Johanneskirche wird Seniorenzentrum
Wegen hoher Kosten musste die Gemeinde die Kirche aufgeben. Jetzt entstehen Wohnungen, teils sozial geförderte.
PONGS Endlich sind die Handwerker da und es beginnen, fünf Jahre nach der Entwidmung, die Umbauarbeiten in der Pongser Johanneskirche zu einem Seniorenzentrum mit insgesamt 23 Wohnungen. Zusätzlich können nach Abschluss der Arbeiten bis zu 15 ältere Menschen mit Pflegegrad in der Tagespflege im Erdgeschoss betreut werden.
Hocherfreut über den Beginn der Arbeiten zeigt sich Pfarrer Michael Schicks, seit Herbst 1998 Leiter der GdG Rheydt-West. Er bezeichnet den Umbau der Kirche zum Seniorenzentrum als großes Glück und bemerkenswerten Akzent für die Menschen vor Ort. „Wir bauen hier ein ,Lebenhaus‘ und keine Grabeskirche, und so passt das Seniorenhaus sehr gut ins Pongser Milieu“, erklärt der Pfarrer die Vorgaben der Pfarrgemeinde. Der Umbau mitten im Dorf bietet neue Impulse in der sozialen und pastoralen Arbeit. Schicks: „Hier entsteht in direkter Nachbarschaft zum
Begegnungszentrum Hannes etwas, das es bisher in der Gemeinde noch nie gegeben hat.“
Schicks ist seit 22 Jahren Pfarrer von Herz Jesu und St. Johannes, und er musste seine Gemeinde 2015 über die Schließung der Johanneskirche, die am 2. Februar 1964 auf den Namen des heiligen Johannes des Täufers geweiht worden war, informieren. „Die hohen laufenden Kosten und die notwendig gewordene, aber nicht bezahlbare Heizungssanierung“, so erklärt er, „haben dazu geführt, dass die GdG Rheydt-West das Gebäude schweren Herzens aufgeben musste.“
Bauherr des Seniorenzentrums ist der Caritasverband Mönchengladbach, der mehr als 5,5 Millionen Euro in dieses Projekt investiert, das auch mit Mitteln des Bundes und der NRWBank gefördert wird. Fünf Jahre waren die Pfarrgemeinde und die Caritas im Gespräch. Es mussten bürokratische und wirtschaftliche Hürden geklärt werden.
„Ein spannendes Objekt, dessen Entwurf bei der ersten Vorstellung schon fast passte“, sagt Architekt André Grosch zu seiner Aufgabe. Nach der Entkernung werden neben dem Erdgeschoss zwei weitere Obergeschosse sowie ein zurückversetztes Staffelgeschoss ein- und aufgebaut. „Im Übrigen“, so der Architekt, „wird die äußere Form der Kirche erhalten bleiben.“
23 barrierefreie Wohnungen mit Balkon werden in die ehemalige Johanneskirche eingebaut; 14 davon im sozialen Wohnungsbau, für die ein Wohnberechtigungsschein benötigt wird. Zwischen 46 und 53 Quadratmeter sind diese Wohnungen groß; der Mietpreis liegt bei 5,70 Euro pro Quadratmeter. Die neun frei finanzierten Wohnungen (11 Euro/ qm) haben eine Größe ab 53 Quadratmetern, die größte Wohnung mit 77 Quadratmetern liegt im Erdgeschoss.
„Uns ist es wichtig, dass der soziale Charakter der Kirche erhalten bleibt“, versichert Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. Der Kubus des Kirchengebäudes bleibe im Wesentlichen bestehen. Im Inneren werde viel mit Holz gearbeitet und somit ein nachwachsender Rohstoff verwendet. „Wenn alles gut geht“, sagt Christof Wellens, Vorsitzender des Caritasverbandes, „könnten die Wohnungen Ende des nächsten Jahres bezogen werden, denn veranschlagt ist eine Bauzeit von rund anderthalb Jahren.“Wellens und Polixa weisen darauf hin, dass die Caritas mit dem Umbau dringend benötigten sozialen Wohnungsraum schafft, und so auch der Charakter der Kirche erhalten bleibe.
Informationen zu den Wohnungen gibt es bei der Caritas unter Tel. 02161 810228 oder per E-Mail an: kuma@caritas-mg.de