Fußgänger an der Klusenstraße leben gefährlich
Eine Schule, zwei Kindergärten und eine Engstelle, an der Autos regelmäßig über den Bürgersteig ausweichen – für Jan Peters, der dort täglich mit seinen Kindern entlang läuft, ist das nicht zumutbar. Er fordert eine Entschärfung der Situation.
HOCKSTEIN Am vergangenen Dienstag ist es passiert. Er sei angefahren worden, sagt der Gladbacher Bürger Jan Peters. Er wundert sich nicht wirklich darüber. Er hat es kommen sehen – an der Klusenstraße in Hockstein, in Höhe des Bauernladens Scheiber, unweit der Kindertagesstätte Wurzelzwerge.
Aus beiden Richtungen führt die Straße ansteigend auf diesen Punkt zu, die Stelle ist schwer einsehbar – und eng. „Es können kaum zwei Autos gleichzeitig aneinander vorbeifahren. Und durch die Steigung ist das für die Autofahrer auch erst sehr spät zu sehen“, sagt Peters. Folge: Die Autos weichen zumeist in Fahrt über den Bürgersteig aus – mal mit Reifenbreite, mal mit mehr. Der Bürgersteig ist an dieser Stelle nur auf einer Straßenseite vorhanden, dazu zur Fahrbahn hin brüchig, flach und abgefahren. Oder in den Worten von Peters: „Ein Bürgersteig, der seinen Namen nicht verdient.“
Für ihn ist der Bereich nicht mehr zumutbar, zu oft komme es zu brenzligen Situationen. Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeitet der 39-Jährige im Homeoffice und bringt seine drei Kinder täglich zu Fuß zur Grundschule und in den Kindergarten. Er wohnt ganz in der Nähe und kommt daher jeden Morgen an der Engstelle vorbei. „Mir war immer klar, dass diese Stelle gefährlich und unübersichtlich ist. Aber mit Kindern guckt man noch einmal anders darauf“, sagt er. Besonders zur Hauptbringzeit für die Schule und die Kindergärten. „Es ist eine typische Straße für den Durchgangsverkehr“, sagt Peters. Er fordert, dass die Verkehrssituation auf diesem Schul- und Kindergartenweg sicherer gestaltet werden muss.
Daher wandte Peters sich nun an die Stadt. Ideen für eine Entschärfung der Stelle hat er bereits: Beispielsweise ein richtiger Bürgersteig mit Bordstein, der ein Ausweichen über den Fußgängerweg erschwert. „Das würde die Autofahrer zumindest zum Bremsen bringen.“Oder eine Verkehrsinsel. Die Stadt gab ihm als Antwort, dass sie die Situation in der nächsten Verkehrsbesprechung aufnehmen werde.
Dass bestätigt Stadtsprecher Dirk Rütten auch der RP-Redaktion: „Dort wird dann beraten, wie die Situation entschärft werden kann.“Die nächste Sitzung ist noch im November geplant. Daran nehmen Vertreter der Polizei und der Mags sowie vom Fachbereich Stadtentwicklung und Planung und dem Ordnungsamt teil. Die Engstelle an der Klusenstraße steht dann erstmals auf dem Themenplan.
Dabei ist die Straße keine Unbekannte für die Verkehrsplaner. Als vor einem Jahr die Kindertagesstätte Wurzelzwerge am Übergang von der Kranich- in die Klusenstraße eröffnete, führte man eine Tempo-30-Zone ein – diese gilt auch für die besagte Stelle rund hundert Meter weiter vor dem Bauernladen Scheiber. Auch damals hatte sich Peters im Vorfeld an die Stadt gewandt.
Mit Erfolg. Vorher war Tempo 50 erlaubt. De facto halten sich nach Ansicht von Peters aber die wenigsten Autofahrer an der Engstelle an die neue Geschwindigkeitsvorgabe.
Sein Unfall verlief glimpflich. Ein