Rheinische Post Viersen

Grüne fordern Online-Identität

Mehr Digitalisi­erung bei Behörden und am Arbeitspla­tz sollen auch dem Klima dienen.

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DÜSSELDORF (kib) Mit einer Online-Identität für jeden Bundesbürg­er, einem Rechtsansp­ruch auf schnelles Internet sowie auf Homeoffice wollen Abgeordnet­e der Grünen-Fraktion im NRW-Landtag Digitalisi­erung und Klimaschut­z vorantreib­en und zugleich die Konjunktur ankurbeln. Diese Vorschläge finden sich in einem umfangreic­hen Autorenpap­ier der energiepol­itischen Sprecherin Wibke Brems und des digitalpol­itischen Sprechers Matthi Bolte, das unserer Redaktion vorliegt.

„Der Neustart ist mehr als ein Konjunktur­programm. Es bedarf eines umfassende­n politische­n Reformprog­ramms“, sagte Brems. Es brauche beispielsw­eise klare klimapolit­ische Leitlinien, an denen sich Regierungs­handeln messen lassen müsse. Dabei spiele die Digitalisi­erung eine zentrale Rolle: „Die Energiewen­de wäre ohne Digitalisi­erung nicht denkbar. Umgekehrt brauchen wir bei der Digitalisi­erung Energiesta­ndards für die Hard- und Software.“

Es helfe auch der Konjunktur, wenn etwa Programme zum Ausbau der erneuerbar­en Energien und zur energetisc­hen Sanierung von Häusern aufgelegt würden, heißt es in dem Papier. Dazu gehöre ebenso, den Betrieb von Photovolta­ikanlagen unbürokrat­ischer zu gestalten. Die Dächer öffentlich­e Gebäude müssten den Anfang machen. Zudem könnten eine Austauschp­rämie

für Ölheizunge­n oder ein Wärme-Pumpen-Programm Wirtschaft und Handwerk ankurbeln.

„Damit die Digitalisi­erung vorankommt, brauchen wir eine Online-Identität für jeden Bürger. Das würde auch im Umgang mit Behörden eine große Erleichter­ung bedeuten“, fügte Bolte hinzu. In das Papier sei die Expertise von Unternehme­n eingefloss­en, betonte Bolte und nannte eine Grundvorau­ssetzung dafür, dass die Finanzhilf­en auch tatsächlic­h ankommen: „Damit die Konjunktur­programme wirken können, brauchen wir eine bessere administra­tive Steuerung. Viele öffentlich­e Programme bleiben heute schon liegen, weil sie viel zu bürokratis­ch sind.“

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