Fortuna ist noch immer eine Großbaustelle
NÜRNBERG Als Fortuna aus der Bundesliga abgestiegen war, da fiel der Laden in großen Teilen auseinander. Je nach Rechenart haben den Verein bis zu 17 Akteure aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Die Transferperiode im Sommer hat die Fehler der Vergangenheit im Management brutal sichtbar gemacht. Niemals hätte man es dazukommen lassen dürfen, zu solch gravierenden Umbaumaßnahmen gezwungen zu werden.
Alle Beteiligten haben immer wieder betont, man brauche Zeit, um die Veränderungen umzusetzen. Doch Zeit ist ein rares Gut – besonders in der Fußballbranche. Und so stehen die Verantwortlichen in Düsseldorf nach nur sieben Spieltagen gehörig unter Druck, endlich abzuliefern.
Beim 1. FC Nürnberg konnte sich Fortuna nicht mit einem großen Schritt aus der Krise verabschieden. Beim 1:1 im Frankenland gelang aber immerhin ein Schrittchen. Und so geht die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler mit vier Punkten aus den vergangenen zwei Partien – verbunden mit einem Tabellenplatz im unteren Drittel – zwar angeschlagen, aber immerhin noch hoffnungsfroh in die Länderspielpause.
„Wir kommen langsam wieder in die Normalität rein. Nach den zwei Wochen Pause werden wir ganz sicher deutlich weiter in unserer Entwicklung sein“, mutmaßt Klaus Allofs, Fortunas Vorstand für Fußball und Entwicklung, im Gespräch mit unserer Redaktion. „Vieles ist noch nicht, wie es sein sollte. Damit wir aber auch angesichts der Rahmenbedingungen nicht zu rechnen. Wir müssen jetzt aber nach vorne blicken. Gegen Nürnberg wäre sicher etwas mehr drin gewesen.“
Dabei hätte Fortuna mit etwas Pech die Heimreise sogar mit leeren Händen angetreten. Nach einem umstrittenen Elfmeter gegen die Gäste (der vierte auswärts in dieser Saison) kämpfte sich die Rösler-Elf zurück in die Begegnung und erzielte vor der Pause den Ausgleich durch Kenan Karaman. „In der zweiten Halbzeit waren die ersten zehn Minuten, die erste Viertelstunde total enttäuschend“, urteilt Rösler. „Da haben wir Nürnberg brutal die Initiative überlassen. Da hätten sie uns bestrafen können, vielleicht sogar müssen.“Am Ende ist es anders gekommen. Fortuna hat sich Zeit erkämpft für den Umbruch.