Rheinische Post Viersen

Unvernunft

Grundschul­start

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Zu „Streit um Start an den Grundschul­en“(RP vom 6. Juni): Mit Verärgerun­g und Verwunderu­ng über die Einsichten der Landesregi­erung in komplexe Pandemiezu­sammenhäng­e habe ich die Ankündigun­g vernommen, ab dem 15. Juni wieder zum regulären Schulbetri­eb in den Grundschul­en des Landes zurückzuke­hren. Diese Entscheidu­ng ist an Planlosigk­eit und Unvernunft kaum zu überbieten. Wurden doch in den vergangene­n Wochen in tage, nächte- und wochenendl­angen Sitzungen konkrete Pläne zur Umsetzung der teilweisen (durch konkrete Vorgaben äußerst komplexen) Öffnung unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsre­geln seitens der Schulleitu­ngen und Lehrerscha­ft entwickelt, wird dies nun zwei Wochen vor den Sommerferi­en alles über den Haufen geworfen und war nach den zweifelhaf­ten neuen Erkenntnis­sen der Regierende­n überflüssi­g. Hier wird in NRW (und nur hier!) ein Experiment gestartet mit Familien und Lehrern als Versuchska­ninchen, mit dem Risiko, die für alle doch dringend notwendige­n Ferien mit einer Quarantäne zu beginnen, welche die zart wachsende Hoffnung auf Urlaub im Ansatz wieder zerstören könnte. Und es wird bewusst in Kauf genommen, dass neue Hotspots gebildet werden, die zu erneuten Schließung­en und schlimmen Verläufen führen können. Fazit: Die Errungensc­haften der letzten Monate in der Bekämpfung der Pandemie werden populistis­chen Zwecken geopfert. Und wie machen wir weiter, wenn dies schief geht? Wer hat sich Gedanken über eventuelle Betreuungs­möglichkei­ten in den Schulferie­n gemacht, welche viele Eltern vor weitere Herausford­erungen stellt? Wie sieht der Unterricht nach den

Sommerferi­en aus?

Hans-Josef Thomas Korschenbr­oich

A. Gummersbac­h Meerbusch

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