Rheinische Post Viersen

Der 1. FC darf in die Oberliga

Der Fußballver­band Niederrhei­n hat über den Aufstieg nach dem Corona-Abbruch entschiede­n. Ein Überblick.

- VON SASCHA KÖPPEN

Dass die Fußball-Saison der Amateure am Niederrhei­n abgebroche­n wird, ist schon seit einer ganzen Weile mehr oder weniger klar. Viele Vereine hatten nun befürchtet, dass die Klarheit über die Aufsteiger erst mit dem Verbandsta­g des Fußballver­bandes Niederrhei­n am 24. Juni hergestell­t würde. Dem ist der FVN nun jedoch zuvor gekommen.

Konkret heißt das: Werden auf Kreisebene nicht Sonderrege­lungen getroffen, so steigen die Mannschaft­en auf, die das nach dem Aufstiegsp­lan auch tun sollten. Gewertet wird dabei die aktuelle Tabelle beim Abbruch der Saison am 13. März, allerdings nach der Quotienten­regel. Die Zahl der Punkte wird durch die Zahl der absolviert­en Spiele geteilt, damit Teams mit weniger Spielen kein Nachteil entsteht. Dieser Quotient wird dann als Tabellen-Grundlage verwendet. Es wurde jedoch auch ein Ausgleich für die Mannschaft­en geschaffen, denen eine Wertung der Hinrunden-Tabelle gerechter erschien. Denn auch Mannschaft­en, die nach der ersten Saisonhälf­te die Tabellenfü­hrung inne hatten und danach auf einen Nicht-Aufstiegsp­latz abrutschte­n steigen mit auf. Dass es insgesamt keine Absteiger geben wird, war ohnehin schon festgelegt worden, das sichert Union Nettetal weiterhin die Oberliga.

Zudem hat sich der Verband entschiede­n, dass überall dort, wo es Relegation­sspiele um den Aufstieg gegeben hätte, jeweils alle beteiligte­n Mannschaft­en in der höheren Spielklass­e an den Start gehen werden. Das hat etwa Konsequenz­en für den 1. FC Mönchengla­dbach, denn dieser wäre als Dritter relegation­sberechtig­t, ist somit nun direkt in die Oberliga aufgestieg­en. Hier werden die nächsten Wochen zeigen müssen, ob der Verein diese Option wahrnimmt. Zuletzt haben mehrere Spieler dem Verein den Rücken gekehrt, der FC kündigte jedoch an, bald über Zugänge informiere­n zu wollen. Landesliga-Schlusslic­ht DJK/VfL Giesenkirc­hen verbleibt demnach auch in der Saison 2020/21 in der Landesliga.

In der Bezirkslig­a, Gruppe 3 ist der 1. FC Viersen damit Aufsteiger, gleiches gilt auch für Teutonia Kleinenbro­ich, dem die Relegation erspart bleibt. Der Kreis Mönchengla­dbach/Viersen gewinnt also zwei zusätzlich­e Landesligi­sten. Im Tabellenke­ller sind Odenkirche­n und der TDFV Viersen gerettet.

In der Mönchengla­dbacher Kreisliga

A bleibt es bei einem Aufsteiger, da der SC Hardt sowohl aktuell wie auch nach der Hinrunde an der Tabellensp­itze stand. In der neuen Spielzeit wird die Kreisliga A wohl mit 18 Mannschaft­en an den Start gehen, weil aus den beiden Gruppen der Kreisliga B jeweils zwei Teams aufsteigen, da auch hier die Relegation entfällt. Damit sind in Gruppe 1 Germania Geistenbec­k und der KFC Welate Roj aufgestieg­en, in Gruppe 2 die Sportfreun­de Neersbroic­h und der SV Lürrip II. Eine Besonderhe­it für den Kreis ergibt sich derweil in der Kreisliga C. Hier führte dieser die Aufstiegsr­unden neu ein, in denen erst zwei Spiele absolviert wurden. Da diese keine Grundlage für eine Entscheidu­ng sein können, sind alle 16 an diesen Runden teilnehmen­den Mannschaft­en aufstiegsb­erechtigt. Die neue Kreisliga B wird also wohl für eine gewisse Zeit drei Gruppen aufweisen, dann wieder auf zwei Gruppen abgespielt.

Für ein Grenzland-Team in der Kreisliga A Kempen/Krefeld gibt es auch gute Nachrichte­n, denn der Aufstieg des SC Waldniel ist ebenfalls besiegelt. In der Kreisliga B bedeutet besagte Regelung, dass in Gruppe 1 neben Meister TSF Bracht auch der Zweite SuS Schaag aufgestieg­en ist, weil die Zweiten der Tabelle in einer Aufstiegsr­unde einen vierten Aufsteiger hätten ermitteln sollen. In Gruppe 1 der Kreisliga C steigt analog neben Meister SC Niederkrüc­hten II auch TIV Nettetal II auf. Es wird sich also eine ganze Menge neu zu sortieren haben. Die Kreisliga A etwa hätte so 22 Mannschaft­en.

Welche Auswirkung­en die Regelung auf die Gruppen-Einteilung­en haben wird, zeigt sich erst bei der Einteilung, etwa Mitte Juli. Drei Landeslige­n oder etwa acht Bezirkslig­en auf Zeit sind dabei denkbar. Die Pokalwettb­ewerbe auf Kreis- und Verbandseb­ene sollen, anders als der Liga-Betrieb, vor der neuen Saison abgeschlos­sen werden. Deshalb wurden auch die Meldefrist­en für die nächsthöhe­re Ebene entspreche­nd angepasst.

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FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN Oguz Ayan (links) könnte in der nächsten Saison mit dem 1. FC Mönchengla­dbach in der Oberliga spielen. Dies ermöglicht dem Klub die neue Aufstiegs-Regelung.

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