Wird der Wintermarkt genehmigt?
Schon im Sommer haben die Schausteller Bruno Dreßen und Sven Tusch ein Hygienekonzept für einen Wintermarkt vorgelegt. Eine Genehmigung gibt es dafür noch nicht. Vieles hängt wohl von neuen Corona-Regeln ab.
MÖNCHENGLADBACH Nach Feierabend einen Glühwein trinken im Weihnachtsdorf am Alten Markt. In der Mittagspause eine Bratwurst oder Reibekuchen auf der Faust genießen an einer der Buden auf der Hindenburgstraße. Das gehört in Mönchengladbach für viele Menschen einfach dazu, wenn Ende November der Weihnachtsmarkt eröffnet. Doch wie sieht das im Pandemie-Jahr aus?
In Düsseldorf und Aachen wurden die großen Weihnachtsmärkte schon abgesagt, und auch in Mönchengladbach steht schon lange fest: So wie gewohnt wird der winterliche Budenzauber nicht ablaufen können.
Die Schausteller Bruno Dreßen und Sven Tusch haben bereits im Spätsommer ein Konzept vorgelegt, wie ein „Wintermarkt“trotz hoher Infektionsgefahr sicher gestaltet werden könnte. Ihr Konzept entspreche sogar der verschärften Coronaschutz-Verordnung vom 17. Oktober, versichern beide. Doch
„Wir haben ein schlüssiges Hygienekonzept vorgelegt“Bruno Dreßen Schausteller und Organisator
ob der Wintermarkt am Alten Markt und an der Hindenburgstraße wirklich seine Pforten öffnen darf, steht noch nicht fest.
Dabei sollte es eigentlich schon am 7. November losgehen. Das Konzept liegt aber noch zur Genehmigung beim städtischen Gesundheitsund Ordnungsamt. Bruno Dreßen: „Langsam brauchen wir eine Entscheidung. Sonst klappt es mit unserer Zeitplanung nicht.“
Aus der Stadtverwaltung kommt das Signal, dass man das Konzept wohlwollend prüfe. Will heißen: Wenn alles den Corona-Richtlinien entspricht, sollen die Winterbuden auch aufgestellt werden dürfen. Denn noch seien Weihnachtsmärkte grundsätzlich erlaubt. In Mönchengladbach seien auch keine Touristenanstürme wie in Düsseldorf und
Aachen zu erwarten. Und es gibt noch einen Unterschied zur Vitusstadt: In Düsseldorf und Aachen sind städtische Gesellschaften Veranstalter der Weihnachtsmärkte, in Mönchengladbach tragen private Organisatoren das Risiko.
Noch sieht also alles so aus, als wären die Voraussetzungen für den Mönchengladbacher Wintermarkt erfüllt. Das kann sich aber schon sehr bald ändern. Denn es wird erwartet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem für den heutigen Mittwoch anberaumten Treffen mit den Ministerpräsidenten über strengere Corona-Regeln verhandeln will. Schließlich sind die Infektionszahlen im ganzen Land stark angestiegen. Deshalb wird auch eine weitere, verschärfte Schutzverordnung erwartet. Und noch ist ungewiss, inwieweit Weihnachtsmärkte dort eine Berücksichtigung finden. Die Entscheidung, ob der Wintermarkt auf dem Alten Markt und der Hindenburgstraße stattfinden kann, wird also wohl eher in Berlin gefällt.
Am Mittwoch wird es auch ein Treffen mit den Wintermarkt-Organisatoren und der Stadt geben. Möglicherweise weiß man danach mehr. „Wir werden sicherlich eine kurzfristige Entscheidung treffen müssen“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Aber natürlich müsse man den Landeserlass abwarten. Die Corona-Situation habe sich zugespitzt und das könne nicht unberücksichtigt bleiben.
Bruno Dreßen und Sven Tusch sind von ihrem Konzept überzeugt, das sehr aufwendig sein soll, „aufwendiger als für jeden Biergarten im
Land“. Es könne auch jederzeit noch nachgebessert werden, sagen beide.
Nach dem im Sommer vorgestellten Konzept sollen die Buden in mindestens drei Metern Abstand aufgestellt werden, um Menschenansammlungen zu verhindern. Vor jedem Stand gibt es in dem Konzept Anstellbereiche mit Abstandsmarkierungen. Es soll über 100 Desinfektionsbereiche geben und etliche mobile Handwaschbecken. Ein Name ist für das pandemiegerechte Budenkonzept auch schon gefunden: „Winter in the City“soll es heißen, um deutlich zu machen, dass es kein üblicher Weihnachtsmarkt ist.
Bruno Dreßen und Sven Tusch stehen auf jeden Fall in den Startlöchern und würden jederzeit mit dem Aufbau beginnen – wenn sie es denn dürfen.