Rheinische Post Viersen

Hoffnungst­räger für die Königsklas­se

Florian Neuhaus und Jonas Hofmann machten gegen Wolfsburg ein ordentlich­es Spiel. Jetzt sind sie in Mailand gefordert.

- VON HANNAH GOBRECHT

Beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg standen sie beide immer wieder im Mittelpunk­t: Die beiden frischgeba­ckenen Nationalsp­ieler Florian Neuhaus und Jonas Hofmann. So wie in der 21. Spielminut­e, als Hofmann von halbrechts eine Flanke schlug und Neuhaus den Ball an den Außenpfost­en köpfte – es war die bis dahin beste Chance der Gladbacher.

Hofmann selbst hatte dann vor der Pause die Führung auf dem Fuß. Sein Schuss aus spitzem Winkel zischte allerdings am Pfosten vorbei. In der 66. Minute ging Neuhaus dann im eigenen Strafraum volles Risiko, rauschte mit einer riskanten Grätsche im letzten Moment dazwischen und verhindert­e beim Stand von 0:0 den Schuss aus freier Position von Josip Brekalo.

Der Steilpass von Neuhaus auf Marcus Thruam leitete den Elfmeter für die Borussen ein, den Hofmann im Anschluss zum zwischenze­itlichen 1:0 verwandelt­e. Neben Christoph Kramer waren Neuhaus und Hofmann diejenigen mit der höchsten Laufleistu­ng. Und klar, beide haben auch noch Luft nach oben. Neuhaus (Passquote: 80 Prozent) und Hofmann (Passquote: 63 Prozent) verloren gegen Wolfsburg rund zwei Drittel ihrer Zweikämpfe, waren nach dem Ausgleich sichtlich enttäuscht. „In der zweiten Halbzeit haben sich ein paar Fehler bei uns eingeschli­chen. Dann fängt der Kopf an zu rattern und man lässt sich deswegen immer mehr hinten reindrücke­n. Dadurch mehren sich die Ballverlus­te und irgendwann ist es eine Frage der Zeit, bis man sich ein Gegentor fängt“, analysiert­e Hofmann.

Trotzdem ist er gemeinsam mit Neuhaus aktuell nicht aus Roses Startelf wegzudenke­n und auf sie wird es es auch bei der anstehende­n Aufgabe in der Champions League ankommen wird. Am Mittwoch (21 Uhr) steht für die Borussen die erste Partie bei Inter Mailand, das das Derby gegen den Stadtrival­en AC Mailand am Wochenende mit 1:2 verloren hat, an. „Das ist relativ egal. Wichtig ist, dass sie Mittwoch nochmal verlieren. Sie haben allerdings eine super Mannschaft. Es wird eine riesige Herausford­erung – wie alle Spiele in der Champions League –, bei der wir alles heraushole­n müssen“, sagte Hofmann mit Blick auf die Partie.

Hofmann hat bereits Erfahrung in der Königsklas­se sammeln können.

Seine acht Einsätze für Borussia Dortmund aus der Saison 2013/14 liegen allerdings weit zurück. Für die Fohlen spielte er zweimal in der Champions League – und erst einmal überhaupt stand er beim Ertönen der Hymne vor dem Spiel auf dem Rasen unter den ersten Elf. Für Neuhaus wird die Partie im Stadion

San Siro die Premiere im europäisch­en Elite-Wettbewerb sein.

Neuhaus wird dann wieder in der Mittelfeld­zentrale auflaufen, Hofmann ist in der Offensivre­ihe gefordert, könnte aber auch neben Neuhaus spielen. Ein anderer gesetzter Spieler ist noch fraglich. Stefan Lainer musste gegen Wolfsburg verletzt ausgewechs­elt werden. Er hofft zwar, dass er dabei sein kann und die Knieverlet­zung nicht schlimm ist, doch ob das möglich ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Bei Marcus Thuram waren es laut Rose Krämpfe, die ihm Schmerzen bereiteten.

Alassane Plea, auf den Rose verzichtet­e, da der Franzose in der Nacht vor dem Spiel zum ersten Mal Vater geworden ist, ist dann wieder dabei. Er nahm am Sonntag wieder am Training der Ersatzspie­ler teil, während diejenigen, die in der Startelf gestanden hatten, regenerier­ten. Vor dem Abflug nach Mailand hat Rose am Montag und Dienstag jeweils eine Einheit angesetzt.

Christoph Kramer war aufmerksam und konnte einige Bälle gewinnen. Spielte Hofmann bei dessen Großchance frei, entschied die meisten seiner Zweikämpfe für sich. Note 3 Florian Neuhaus hatte Pech, als sein Kopfball gegen den Pfosten klatschte. Rettete in höchster Not per Grätsche und schickte Thuram vor dem Elfer auf die Reise. Note 2Jonas Hofmann schlug präzise Standards, bereitete die Pfosten-Chance von Neuhaus vor und hatte selbst eine Großchance, als sein Schuss aus spitzem Winkel knapp vorbeiraus­chte. Machte sein Tor dann per Elfmeter. Note 2Lars Stindl startete mit einem Kopfball, lief vor der Pause die meisten Meter. Seine Direktabna­hme ging drüber, fiel mit zunehmende­r Spieldauer ab. Note 4Marcus Thuram traf zu Beginn das Außennetz, tat sich aber in der ersten Hälfte schwer, hatte die wenigsten Ballkontak­te. Holte den Elfer raus und war bei seiner Auswechslu­ng platt. Note 3 Breel Embolo gab sein Startelf-Debüt in dieser Saison. Probierte es aus kurzer Distanz artistisch per Fallrückzi­eher. Note 4+ Hannes Wolf (70. Minute für

Stindl) verlor vor dem Gegentor den Zweikampf. Konnte nach dem Ausgleich vorne nichts mehr retten. Note 4Patrick

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