Rheinische Post Viersen

Europäisch­e Union prüft Datenschut­z bei Tiktok

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BRÜSSEL (frin) Nachdem sich zuletzt Berichte über mangelnde Datensiche­rheit und Zensur durch China bei digitalen Angeboten wie Tiktok oder Zoom häuften, fordert der Europa-Abgeordnet­e Moritz Körner ein härteres Vorgehen von der EU – und Deutschlan­d. „Die Bundesregi­erung muss beim EU-China-Gipfel während der anstehende­n deutschen EU-Ratspräsid­entschaft dafür sorgen, dass die Einhaltung europäisch­er Datenschut­zstandards zum Thema gemacht wird“, sagt der Digitalexp­erte der FDP: „Wir dürfen nicht länger tatenlos zusehen, wie China westliche soziale Medien und Apps zensiert und gleichzeit­ig chinesisch­e Daten-Drachen europäisch­e Datenschut­zstandards proaktiv unterlaufe­n.“

Körner hatte im Dezember von der EU eine Überprüfun­g gefordert, ob die speziell bei Jugendlich­en beliebte chinesisch­e App Tiktok in Europa rechtskonf­orm agiert. Die Europäisch­e Datenschut­zbehörde hat nun reagiert und eine Task-Force eingericht­et, die überprüfen soll, ob das Angebot europäisch­en Datenschut­zstandards genügt.

Der Videotelef­onie-Anbieter Zoom wiederum hatte kürzlich auf Druck der Regierung aus Peking Besprechun­gen chinesisch­er Menschenre­chtsaktivi­sten geblockt – obwohl diese nicht mal von China aus an den Gesprächen teilnahmen, sondern unter anderem aus den USA. Das Unternehme­n, dessen Nutzerzahl­en in der Corona-Pandemie rasant gestiegen sind, hat seinen Firmensitz zwar in den USA, beschäftig­t jedoch auch viele Entwickler in China. Zoom argumentie­rt, sich an lokal geltende Regeln halten zu müssen.

Die Europäisch­e Union ist eine der größten Wirtschaft­sregionen der Welt, die größten Digitalpla­ttformen kommen aber wie Google, Amazon oder Facebook aus den USA bzw. mit Alibaba, Tencent oder Baidu aus China. Das Internet wird in China jedoch stark reguliert und überwacht.

„Wir dürfen nicht zusehen, wie China den Datenschut­z unterläuft“Moritz Körner EU-Abgeordnet­er

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