Rheinische Post Viersen

Rast im Schatten von drei Silber-Linden

Der Petershof in Leuth ist endlich fertiggest­ellt. Wegen der Coronakris­e gibt es allerdings keine offizielle Feier. Der Verkehrs- und Verschöner­ungsverein ist auf jeden Fall zufrieden damit, was aus „seinem Kind“geworden ist.

- VON HERIBERT BRINKMANN FOTO: HERIBERT BRINKMANN

LEUTH In der vergangene­n Woche sind auf dem neu gestaltete­n Petershof auch die Staudenbee­te bepflanzt worden. Ursprüngli­ch war eine Pflanzakti­on mit den Bürgern geplant. Diesen Gedanken hatte die Stadtverwa­ltung wegen der Corona-Pandemie allerdings aufgegeben. Und auch der Verkehrsun­d Verschöner­ungsverein (VVV) Leuth hatte die für den 10. Mai geplante kleine Feier abgesagt. Eigentlich wollte man damit den Anwohnern danken, die eine Bauzeit von neun Monaten geduldig ertragen hätten.

Jetzt gibt es einhellig Lob von allen Seiten. In Leuth ist man anscheinen­d zufrieden mit der Neugestalt­ung des unteren Teils des Petershofe­s. Vergessen scheint der Kampf um die verblieben­e zweite Robinie. Die erste fiel bei einem Sturm um, die zweite erwies sich bei der Fällung ebenfalls als krank. Aber Bäume und Petershof sind eine unendliche Geschichte: War bei den letzten Planungen noch von drei Feld-Ahorn-Bäumen gesprochen worden, sind jetzt drei Silber-Linden gepflanzt worden. Versproche­n wurde, dass die Blüte nicht so klebrig ausfällt wie bei der normalen Linde. Die Silber-Linde blüht relativ spät im Juli. Im Gartenbau gilt die Silber-Linde als ein Stadtbaum, der sich für ein vom Klimawande­l geprägtes Stadtklima gut eignet. Rund um die drei Bäume wurde die Staudenmis­chung „Silbersomm­er“gepflanzt. Dabei handelt es sich um eine Mischung mit über 30 Arten, die der Bund Deutscher Staudengär­tner empfiehlt. Die Pflanzen haben häufig ein silbriges Laub. Die Pflanzen sind trockenhei­tsresisten­t und benötigen nur wenig Pflege.

Die Sanierung des Petershofe­s hat eine lange Vorgeschic­hte, an die Manfred Meis, seit 12 Jahren Vorsitzend­er des VVV in Leuth, und Ortsvorste­her Heinz-Robert Reiners erinnerten. Beim Besuch der Kommission „Unser Dorf hat Zukunft“fehlten Punkte wegen der nicht ansprechen­den Gestaltung des Marktplatz­es

Petershof. Es folgten eine Dorfversam­mlung und ein Workshop. 2011 präsentier­te der VVV der Kommission eine erste Skizze mit zwei Baumreihen an der West- und Ostseite, die von der Stadt erarbeitet worden war. Als die Pläne 2012 in einer Bürgervers­ammlung präsentier­t werden, gab es viel Ablehnung. Platanen werfen zu viel Laub ab, die

Bruderscha­ft sah den Platz für das Schützenze­lt beschnitte­n. Die Gespräche, die von 2013 bis 2016 zwischen Stadt, VVV und Bruderscha­ft geführt wurden, führten zu keinem Ergebnis, so dass sich die Planung auf den Südteil des Petershofe­s beschränkt­e. Der Parkplatz, auf dem die Bruderscha­ft das Zelt aufstellt, bleibt unveränder­t.

Mitte Juni 2019 begannen die vorbereite­nden Arbeiten für neue Versorgung­sleitungen im Bereich Dorfstraße, die am Petershof vorbeiführ­t. Diese Arbeiten fielen umfangreic­her und länger aus als geplant. Doch dann kam die Umgestaltu­ng so gut voran, dass die KG Löther Rieser zu Altweiber ihr Zelt aufbauen konnte.

Nach den bisherigen Beobachtun­gen wird der Platz vor allem von Radfahrern für eine Rast gut angenommen. Und Kinder kommen zum Inlineskat­ing dorthin.

 ??  ?? Freuen sich über den neuen Petershof (v.l.): Ortsvorste­her Heinz-Robert Reiners, VVV-Vorsitzend­er Manfred Meis und Willi Ridder, 3. Brudermeis­ter der St.-Lambertus-Schützenbr­uderschaft.
Freuen sich über den neuen Petershof (v.l.): Ortsvorste­her Heinz-Robert Reiners, VVV-Vorsitzend­er Manfred Meis und Willi Ridder, 3. Brudermeis­ter der St.-Lambertus-Schützenbr­uderschaft.

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