahl:
Essen für das ALZ So unterstützt der Rheydter Unternehmer und MKV-Ehrenvorsitzende Bernd Gothe das Arbeitslosenzentrum (ALZ). Dieses bietet zwar weiterhin Beratungen über Telefon oder Internet an, die Küche sowie den Begegnungsbereich musste es jedoch schon vor Wochen schließen. Normalerweise bereitet die kleine ALZ-Küche jeden Werktag etwa 60 Menüs zu und gibt sie gegen einen kleinen Kostenbeitrag an
Bedürftige aus.
Dank Gothes
Unterstützung unter dem Motto „Gerade jetzt müssen wir zusammenhalten“kann dieser Service nun in einem kleineren Umfang aufrechterhalten werden.
In der Odenkirchener Bürgerstube werden derzeit 15 Menüs vorbereitet, die ein Fahrer der Firma Gothe abholt und zum ALZ bringt. Dort kann ein kleiner Kreis festgelegter Personen das Essen um 12.30 Uhr vor dem Haupteingang abholen. „Es tut uns leid, wenn wir im Moment nur an einen festgelegten Personenkreis die Essen ausgeben können. Wir arbeiten hier mit unserem Küchenpersonal intensiv an einer Lösung“, sagt ALZ-Leiter Karl Sasserath. Er hofft, dass auch der gewohnte Mittagstisch bald wieder öffnen kann. Immerhin kann das ALZ dank Gothes Unterstützung aber jenen helfen, die auf das Angebot besonders angewiesen sind.
Solidarität für den Tiergarten Tobias Schmitz, Geschäftsführer des Rewe-Markt an der Rheydter Straße, ist in den vergangenen Tagen durch die Berichterstattung über den Tiergarten Odenkirchen auf dessen Situation
aufmerksam geworden. „Ich war selbst schon oft dort und bin großer Tierpark-Fan“, erklärt Schmitz. Also hat er Anfang der Woche Katrin Ernst, Leiterin des Tierparks, kontaktiert und vorgeschlagen, eine Regalfäche in seinem Rewe-Markt frei zu räumen, damit der Tiergarten dort seine Souvenir-Produkte verkaufen kann.
„Wir haben keinen großen Souvenirshop, aber man sieht die Sachen an der Kasse und in Schaufenstern liegen. Das fällt als Einnahmequelle weg, da keine Leute kommen“, erklärt Ernst. Hauptsächlich Kuscheltiere werden zum Originalpreis zwischen 6 und 18 Euro nun also im Rewe-Markt von Tobias Schmitz angeboten und verkauft, das eingenommene Geld kommt zu 100 Prozent dem Tiergarten zugute. „Auf diese tolle Idee wäre ich selbst nicht gekommen“, sagt Ernst begeistert. Vier Kartons gefüllt mit Alpakas, Meerschweinchen, Robben, Nilpferden, Affen, Löwen und Kaninchen aus Plüsch sind auf einem Ein-Meter-Regal mit Banner und Erklärschild für die Supermarktkunden aufgebaut.
Ernst ist begeistert von so viel Ideenreichtum der Mönchengladbacher: „Manche rufen an und fragen, wie sie etwas bewirken können.“Vor Ort sei das zwar nicht möglich, weil niemanden in den Tiergarten gelassen werden darf, aber von außen könne immer geholfen werden. Manche haben Spardosen aufgestellt oder Jahreskartengutscheine gekauft, die sie dann verlosen. Außerdem soll es bald einen Malwettbewerb
geben. „Ich bin überwältigt, was alles auf uns zukommt!“
Lokale Hilfsangebote finden Sie auch unter www.rp-gemeinsamstark.de