Bundesliga verliert 150 Millionen Euro
Die Corona-Krise sorgt für Einbußen bei den nationalen TV-Rechten.
FRANKFURT (dpa) Die erste Corona-Rechnung, die den 36 Profivereinen von der Finanz-Kommission der Deutschen Fußball Liga (DFL) am vergangenen Freitag zugestellt wurde, weist ein dickes Minus aus. Die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga verlieren in dieser Saison allein aus den nationalen Übertragungsrechten 150 Millionen Euro an TV-Geldern – und müssen mit weiteren Einbußen rechnen.
Nach Informationen des „Kicker“fließen in der Spielzeit 2019/20 von den nationalen Medienpartnern nur 1,2 Milliarden Euro statt der geplanten 1,35 Milliarden Euro. Die Verluste für die Vereine könnten sich sogar noch erhöhen, weil einige internationale Partner ihren Zahlungsverpflichtungen in der Corona-Krise nicht nachgekommen sind. Daher droht bei der Auslandsvermarktung ein zusätzliches Minus von 60 Millionen Euro.
Bei einem Abbruch der Saison, die Mitte Mai nach zweimonatiger Unterbrechung fortgesetzt worden war, hätten die 36 Erst- und Zweitligisten insgesamt bis zu 750 Millionen Euro verloren. Auch wenn dieses Schreckensszenario abgewendet wurde, hatte die DFL die Vereine bereits im April dazu aufgefordert, ihre wirtschaftlichen Prognosen anzupassen. Dies hätten einige
Clubs bisher immer noch nicht getan, mahnte die Finanz-Kommission in ihrem Schreiben.
Noch nicht geflossen ist die letzte TV-Rate für diese Saison in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro. Diese soll nach dem letzten Spieltag am 27./28. Juni ausgeschüttet werden, vorbehaltlich des „Zahlungsverhaltens der Partner“.
Wegen der weiter unklaren Lage haben die Finanzplaner der DFL die Gewinnerwartung für die Saison 2020/21, die voraussichtlich am 11. September beginnen soll, bereits leicht nach unten korrigiert – von 1,27 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro.