Lichterfest in Kaldenkirchen fällt aus
„Kaldenkirchen aktiv“verschiebt den Weihnachtsmarkt aufs nächste Jahr, auch die Adventsmärkte in Breyell und Lobberich fallen aus. In Kaldenkirchen wird die Weihnachtsbeleuchtung aus Kostengründen nicht aufgehängt.
NETTETAL Der Werbering „Kaldenkirchen aktiv“sagt das Lichterfest am zweiten Adventswochenende ab. Die Budenstadt mit Kunsthandwerk, Glühwein und Bratwurst in der Fußgängerzone wird es in diesem Jahr nicht geben. Vorsitzende Claudia Willers teilte jetzt mit, dass es nicht möglich gewesen sei, „ein entsprechendes Sicherheitsund Hygienekonzept auf die Beine zu stellen, um eine gefahrlose Durchführung des Lichterfestes zu ermöglichen.“Das 25. Lichterfest wird deshalb um ein Jahr verschoben. Das einzige, was noch angekündigt wird, ist ein verkaufsoffener Sonntag am 6. Dezember. Aber auch der steht in den Sternen, weil die rechtliche Lage noch nicht abschließend geklärt ist, wie Christoph Peters, zweiter Vorsitzender, erklärt. „Die hierfür gesetzlichen und rechtlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen ändern sich momentan häufiger und kurzfristig“, heißt es in einem Schreiben von „Kaldenkirchen aktiv“. Noch hält der Vorstand an diesem Termin fest. In Planung ist auch eine „gemütliche Adventszeit in Kaldenkirchen“rund um den Adventskranz in der Fußgängerzone. Der für den 8. November geplante verkaufsoffene Sonntag, der in ganz Nettetal stattfinden sollte, ist bereits geplatzt, weil die Stadt keine Genehmigung erteilt hat. Aber es kommt noch schlimmer: Nach der Jahreshauptversammlung in der vergangenen Woche ist es offiziell. In diesem Jahr wird die Weihnachtsbeleuchtung nicht aufgehängt. Der Kassenbericht zeigte ein Defizit bei der Weihnachtsbeleuchtung. Durch die Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr alle geplanten Feste (Frühlingsfest, Karibiknacht) abgesagt werden, dadurch kamen auch keine Einnahmen in die Kasse des Werberinges.
„Alle Jahre wieder“gilt also in diesem Jahr nicht. Die 1994 angeschaffte Weihnachtsbeleuchtung ist ein großer Kostenfaktor. 17.000 Euro haben die Mitglieder des Werberinges für Montage und Demontage, Wartung, Instandsetzung und Strom berappen müssen. Schon das ganze Jahr über hat Kaldenkirchen aktiv für Spenden und Patenschaften geworben. Einige Spenden kamen zusammen, aber es blieb für 2019 eine Deckungslücke, weil die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung nur zur Hälfte durch Mitgliedsbeträge gedeckt waren.
Aber Claudia Willers und Christoph Peters wollen in der Adventszeit in Kaldenkirchen nicht die Lichter ausgehen sehen. Kaldenkirchen ohne Weihnachtsbeleuchtung soll eine einmalige Ausnahme bleiben. Dafür werden in diesem Jahr die Mitglieder in der Fußgängerzone wieder Weihnachtsbäume aufstellen, die von den jeweiligen Geschäftsleuten vor ihrem Geschäft individuell mit Kugeln und Beleuchtung geschmückt werden. Dass es keine gemütliche Budenstadt geben wird, ist nicht nur für die Besucher ein Stimmungskiller, sondern auch für zahlreiche karitative Vereine, die für ihre Anliegen gesammelt haben, ein Problem.
Aber Kaldenkirchen steht nicht alleine da. Auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein Lobberich informiert, dass der Adventsmarkt am 4. bis 6. Dezember leider nicht stattfinden kann. Auch den Ferkesmarkt am 25. Oktober wird es nicht geben. „Der Markt wird um ein Jahr verschoben“, bedauert Vorsitzender Ralf Stobbe. Dennoch soll der Alte Markt auch in diesem Jahr ein weihnachtliches Kleid bekommen. Dank einer Spende wird der VVV auf dem Alten Markt wieder einen Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken. Ebenso ist geplant, die gewohnte Illuminierung zu installieren und die neue Krippe aus dem vergangenen Jahr erneut aufzustellen.
Auch der im vergangenen Jahr gestartete „Advent am Lambertimarkt“wird in diesem Jahr pausieren. Werbering-Vorsitzender Philipp Hammans verzichtet aktuell auf diesen Event. „Es ist jetzt nicht an der Zeit, viele Leute zu versammeln und sie für ein Gemeinschaftsgefühl zu gefährden.“Er ist sich auch gar nicht sicher, auf welche Resonanz ein solches Angebot in dieser Zeit stoßen werde. Trotzdem wolle man in Breyell für eine adventliche Stimmung sorgen. Geplant sind Beleuchtung und Weihnachtsbäume, die wieder von Schulklassen geschmückt werden – allerdings zu verschiedenen Terminen.
Viele ordnungspolitische Dinge seien noch zu klären. „Ich weiß nicht, ob wir am Sonntag öffnen können.“Das erschwert intern die Motivation der Einzelhändler und Gastronomen, sich noch zu engagieren. Auch die Idee der Geschäftsleute, Heizpilze und Überdachungen für vor den Geschäften wartende Kunden aufzustellen, sei schwierig umzusetzen.