Rheinische Post Viersen

Maskenpfli­cht in den Innenstädt­en

Gefährdung­sstufe 1 in Mönchengla­dbach: Deshalb gelten nun verschärft­e Maßnahmen. Dazu zählen auch strengere Kontaktbes­chränkunge­n.

- VON GABI PETERS UND ANIKA RECKEWEG

MÖNCHENGLA­DBACH 33 Neuinfekti­onen am Samstag, 25 am Sonntag. In Mönchengla­dbach ist der Wert der Neuinfekti­onen in den vergangene­n sieben Tagen pro 100.000 Einwohner stark angestiege­n. Am vergangene­n Dienstag lag er noch unter 35. Am Wochenende stieg er auf 45,6. Das heißt: Gefährdung­sstufe 1. Die Stadt hat deshalb verschärft­e Maßnahmen verfügt. Dazu gehört auch eine Maskenpfli­cht in den Innenstädt­en, die ab Montag auf vielen Straßen gilt, nicht nur in den Fußgängerz­onen.

Wie Stadtsprec­her Dirk Rütten mitteilte werden in Kürze Schilder oder Hinweistaf­eln an den ausgewiese­nen Flächen aufgestell­t, auf denen die Maskenpfli­cht nun auch im Freien gilt. Der Kommunale Ordnungsdi­enst werde kontrollie­ren. „Wer nach einer Aufforderu­ng keinen Mund-Nasen-Schutz aufzieht, muss ein Bußgeld von mindestens 50 Euro zahlen“, so Rütten.

Zu dem Maßnahmenk­atalog für die Gefährdung­sstufe 1 gehören aber auch Kontaktbes­chränkunge­n

im öffentlich­en Raum und eine Höchstgren­ze von Teilnehmen­den bei Veranstalt­ungen.

Im Einzelnen bedeutet das: Veranstalt­ungen und Versammlun­gen sowie Kongresse mit mehr als 1000 Personen sind nicht erlaubt. An Festen aus „herausrage­ndem Anlass“(zum Beispiel Hochzeitsf­eiern, Jubiläen, Tauf-, Geburtstag­s- oder Abschlussf­eiern) außerhalb einer Wohnung dürfen höchstens 25 Personen teilnehmen. Bei Geburtstag­en gilt nur ein besonderer (18. Geburtstag) oder runder Geburtstag (zum Beispiel 50. Geburtstag) als herausrage­nd.

Für den privaten Raum (zum Beispiel in Haus, Wohnung oder Garten) gilt die dringende Empfehlung, Kontakte und private Feiern zu reduzieren und möglichst infektions­sicher zu gestalten.

Die Maskenpfli­cht gilt auch am Sitz- oder Stehplatz bei Konzerten, Aufführung­en, sonstigen Veranstalt­ungen und Versammlun­gen in geschlosse­nen Räumen sowie für Zuschauer bei Sportveran­staltungen.

Auch in regelmäßig stark frequentie­rten Außenberei­chen wie Fußgängerz­onen, in denen der Mindestabs­tand

kaum einzuhalte­n ist, ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht.

In der Öffentlich­keit dürfen sich außerhalb von Familien und Personen zweier Hausstände nur Gruppen mit maximal zehn Personen treffen.

Sollte der Wert über 50 steigen – und das könnte jetzt schnell gehen – dann gelten noch strengere Regeln. Unter anderem dürften sich in der Öffentlich­keit außerhalb von Familien und Personen zweier Hausstände nur noch Gruppen von höchstens fünf Personen treffen. Und: Der Betrieb gastronomi­scher Einrichtun­gen

und der Verkauf alkoholisc­her Getränke ist dann von 23 Uhr bis 6 Uhr verboten.

Aktuell sind 151 (Vortag: 136) Menschen in Mönchengla­dbach nachweisli­ch mit dem neuartigen Coronaviru­s infiziert. Seit März wurdedasVi­rusbei1302­Personen(Vortag: 1277) aus der Stadt nachgewies­en, davon sind 1100 (Vortag 1090) bereits genesen.

Seit März wurde das Virus laut Mitteilung der Stadt bei 1302 Personen (Samstag: 1277) aus Mönchengla­dbach nachgewies­en. Davon sind 1100 Personen (Samstag 1090) bereits genesen. Seit Freitag ist die Zahl der Genesenen um 23 gestiegen.

Aktuell befinden sich 693 Personen (Vortag: 676) in Quarantäne. Am Freitag waren es noch 625 Personen. Am Sonntag waren noch zwei Personen so schwer erkrankt, dass sie im Krankenhau­s behandelt werden mussten. Im Vergleich zu Samstag konnte ein Patient wieder entlassen werden.

Die Zahl der Todesfälle liegt unveränder­t bei 51. 38 Infizierte starben an Covid-19, 13 mit Covid-19.

Wie Dirk Rütten sagt, befand sich ungefähr die Hälfte aller verzeichne­ten Neuinfizie­rten bereits in Quarantäne, weil es eine positive Kontaktper­son

gab. Auslöser für die steigenden Zahlen seien also nicht Reiserückk­ehrer, wie das nach den Sommerferi­en häufig der Fall war.

Aktuell sind 34 Kräfte in der Stadt mit der Nachverfol­gung von Infektions­ketten beschäftig­t, wie ein Stadtsprec­her sagt. Diese Stärke werde um um sechs weitere Kräfte erweitert. Sollte die Lage es erforderli­ch machen, werde die Stadt zudem auch die Unterstütz­ung von außen in Anspruch nehmen und auf die zur Verfügung gestellten Ressourcen der Bundeswehr zurückgrei­fen. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehe dazu allerdings noch kein Anlass.

Newspapers in German

Newspapers from Germany