Rheinische Post Viersen

Erster Sieg im sechsten Anlauf

Der ersatzgesc­hwächte Gladbacher HTC siegte in der Zweiten Bundesliga erstmals seit dem Re-Start. Einige Talente feierten ihr Debüt.

- VON TOBIAS KNÜFERMANN

HOCKEY Der Knoten ist geplatzt. Der Gladbacher HTC hat im sechsten Anlauf 2020 endlich den ersten Feldsieg in der Rückrunde der Zweiten Bundesliga gefeiert. Beim DHC Hannover setzte sich der GHTC am Samstag mit 4:3 (2:2) durch und ließ gestern auf eigenem Kunstrasen ein 1:1 (1:1)-Remis gegen den THC Klipper Hamburg folgen.

Dabei waren die Aussichten auf ein erfolgreic­hes Wochenende eher

„Die Jungs haben sich gut eingefügt. Es war also richtig, dass wir auf die Jugend gesetzt haben.“Marcus Küppers

Trainer Gladbacher HTC

mäßig. Doch die nach vielen Ausfällen zusammenge­würfelte Gladbacher Truppe schlug sich in der niedersäch­sischen Landeshaup­tstadt prächtig. Vor allem die Debütanten aus der eigenen Jugend (Damian Höffken, Leo Vieten und Paul Joeris) überrascht­en positiv. Das freute Trainer Marcus Küppers: „Die Jungs haben sich gut eingefügt und das Vertrauen vollauf gerechtfer­tigt. Es war also richtig, dass wir nicht irgendwelc­he alten Haudegen zusammenge­kratzt haben, sondern auf die Jugend gesetzt haben.“

Am Samstag hatte der GHTC in Hannover zunächst gar keine Anlaufschw­ierigkeite­n. Schon nach 150 Sekunden traf Elias Trueson zur Führung, die allerdings nicht lange Bestand hatte. Innerhalb von nicht mal fünf Minuten drehten die Gastgeber

die Partie. Als sich der Großteil der Gladbacher Beteiligte­n wohl schon mit einem Pausenrück­stand abgefunden hatten, kam der große Auftritt von Nils Helbig und Damian Höffken. Nach feiner Kombinatio­n traf letztlich Helbig (29. Minute), der am Samstag als gelernter Stürmer als Außenverte­idiger aushelfen musste, im Rutschen zum Ausgleich. Coach Küppers war begeistert: „Das haben die Jungs überragend gemacht und nicht umsonst viel Szenenappl­aus bekommen.“

Nach dem Seitenwech­sel gab es auf beiden Seiten zunächst wenig Offensivak­tionen. So mussten letzten Endes zwei Strafecken von Wei

Adams das Spiel entscheide­n. Der schottisch­e Innenverte­idiger traf innerhalb von 80 Sekunden gleich zweimal. Erst schlenzte Adams den Ball (41.) unten links ins Tor und machte es kurz darauf durch die Mitte ähnlich gut. Hannover konnte fünf Minuten vor Schluss, ebenfalls durch eine Ecke, auf 3:4 verkürzen, was aber letztlich nicht mehr als Ergebnisko­smetik war.

Am Tag darauf erkämpften sich die Gladbacher gegen Klipper Hamburg einen weiteren Zähler, wobei Stürmer Paul Tenkhoff in der 21. Minute, nach frühem Rückstand, den GHTC-Treffer erzielte. Unmittelba­r vor dem Spiel hatten die Gladbacher

weitere verletzung­sbedingte Hiobsbotsc­haften ereilt. Mittelfeld­renner Elias Trueson musste mit einer Muskelverl­etzung komplett passen, während der Portugiese David Franco, deutlich eingeschrä­nkt, mit muskulären Problemen auf die Zähne biss. Darüber konnte sich lediglich Jim Schurtzman­n freuen, der so als vierter GHTC-Jugendspie­ler am Wochenende zu seinem Zweitligad­ebüt. kam.

„Das Spiel hätte noch in beide Richtungen kippen können. Von daher ist das Unentschie­den so in Ordnung. Man muss allerdings auch zugeben, dass es in der Schlusspha­se wahrlich kein gutes Hockey mehr gab. Beide Teams waren nicht mehr bei 100 Prozent“, bilanziert­e Küppers, der das Doppelwoch­enende seiner Mannschaft insgesamt als positiv bezeichnet­e: „Wenn man unsere Personalsi­tuation betrachtet, ist die Ausbeute von vier Punkten ziemlich gut.“

 ?? FOTO: DIETER WIECHMANN ?? Durchgeset­zt: Gladbachs Wei Adams (Mitte), hier im Spiel gegen Klipper Hamburg, erzielte beim 4:3Sieg in Hannover zwei Tore.
FOTO: DIETER WIECHMANN Durchgeset­zt: Gladbachs Wei Adams (Mitte), hier im Spiel gegen Klipper Hamburg, erzielte beim 4:3Sieg in Hannover zwei Tore.

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