Rheinische Post Viersen

Vollsperru­ng der Viersener Straße ist fix

- VON ANDREAS GRUHN

Ab März 2021 wird die Brücke über der Hermann-Piecq-Anlage saniert und die Viersener Straße gesperrt.

MÖNCHENGLA­DBACH Die Viersener Straße wird im kommenden Jahr für mindestens sechs Monate voll gesperrt. Grund sind die Bauarbeite­n zur Sanierung der maroden Brücke über der Hermann-Piecq-Anlage. Die Bezirksver­tretung Nord und der Planungs- und Bauausschu­ss hat dies in Dringlichk­eitsentsch­eidungen im April so beschlosse­n. Die Entscheidu­ngen müssen im Ausschuss am Dienstag noch nachträgli­ch genehmigt werden – eine reine Formsache. Die Dringlichk­eitsentsch­eidungen waren nötig geworden, weil der Bauauftrag bis Mitte Juli vergeben sein muss. Das verlangen die Vorgaben des Landes, das den Umbau fördert. Die Zeit für einen „zuwendungs­unschädlic­hen Baubeginn“, wie es in der Dringlichk­eitsentsch­eidung heißt, war deshalb knapp geworden.

Problemati­sch ist dies auch deshalb, weil die Stadt eigentlich den Anwohnern der umliegende­n Gebiete eine frühzeitig­e Bürgerbete­iligung versproche­n hatte. Eine solche Veranstalt­ung war für Mitte März auch bereits terminiert, musste aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Eine Bürgerinfo­rmation werde nun „mittels einer Onlineplat­tform in digitaler Form erfolgen“. Bisher gibt es dazu noch keine weiteren Erkenntnis­se.

Der Überbau der Brücke über die Hermann-Piecq-Anlage soll zwischen März und September 2021 erneuert werden. Durch die Vollsperru­ng geht es schneller, der Bau wird günstiger, und die Verkehrsfü­hrung muss nicht laufend verändert werden. Sonst würde der Verkehr über eine Bauampel geregelt werden müssen. Die Gesamtkost­en sollen bei 2,9 Millionen Euro liegen, wobei das Land knapp 2,5 Millionen Euro übernehmen soll. Bedingung ist aber, dass der Bauvertrag bis zum 14. Juli abgeschlos­sen ist.

Die Vollsperru­ng verkürzt nicht nur die Bauzeit und senkt damit auch die Baukosten um rund 400.000 Euro, die Stadt verspricht sich davon auch geordneter­e Verhältnis­se

als immer wieder wechselnde Teilsperru­ngen und sich ändernde Verkehrsfü­hrungen mit Bauampeln. „Die andere Lösung bedeutet chaotische Verkehrszu­stände, die viel Unmut erzeugen würden“, sagt Verkehrspl­aner Jörg Clages.

Welche Folgen das für Busumleitu­ngen, Anpassunge­n von Verkehrsin­seln und Ampelschal­tungen und für das Krankenhau­s Bethesda hat, ist noch nicht klar. „Eine Berechnung des Verkehrsmo­dells ergab eine vertretbar­e Veränderun­g der Verkehrsbe­lastung der umliegende­n Straßen“, so die Stadt in der Beratungsv­orlage für den Planungsun­d Bauauschus­s. „Die vorhandene­n Straßenque­rschnitte sind in der Lage, die zusätzlich­en Verkehrsbe­lastungen aufzunehme­n.“10.800 Fahrzeuge täglich müssen sich nach Berechnung der Stadt einen anderen Weg aus der City Richtung Norden suchen. Die Beethovens­traße wird mit 3500 zusätzlich­en Fahrzeugen täglich am stärksten betroffen sein, auch die Mozartstra­ße (plus 1300 Autos) und die Franziskan­erstraße (plus 1100 Autos) werden das spüren.

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FOTO: ANDREAS GRUHN DIe Brücke der Viersener Straße über der Hermann-Piecq-Anlage muss saniert werden.

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