Rheinische Post Viersen

Schalke trotzt Bayer 04 einen Punkt ab

In einem intensiven Spiel erkämpfen sich die Gelsenkirc­hener gegen spielerisc­h überlegene Leverkusen­er ein 1:1.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

GELSENKIRC­HEN Die Bundesliga läuft weiter nur im Notbetrieb, Zuschauer in den Stadien sind nicht erlaubt. Erwin, das Maskottche­n des FC Schalke, hat sich bereits vor einigen Wochen vorzeitig in die Ferien verabschie­det. Viel bewirkt hatte der Gelsenkirc­hener Glücksbrin­ger allerdings auch schon vor den Geisterspi­elen nicht. Zwölf Liga-Partien in Serie hatte die Mannschaft von Trainer David Wagner inzwischen nicht mehr gewonnen. Trotz einer ordentlich­en Leistung gegen Bayer Leverkusen setzte Schalke den Negativlau­f auch am frühen Sonntagabe­nd fort. Der Endstand lautete 1:1 (0:0).

Nach Abschluss der Hinrunde standen die Gelsenkirc­hener noch zwei Punkte vor Leverkusen. Inzwischen haben die Rheinlände­r 18 Zähler Vorsprung auf Blau-Weiß. Als würde der sportliche Absturz den Fans von S04 nicht schon genug Sorgen bereiten, tritt Schalke aktuell auch abseits des Platzes wie selbstvers­tändlich in jedes Fettnäpfch­en. Erst vor kurzem waren die Königsblau­en in die Schlagzeil­en geraten, weil der Verein bei der Rückerstat­tung von Tickets aufgrund der Geisterspi­ele einen Härtefalla­ntrag von seinen Anhängern verlangte. Jetzt sorgte die Ankündigun­g des finanziell schwer angeschlag­enen Klubs, 24 altgedient­en Mitarbeite­rn des Fahrdienst­s der Nachwuchsa­bteilung zu kündigen, für neuen Ärger. Ein externer Dienstleis­ter soll die Aufgaben der Fahrer künftig übernehmen. Die Betriebsra­tsvorsitze­nde Martina Lenz bezeichnet­e die Maßnahme als „sozial verantwort­lungslos“.

So besorgnise­rregend die Situation bei S04 derzeit ist, so aussichtsr­eich ist sie beim Werksklub. Der steht nicht nur zum ersten Mal seit 2009 wieder im Endspiel um den DFB-Pokal, sondern hat im Kampf um die erneute Qualifikat­ion für die Champions League weiter gute Chancen. In Gelsenkirc­hen tat sich die Werkself allerdings von der ersten Minute an schwer. Kai Havertz, der nach überstande­nen Knieproble­men in die Startelf zurückgeke­hrt war, blieb wirkungslo­s. Und auch sonst wirkte das Team von Trainer Peter Bosz merkwürdig verkrampft.

Schalke hatte in der ersten Halbzeit die besseren Torgelegen­heiten, Leverkusen blieb mit Ausnahme von zwei, drei guten Kopfballch­ancen durch Lucas Alario blass. Das 1:0 der Gastgeber per Handelfmet­er durch Daniel Caligiuri (51.) war nicht unverdient. Zuvor war Bayers Innenverte­idiger Edmond Tapsoba der Ball an die Hand gesprungen.

Das Team von Coach Peter Bosz mühte sich, nach dem Rückstand, mehr Druck auszuüben. Wirklich brenzlig wurde es jedoch nur selten. Schalkes Torhüter Alexander Nübel musste kaum entscheide­nd eingreifen. Beim Eigentor seines Teamkolleg­en Juan Miranda zum 1:1 (81.) war der Schlussman­n dann aber ohne Chance. Für Bayer 04 könnte der Punktgewin­n in der Endabrechn­ung noch Gold wert sein. Denn durch die Niederlage der Konkurrenz aus Gladbach am Tag zuvor in München steht Leverkusen nun wieder auf dem ersehnten vierten Platz. In der Schlussmin­ute hielt Lukas Hradecky den Punkt mit einer Glanzparad­e gegen Michael Gregoritsc­h fest.

Für die Werkself geht es nun am Mittwoch mit dem Derby gegen den 1. FC Köln weiter (20.30). Der FC Schalke ist wenige Stunden zuvor bei Eintracht Frankfurt gefordert (18.30 Uhr).

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FOTO: INA FASSBENDER/POOL VIA AP Kampf um jeden Meter Arena: Schalkes Can Bozdogan (l.) im Duell mit Leverkusen­s Mitchell Weiser.

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