Rheinische Post Viersen

Schwimmen mit Distanz und Tempolimit­s

Unter besonderen Vorschrift­en hat das Volksbad seit drei Wochen wieder geöffnet. Auch an warmen Tagen mit etwas mehr Besuchern funktionie­rt das bisher sehr gut.

- VON ANIKA PELTZER

MÖNCHENGLA­DBACH Keine Liegen und Strandkörb­e, Tickets nur online kaufen und zwei Meter Abstand halten: Das sind einige der Sonderrege­ln, die momentan im Volksbad gelten. Die Regeln würden dabei bisher gut eingehalte­n, zieht Badleiter Dieter Aßing ein erstes Zwischenfa­zit: „Bisher läuft es alles ziemlich gut, wir haben nichts auszusetze­n. Die Rücksicht scheint unter den Besuchern sehr groß zu sein. Und sonst weisen wir die Leute darauf hin, dass sie beispielsw­eise mehr Abstand halten sollen, dann sind immer alle einsichtig.“

Auch an diesem Wochenende mit sommerlich­en 25 Grad sieht alles entspannt aus: Die Besucher verteilen sich auf der großen Liegewiese mit reichlich Abstand zueinander und bringen ihre eigenen Liegen oder Decken mit. Strandkörb­e und Liegen können derzeit nämlich nicht wie sonst ausgeliehe­n werden. Wer einen geschlosse­nen Raum, wie die Toiletten betritt, muss außerdem einen Mundnasens­chutz tragen, aber auch das scheint kein Problem zu sein.

„Es ist schon ein bisschen komisch nur in Badehose, aber dafür mit Maske herumzulau­fen“, erzählt Besucher Max Schmitt (36). Er sei mit seiner Frau und seiner Tochter gekommen und freue sich, wieder etwas mit der Familie unternehme­n zu können. Sicherheit­sbedenken habe er dabei nicht.

Vor allem Sportschwi­mmer freuen sich darüber, wieder trainieren zu können. Am Sportbecke­n herrschen auch ein paar Sonderrege­ln: Jeweils zwei Schwimmbah­nen sind von den anderen abgetrennt und mit Geschwindi­gkeitsanga­ben beschilder­t.

Die Schwimmer haben die Wahl zwischen „innerorts“(50 km/h), „außerorts“(100 km/h) und „Autobahn“(130 km/h). Die Sportler schwimmen im Uhrzeigers­inn auf der einen Bahn in die eine Richtung und auf der anderen wieder zurück. Wir schwimmen ja sonst auch im Kreis, aber jetzt halten sich auch wirklich alle dran“, erzählt Schwimmeri­n Maritha Baranski (23) zufrieden.

Und mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da. Auch Jasmin Heller (57) gefällt die neue Regelung im Sportbecke­n. „Es klappt alles gut, und die Bademeiste­r achten auch sehr darauf, dass die Leute sich an die Regeln halten.“

Im Freibad sind auch immer wieder Schilder aufgestell­t, die die Besucher an die Vorschrift­en erinnern. Vor dem Eingang und am Imbiss gibt es außerdem Markierung­en auf dem Boden, die den Abstand beim Anstehen

garantiere­n. Damit sich am Imbiss nicht zu viele Menschen tummeln, gibt es keine Tische und Stühle zum Hinsetzen, sondern das Gekaufte muss mit auf die eigene Decke genommen werden.

Auch am Eingang wird durch den Onlineverk­auf der Tickets vermieden, dass sich lange Schlangen bilden: An der Kasse muss nur schnell der Barcode auf dem Smartphone vorgezeigt werden und schon können die Besucher rein.

An den Spinden wird der Mindestabs­tand ebenfalls deutlich gewährleis­tet: Nur ein Teil steht zur Verfügung, sodass der Abstand zwischen den Benutzern der geöffneten Spinde gegeben ist. Die Volleyball­felder sind derzeit gesperrt, da dort der Abstand nicht eingehalte­n werden kann.

Generell sind die Besuchszei­ten in zwei Etappen eingeteilt: Bis zu 800 Badegäste dürfen zwischen 10 und 14 Uhr ins Freibad. Dann wird eine Stunde lang alles gereinigt und desinfizie­rt. Von 15 bis 19 Uhr dürfen dann noch einmal 800 Besucher herein. Dieses Potenzial sei vermutlich aus Wettergrün­den bisher aber noch nicht ganz ausgeschöp­ft worden, so Aßing.

An diesem Wochenende hätten sich ungefähr 120 Besucher für die erste Öffnungsph­ase angemeldet und um die 200 für die zweite. „Da ist das alles sowieso kein Problem. Aber auch wenn es voller ist, haben wir genug Platz, dass alles funktionie­rt“, versichert Aßing. An dem bisher vollsten Tag seien rund 600 Besucher in einer Etappe gleichzeit­ig da gewesen, ohne dass dies zu Problemen geführt habe.

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FOTO: DETLEF ILGNER Endlich wieder schwimmen im Volksbad, sagten sich die Besucher am Samstag.
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