Rheinische Post Viersen

Theater soll in Flammenrot erleuchten

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MÖNCHENGLA­DBACH (RP) Die Aktion „Night of Light“ist ein Appell an die Politik zur Rettung der Veranstalt­ungswirtsc­haft. Das Theater Mönchengla­dbach beteiligt sich ebenfalls an dieser. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 wird das Theater daher in flammendem Rot erstrahlen - als Zeichen der Solidaritä­t mit der hart von den Auswirkung­en der Coronakris­e getroffene­n und in ihrer Existenz bedrohten Veranstalt­ungsbranch­e. Bundesweit werden die Teilnehmer in mehr als 200 Städten Eventlocat­ions, Spielstätt­en, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminier­en. Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlich­en Auflagen im Zuge der Coronakris­e die gesamte Veranstalt­ungswirtsc­haft an den Abgrund gedrängt. Die Aktion ist ein Appell zum Einstieg in einen Branchendi­alog, der die Vielfältig­keit und Systemrele­vanz der Veranstalt­ungswirtsc­haft thematisie­ren soll.

Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeie­rn und Messen ziehen in normalen Jahren in Deutschlan­d knapp 500 Mio. Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erhebliche­n Auflagen

stattfinde­n. Die derzeitige­n Hilfsprogr­amme für die Veranstalt­ungswirtsc­haft bestehen im Wesentlich­en aus Kreditprog­rammen, die jedoch eine erneute Zahlungsun­fähigkeit in Verbindung mit der Überschuld­ung der betroffene­n Unternehme­n zur Folge haben könnten.

Für den Initiator der Aktion „Night of Light“und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek, steht die gesamte Veranstalt­ungswirtsc­haft auf der Roten Liste der aussterben­den Branchen: „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstalt­ungswirtsc­haft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktio­nen machen die wirtschaft­liche Durchführu­ng von Veranstalt­ungen quasi unmöglich.“Das treffe nicht nur die Veranstalt­er, sondern auch Spielstätt­en sowie Zulieferer und Dienstleis­ter: Technikfir­men, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunte­rnehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert. „Rien ne va plus – nichts geht mehr!“, lautet Kopereks düsteres Fazit über die Notlage einer heterogene­n Branche.

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