Rast im Schatten von drei Silber-Linden
Der Petershof in Leuth ist endlich fertiggestellt. Wegen der Coronakrise gibt es allerdings keine offizielle Feier. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein ist auf jeden Fall zufrieden damit, was aus „seinem Kind“geworden ist.
LEUTH In der vergangenen Woche sind auf dem neu gestalteten Petershof auch die Staudenbeete bepflanzt worden. Ursprünglich war eine Pflanzaktion mit den Bürgern geplant. Diesen Gedanken hatte die Stadtverwaltung wegen der Corona-Pandemie allerdings aufgegeben. Und auch der Verkehrsund Verschönerungsverein (VVV) Leuth hatte die für den 10. Mai geplante kleine Feier abgesagt. Eigentlich wollte man damit den Anwohnern danken, die eine Bauzeit von neun Monaten geduldig ertragen hätten.
Jetzt gibt es einhellig Lob von allen Seiten. In Leuth ist man anscheinend zufrieden mit der Neugestaltung des unteren Teils des Petershofes. Vergessen scheint der Kampf um die verbliebene zweite Robinie. Die erste fiel bei einem Sturm um, die zweite erwies sich bei der Fällung ebenfalls als krank. Aber Bäume und Petershof sind eine unendliche Geschichte: War bei den letzten Planungen noch von drei Feld-Ahorn-Bäumen gesprochen worden, sind jetzt drei Silber-Linden gepflanzt worden. Versprochen wurde, dass die Blüte nicht so klebrig ausfällt wie bei der normalen Linde. Die Silber-Linde blüht relativ spät im Juli. Im Gartenbau gilt die Silber-Linde als ein Stadtbaum, der sich für ein vom Klimawandel geprägtes Stadtklima gut eignet. Rund um die drei Bäume wurde die Staudenmischung „Silbersommer“gepflanzt. Dabei handelt es sich um eine Mischung mit über 30 Arten, die der Bund Deutscher Staudengärtner empfiehlt. Die Pflanzen haben häufig ein silbriges Laub. Die Pflanzen sind trockenheitsresistent und benötigen nur wenig Pflege.
Die Sanierung des Petershofes hat eine lange Vorgeschichte, an die Manfred Meis, seit 12 Jahren Vorsitzender des VVV in Leuth, und Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners erinnerten. Beim Besuch der Kommission „Unser Dorf hat Zukunft“fehlten Punkte wegen der nicht ansprechenden Gestaltung des Marktplatzes
Petershof. Es folgten eine Dorfversammlung und ein Workshop. 2011 präsentierte der VVV der Kommission eine erste Skizze mit zwei Baumreihen an der West- und Ostseite, die von der Stadt erarbeitet worden war. Als die Pläne 2012 in einer Bürgerversammlung präsentiert werden, gab es viel Ablehnung. Platanen werfen zu viel Laub ab, die
Bruderschaft sah den Platz für das Schützenzelt beschnitten. Die Gespräche, die von 2013 bis 2016 zwischen Stadt, VVV und Bruderschaft geführt wurden, führten zu keinem Ergebnis, so dass sich die Planung auf den Südteil des Petershofes beschränkte. Der Parkplatz, auf dem die Bruderschaft das Zelt aufstellt, bleibt unverändert.
Mitte Juni 2019 begannen die vorbereitenden Arbeiten für neue Versorgungsleitungen im Bereich Dorfstraße, die am Petershof vorbeiführt. Diese Arbeiten fielen umfangreicher und länger aus als geplant. Doch dann kam die Umgestaltung so gut voran, dass die KG Löther Rieser zu Altweiber ihr Zelt aufbauen konnte.
Nach den bisherigen Beobachtungen wird der Platz vor allem von Radfahrern für eine Rast gut angenommen. Und Kinder kommen zum Inlineskating dorthin.