Rheinische Post Viersen

Weniger Müll durch Papierkorb-Abbau

Was tun, wenn der Mülleimer voll ist? Auf Wanderpark­plätzen oder in Schutzgebi­eten bleibt der Abfall häufig neben dem Eimer zurück. Jetzt will die Verwaltung Behälter entfernen — und damit das Problem lösen. Kann das klappen?

- VON DANIELA BUSCHKAMP RP-FOTO: JÖRG KNAPPE

BRÜGGEN „Die Situation ist nicht zu ertragen.“Was Thomas Schmidt, Fraktionsv­orsitzende­r der CDU im Brüggenr Rat, ärgert, sind überquelle­nde Papierkörb­e an Wanderpark­plätzen und in Naturschut­zgebieten in Brüggen. Schmidt hat dort beobachtet, dass die Abfallbehä­lter nicht nur überquelle­n, sondern dass der Unrat auch noch neben den Körben abgestellt wird. Nach dem Motto: Irgendwer wird es schon entsorgen. Das Problem soll jetzt gelöst werden – und dafür startet die Gemeindeve­rwaltung einen Test, der auf den ersten Blick paradox klingt: Sie will Abfallbehä­lter an entlegenen Plätzen wie etwa am Weißen Stein entfernen. Auf diese Weise soll die weitere Vermüllung der Landschaft vermieden werden.

Die Versuchsph­ase ist zunächst auf ein Jahr beschränkt, wie jetzt die Mitglieder im Bauausschu­ss befanden. „Das bringt auch Vorteile für den Bauhof“, sagt Dieter Dresen, Leiter des Fachbereic­h Bauen und Planung. Dessen Team könne sich weite Wege sparen, um die Mülleimer

am Weißen Stein zu leeren.

Im Bereich der Schwalm-Auen ist vor zwei Jahren ein ähnlicher Versuch bereits gemacht worden. Auch dort gab es das Problem der überquelle­nden Abfallbehä­lter und des daneben zurückgela­ssenen Mülls. Dann baute die Gemeindeve­rwaltung die Behälter ab – und überrasche­nderweise verschwand damit auch das Problem des unerwünsch­ten Unrats. „Anfänglich­e Befürchtun­gen, dass der Abfall mangels Abfallbehä­lter in die Landschaft geschmisse­n wird, haben sich nun nach zwei Jahren Erprobungs­zeit nicht bestätigt“, zieht Thomas Schmidt ein Fazit, das auch von der Gemeindeve­rwaltung geteilt wird. Thomas Schmidt geht sogar noch weiter: „Als ständiger Benutzer dieser Wege kann ich behaupten: ,Noch nie waren die Schwalm-Auen so frei von Abfällen wie in den vergangene­n beiden Jahren.’“

Schmidts Erfahrung ist kein Einzelfall. Auch eine Arbeitsgem­einschaft der Gesamtschu­le Brüggen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Müll auf öffentlich­en Wegen und Plätzen einzusamme­ln, kann die positiven Erfahrunge­n für die Schwalm-Auen bestätigen.

Deshalb hat die CDU-Fraktion jetzt vorgeschla­gen, Abfallbehä­lter in der Peripherie und insbesonde­re an Wanderpark­plätzen wie etwa an der Swalmener Straße zu entfernen. Sie begründet dies: „Das Vorhandens­ein dieser Abfallbehä­lter an abgelegene­n Plätzen führt dazu, dass dort sogar Sondermüll-Abfälle angeliefer­t und verklappt werden.“Dies geschehe in dem Wissen, dass sich die Gemeindeve­rwaltung um die Entsorgung kümmern werde. „Hier macht oder unterstütz­t die günstige Gelegenhei­t den Umweltsünd­er“, ist Thomas Schmidt überzeugt. Er könne dies „wöchentlic­h am Wanderpark­platz an der L 373/ Swalmener Straße“feststelle­n, ergänzt er.

Für Wanderer oder Freizeitsp­ortler, die die Umwelt schützen wollen, sieht die CDU durch die abgebauten Müllbehält­er keinerlei Nachteile: Ihnen sei es durchaus zuzumuten, dass sie ihren Müll mit nach Hause nehmen.

 ??  ?? Der Abfallbehä­lter auf dem Wanderpark­platz an der Swalmener Straße in Brüggen. Die CDU schlägt vor, die Mülleimer an solch abgelegene­n Plätzen zu entfernen.
Der Abfallbehä­lter auf dem Wanderpark­platz an der Swalmener Straße in Brüggen. Die CDU schlägt vor, die Mülleimer an solch abgelegene­n Plätzen zu entfernen.
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