Familiale Pflege im Krankenhaus feiert Jubiläum
NETTETTAL (hb) Wenn ein Patient plötzlich zum Pflegefall wird, sind die Angehörigen oftmals überfordert und bleiben mit vielen Fragen alleine. Diese Erfahrung machten früher auch die Pflegekräfte und Ärzte im Städtischen Krankenhaus, ohne dass sie Möglichkeiten zur Unterstützung gehabt hätten. Seit zehn Jahren ist das anders. Es gibt das Team der „Familialen Pflege“. Als landesweites Gemeinschaftsprojekt vom Land, der AOK und der
Universität Bielefeld wurde „Familiale Pflege NRW“2005 ins Leben gerufen, um pflegenden Angehörigen möglichst flächendeckend kostenlose Unterstützung und Entlastung zu ermöglichen. „Als das Projekt 2010 in unserem Haus vorgestellt wurde, haben wir uns schnell entschlossen, mitzumachen“, erinnert sich der stellvertretende Pflegedienstleiter Stefan Russmann.
Heike Weinmann, Leiterin der Krankenpflegeschule, übernimmt damals die Projektleitung. Mit viel Engagement sorgt sie dafür, dass die Beratung und Unterstützung pflegender Angehöriger in kurzer Zeit ein fester Baustein im Pflegekonzept des Krankenhauses wird.
Pflegerisches Grundwissen zu vermitteln, ist aber nicht das alleinige Ziel all dieser Angebote. Die Pflegetrainer haben stets auch das physische und seelische Wohlergehen der pflegenden Angehörigen im Blick und entsprechende Hilfestellungen
im Gepäck. Stichwort „Selbstpflege“.
Was oftmals nicht bekannt ist: Alle Kurse und Trainings sind für die Teilnehmer kostenfrei. Die Angebote der Familialen Pflege sind als Regelleistung der Krankenkassen anerkannt. Corona hat auch die Möglichkeiten der Familialen Pflege eingeschränkt, so sind derzeit keine Kurse oder Hausbesuche möglich. Es gibt nur eine telefonische Beratung.