Politstreit um Parkplatz am Gut Heimendahl
Kempener SPD und auch Naturschützer sind gegen Legalisierung des unbefestigten Behelfsparkplatzes am Krefelder Weg.
KEMPEN Die SPD-Fraktion hat im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates vehement den Plan der Stadtverwaltung kritisiert, einen Behelfsparkplatz am Gut Heimendahl in Kempen-Unterweiden über eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplanes zu legalisieren. Das Vorhaben hat die Planungspolitiker bereits im Sommer vorigen Jahres beschäftigt. Damals gab es aber zu diesem Thema keinerlei politische Diskussion.
Im vergangenen Jahr wurde vom Ausschuss die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen. Nun stellte das Planungsamt die Ergebnisse vor. Es gab nach Angaben
des Technischen Beigeordneten Torsten Schröder keine Stellungnahmen von Belang, die gegen den Entwurf vorgebracht wurden. Auch mit dem Kreis Viersen als zuständiger Naturschutzbehörde wurde das Thema besprochen.
Warum geht es konkret? Ein unbefestigter Behelfsparkplatz am Krefelder Weg, der Besuchern von Großveranstaltungen auf Gut Heimendahl zur Verfügung steht, soll legalisiert werden. Als dieser heutige Schotterplatz vor fast 20 Jahren von der Gutsbesitzerfamilie Heimendahl angelegt wurde, erhielt sie dafür keine offizielle Baugenehmigung. Es gab damals wohl ein mündliches Übereinkommen mit der Stadtverwaltung. Die Stadt duldete den Parkplatz seither, war sie doch daran interessiert, dass der enorme Parkdruck entlang des Krefelder Weges, der bei Großveranstaltungen auf der Hofanlage desöfteren herrschte, in einigermaßen geregelte Bahnen gebracht wurde. Bevor es den Schotterparkplatz gab, parkten Besucher in der Regel am Straßenrand oder auf dem Grünstreifen, was zuweilen zu gefährlichen Verkehrssituationen auf der Straße führte. Mit dem Parkplatz wurde das Problem gelöst.
Das Problem: Der Platz liegt im Landschaftsschutzgebiet und soll nun nachträglich genehmigt werden. Das findet die SPD-Fraktion, die sich zuvor bei dem Thema – wie andere Fraktionen auch – gar nicht zur Wort gemeldet hatte, nun auf einmal gar nicht mehr gut. Ausschussmitglied Lutz Strothmann kritisierte für die Sozialdemokraten die geplante Legalisierung des Parkplatzes. Wenn ein Privatmann illegal etwas bauen würde, stünde die Stadt ziemlich schnell auf der Matte und würde verlangen, dass der Schwarzbau wieder abgerissen werde. Das müsse auch für den Parkplatz am Gut Heimendahl gelten, meinte Strothmann.
Die anderen Fraktionen sehen die Sache anders. Sie stimmten für die öffentliche Auslegung des Änderung des Flächennutzungsplanes.