EU sagt Afrika Unterstützung im Kampf gegen Corona zu
BRÜSSEL (dpa/rtr) Die Europäische Union will die Staaten Afrikas wegen der Corona-Krise stärker unterstützen. Um zur Bewältigung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beizutragen, sollen nach einem Beschluss der Staats- und Regierungschefs vom Freitag internationale Bemühungen für Schuldenerleichterungen unterstützt werden. Zudem wurde vereinbart, die Unterstützung für Gesundheitssysteme auszubauen. Im aktuellen Kontext seien Solidarität und enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie von entscheidender Bedeutung, heißt es in den GipfelBeschlüssen.
Gleichzeitig machten die Staatsund Regierungschefs deutlich, dass sie von den afrikanischen Staaten ein entschlossenes Vorgehen gegen illegale Migration und Schleusernetzwerke erwarten. Ursprünglich hatten sich Spitzenpolitiker aus der EU und aus Afrika in diesem Monat zu einem großen EU-Afrika-Gipfel treffen wollen. Er wurde allerdings wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Nun soll es vorerst nur einen kleines Treffen am 10. Dezember kurz vor dem Beginn des nächsten EU-Gipfels geben.
Die EU-Staaten wollen sich künftig außerdem sehr viel enger über die Corona-Lage in ihren Ländern abstimmen. Kanzlerin Angela Merkel sprach von Videokonferenzen alle zehn Tage, der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte sogar von wöchentlichen Runden. „Die Lage ist ernst“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. In fast allen EU-Staaten schießen derzeit die Zahlen der Neuinfektionen in die Höhe, auch in Deutschland. Besonders beim Testen und bei Quarantäne-Regeln seien engere Abstimmungen notwendig, forderte Michel. Die EU-Kommission hatte dazu bereits Vorschläge vorgelegt.
Ihren für November geplanten Gipfel in Berlin zur China-Politik hat die EU angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen abgesagt. Die Staats- und Regierungschefs wollten sich am 16. November zu einem Sondergipfel in Berlin treffen.