Vollsperrung der Viersener Straße ist fix
Ab März 2021 wird die Brücke über der Hermann-Piecq-Anlage saniert und die Viersener Straße gesperrt.
MÖNCHENGLADBACH Die Viersener Straße wird im kommenden Jahr für mindestens sechs Monate voll gesperrt. Grund sind die Bauarbeiten zur Sanierung der maroden Brücke über der Hermann-Piecq-Anlage. Die Bezirksvertretung Nord und der Planungs- und Bauausschuss hat dies in Dringlichkeitsentscheidungen im April so beschlossen. Die Entscheidungen müssen im Ausschuss am Dienstag noch nachträglich genehmigt werden – eine reine Formsache. Die Dringlichkeitsentscheidungen waren nötig geworden, weil der Bauauftrag bis Mitte Juli vergeben sein muss. Das verlangen die Vorgaben des Landes, das den Umbau fördert. Die Zeit für einen „zuwendungsunschädlichen Baubeginn“, wie es in der Dringlichkeitsentscheidung heißt, war deshalb knapp geworden.
Problematisch ist dies auch deshalb, weil die Stadt eigentlich den Anwohnern der umliegenden Gebiete eine frühzeitige Bürgerbeteiligung versprochen hatte. Eine solche Veranstaltung war für Mitte März auch bereits terminiert, musste aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Eine Bürgerinformation werde nun „mittels einer Onlineplattform in digitaler Form erfolgen“. Bisher gibt es dazu noch keine weiteren Erkenntnisse.
Der Überbau der Brücke über die Hermann-Piecq-Anlage soll zwischen März und September 2021 erneuert werden. Durch die Vollsperrung geht es schneller, der Bau wird günstiger, und die Verkehrsführung muss nicht laufend verändert werden. Sonst würde der Verkehr über eine Bauampel geregelt werden müssen. Die Gesamtkosten sollen bei 2,9 Millionen Euro liegen, wobei das Land knapp 2,5 Millionen Euro übernehmen soll. Bedingung ist aber, dass der Bauvertrag bis zum 14. Juli abgeschlossen ist.
Die Vollsperrung verkürzt nicht nur die Bauzeit und senkt damit auch die Baukosten um rund 400.000 Euro, die Stadt verspricht sich davon auch geordnetere Verhältnisse
als immer wieder wechselnde Teilsperrungen und sich ändernde Verkehrsführungen mit Bauampeln. „Die andere Lösung bedeutet chaotische Verkehrszustände, die viel Unmut erzeugen würden“, sagt Verkehrsplaner Jörg Clages.
Welche Folgen das für Busumleitungen, Anpassungen von Verkehrsinseln und Ampelschaltungen und für das Krankenhaus Bethesda hat, ist noch nicht klar. „Eine Berechnung des Verkehrsmodells ergab eine vertretbare Veränderung der Verkehrsbelastung der umliegenden Straßen“, so die Stadt in der Beratungsvorlage für den Planungsund Bauauschuss. „Die vorhandenen Straßenquerschnitte sind in der Lage, die zusätzlichen Verkehrsbelastungen aufzunehmen.“10.800 Fahrzeuge täglich müssen sich nach Berechnung der Stadt einen anderen Weg aus der City Richtung Norden suchen. Die Beethovenstraße wird mit 3500 zusätzlichen Fahrzeugen täglich am stärksten betroffen sein, auch die Mozartstraße (plus 1300 Autos) und die Franziskanerstraße (plus 1100 Autos) werden das spüren.