Rose will Gladbach kämpfen sehen
Borussia schaltet in den Kampfmodus. Der Trainer fordert trotz vieler Ausfälle in der Offensive von seinem Team Sieger-Mentalität, der Sportdirektor stichelt gegen den Konkurrenten im Champions-League-Rennen, Bayer Leverkusen.
Was möglich ist, wenn Borussias Kader komplett ist, das hat die Hinrunde gezeigt. Trotz der Mehrfachbelastung mit der Europa League sowie dem DFB-Pokal und ungeachtet der Rund-Erneuerung des fußballerischen Konzepts durch den neuen Trainer Marco Rose logierte Borussia acht Spieltag an der Spitze der Bundesligatabelle. Auch da gab es Ausfälle, doch gerade die Top-Leute in der Offensive standen meist zur Verfügung. Nun ist das anders: Vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg hatte Trainer Marco Rose einige Hiobsbotschaften zu verkünden, und die betrafen unter anderem seine beiden Top-Scorer.
„Bei Marcus Thuram ist nichts kaputt, aber seine Verletzung ist sehr schmerzhaft. Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt. Am Dienstag müssen wir auf Tikus definitiv verzichten. Alassane Plea hat sich am Freitag im Training eine Muskelverletzung an den Adduktoren zugezogen und wird ebenfalls ausfallen“, sagte Rose und schob nach, dass auch Raffael fehle. Personalmangel zu einem Zeitpunkt, den man als unglücklich bezeichnen darf.
Doch Rose wäre nicht Rose, wenn er sich von diesem Missstand von seinem Plan abbringen lassen würde. Er will Spiele gewinnen und zwar möglichst viele. Drei sind übrig in dieser Saison und damit ist auch definiert, wie viele Siege es denn werden sollen. „Wir haben uns irgendwann dazu entschieden, das Ziel
Champions League zu kommunizieren, und daran werden wir jetzt gemessen. Das ist absolut in Ordnung. Wir glauben weiter an uns, müssen unsere Hausaufgaben machen und Punkte einfahren. Das ist uns in den letzten beiden Partien gar nicht gelungen, deswegen ist es am Dienstag an der Zeit, wieder dreifach zu punkten“, sagte Rose. Der 43-Jährige schaltet in den Kampfmodus.
Er weiß, dass es nur noch um Ergebnisse geht, und die blieben zuletzt aus. Das nervte Rose spürbar. Wie es geht, auch schwächere Spiele zu gewinnen, machten die Bayern am Samstag vor. Darum fordert Rose jetzt von seinem Team wieder die Sieger-Mentalität ein, die es in weiten Phasen der Hinrunde gezeigt hat.
Da stemmten sich die Gladbacher gegen Niederlagen, lebten den unbedingten Siegeswillen, das zahlte sich aus. „In den letzten drei Spielen müssen wir jetzt vielleicht nochmal eine andere Mentalität entwickeln. Es kommt jetzt nicht mehr aufs Schönspielen an. Es geht darum, zusammenzustehen und gemeinsam das Maximum herauszuholen“, sagte Rose.
Der Trainer ist gekommen, um den Borussen diese Mentalität zu vermitteln. Nicht zufrieden zu sein, immer mehr wollen. „Die Mannschaft wirkt nach wie vor stabil. Ich möchte auch, dass sie sich dieser Situation stellt. Wir haben immer davon geredet, dass wir viele Spiele gewinnen wollen. Das haben wir sehr gut hinbekommen.
Irgendwann waren wir an einem Punkt, an dem die Europa League in Reichweite war. Dann haben wir uns dazu entschieden, ein plakatives Ziel nach außen zu geben. Wenn die Ergebnisse dann nicht kommen, gibt es Kritik. Damit müssen wir umgehen“, sagte Rose.
Wie der Trainer gab sich auch Manager Max Eberl kämpferisch. Die „Deutsche Presse-Agentur“sieht sogar das „Psycho-Duell“mit dem rheinischen Rivalen im Champions-League-Rennen eröffnet mit diesen stichelnden Sätzen des Sportdirektors: „Leverkusen muss in die Champions League, wir wollen in die Champions League.“Wer muss hat Druck, wer will, kann befreiter aufspielen. Das ist der Ansatz.
Die Mannschaft soll den Kampfmodus nun gegen den VfL Wolfsburg auf den Platz bringen am Dienstag (18.30 Uhr). Fußball spielen, das können die Borussen, das weiß der Trainer. Aber er will sie auch wieder kämpfen sehen. „Mit allen, was wir haben“, sagte er.