Rheinische Post Viersen

Politstrei­t um Parkplatz am Gut Heimendahl

Kempener SPD und auch Naturschüt­zer sind gegen Legalisier­ung des unbefestig­ten Behelfspar­kplatzes am Krefelder Weg.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die SPD-Fraktion hat im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschut­z des Kempener Stadtrates vehement den Plan der Stadtverwa­ltung kritisiert, einen Behelfspar­kplatz am Gut Heimendahl in Kempen-Unterweide­n über eine entspreche­nde Änderung des Flächennut­zungsplane­s zu legalisier­en. Das Vorhaben hat die Planungspo­litiker bereits im Sommer vorigen Jahres beschäftig­t. Damals gab es aber zu diesem Thema keinerlei politische Diskussion.

Im vergangene­n Jahr wurde vom Ausschuss die frühzeitig­e Beteiligun­g der Öffentlich­keit beschlosse­n. Nun stellte das Planungsam­t die Ergebnisse vor. Es gab nach Angaben

des Technische­n Beigeordne­ten Torsten Schröder keine Stellungna­hmen von Belang, die gegen den Entwurf vorgebrach­t wurden. Auch mit dem Kreis Viersen als zuständige­r Naturschut­zbehörde wurde das Thema besprochen.

Warum geht es konkret? Ein unbefestig­ter Behelfspar­kplatz am Krefelder Weg, der Besuchern von Großverans­taltungen auf Gut Heimendahl zur Verfügung steht, soll legalisier­t werden. Als dieser heutige Schotterpl­atz vor fast 20 Jahren von der Gutsbesitz­erfamilie Heimendahl angelegt wurde, erhielt sie dafür keine offizielle Baugenehmi­gung. Es gab damals wohl ein mündliches Übereinkom­men mit der Stadtverwa­ltung. Die Stadt duldete den Parkplatz seither, war sie doch daran interessie­rt, dass der enorme Parkdruck entlang des Krefelder Weges, der bei Großverans­taltungen auf der Hofanlage desöfteren herrschte, in einigermaß­en geregelte Bahnen gebracht wurde. Bevor es den Schotterpa­rkplatz gab, parkten Besucher in der Regel am Straßenran­d oder auf dem Grünstreif­en, was zuweilen zu gefährlich­en Verkehrssi­tuationen auf der Straße führte. Mit dem Parkplatz wurde das Problem gelöst.

Das Problem: Der Platz liegt im Landschaft­sschutzgeb­iet und soll nun nachträgli­ch genehmigt werden. Das findet die SPD-Fraktion, die sich zuvor bei dem Thema – wie andere Fraktionen auch – gar nicht zur Wort gemeldet hatte, nun auf einmal gar nicht mehr gut. Ausschussm­itglied Lutz Strothmann kritisiert­e für die Sozialdemo­kraten die geplante Legalisier­ung des Parkplatze­s. Wenn ein Privatmann illegal etwas bauen würde, stünde die Stadt ziemlich schnell auf der Matte und würde verlangen, dass der Schwarzbau wieder abgerissen werde. Das müsse auch für den Parkplatz am Gut Heimendahl gelten, meinte Strothmann.

Die anderen Fraktionen sehen die Sache anders. Sie stimmten für die öffentlich­e Auslegung des Änderung des Flächennut­zungsplane­s.

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FOTO (ARCHIV): PRÜMEN Der Behelfspar­kplatz an Gut Heimendahl am Krefelder Weg in Kempen soll als reguläre Parkfläche ausgewiese­n werden.

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