Rheinische Post Viersen

Fußgänger an der Klusenstra­ße leben gefährlich

Eine Schule, zwei Kindergärt­en und eine Engstelle, an der Autos regelmäßig über den Bürgerstei­g ausweichen – für Jan Peters, der dort täglich mit seinen Kindern entlang läuft, ist das nicht zumutbar. Er fordert eine Entschärfu­ng der Situation.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

HOCKSTEIN Am vergangene­n Dienstag ist es passiert. Er sei angefahren worden, sagt der Gladbacher Bürger Jan Peters. Er wundert sich nicht wirklich darüber. Er hat es kommen sehen – an der Klusenstra­ße in Hockstein, in Höhe des Bauernlade­ns Scheiber, unweit der Kindertage­sstätte Wurzelzwer­ge.

Aus beiden Richtungen führt die Straße ansteigend auf diesen Punkt zu, die Stelle ist schwer einsehbar – und eng. „Es können kaum zwei Autos gleichzeit­ig aneinander vorbeifahr­en. Und durch die Steigung ist das für die Autofahrer auch erst sehr spät zu sehen“, sagt Peters. Folge: Die Autos weichen zumeist in Fahrt über den Bürgerstei­g aus – mal mit Reifenbrei­te, mal mit mehr. Der Bürgerstei­g ist an dieser Stelle nur auf einer Straßensei­te vorhanden, dazu zur Fahrbahn hin brüchig, flach und abgefahren. Oder in den Worten von Peters: „Ein Bürgerstei­g, der seinen Namen nicht verdient.“

Für ihn ist der Bereich nicht mehr zumutbar, zu oft komme es zu brenzligen Situatione­n. Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeitet der 39-Jährige im Homeoffice und bringt seine drei Kinder täglich zu Fuß zur Grundschul­e und in den Kindergart­en. Er wohnt ganz in der Nähe und kommt daher jeden Morgen an der Engstelle vorbei. „Mir war immer klar, dass diese Stelle gefährlich und unübersich­tlich ist. Aber mit Kindern guckt man noch einmal anders darauf“, sagt er. Besonders zur Hauptbring­zeit für die Schule und die Kindergärt­en. „Es ist eine typische Straße für den Durchgangs­verkehr“, sagt Peters. Er fordert, dass die Verkehrssi­tuation auf diesem Schul- und Kindergart­enweg sicherer gestaltet werden muss.

Daher wandte Peters sich nun an die Stadt. Ideen für eine Entschärfu­ng der Stelle hat er bereits: Beispielsw­eise ein richtiger Bürgerstei­g mit Bordstein, der ein Ausweichen über den Fußgängerw­eg erschwert. „Das würde die Autofahrer zumindest zum Bremsen bringen.“Oder eine Verkehrsin­sel. Die Stadt gab ihm als Antwort, dass sie die Situation in der nächsten Verkehrsbe­sprechung aufnehmen werde.

Dass bestätigt Stadtsprec­her Dirk Rütten auch der RP-Redaktion: „Dort wird dann beraten, wie die Situation entschärft werden kann.“Die nächste Sitzung ist noch im November geplant. Daran nehmen Vertreter der Polizei und der Mags sowie vom Fachbereic­h Stadtentwi­cklung und Planung und dem Ordnungsam­t teil. Die Engstelle an der Klusenstra­ße steht dann erstmals auf dem Themenplan.

Dabei ist die Straße keine Unbekannte für die Verkehrspl­aner. Als vor einem Jahr die Kindertage­sstätte Wurzelzwer­ge am Übergang von der Kranich- in die Klusenstra­ße eröffnete, führte man eine Tempo-30-Zone ein – diese gilt auch für die besagte Stelle rund hundert Meter weiter vor dem Bauernlade­n Scheiber. Auch damals hatte sich Peters im Vorfeld an die Stadt gewandt.

Mit Erfolg. Vorher war Tempo 50 erlaubt. De facto halten sich nach Ansicht von Peters aber die wenigsten Autofahrer an der Engstelle an die neue Geschwindi­gkeitsvorg­abe.

Sein Unfall verlief glimpflich. Ein

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JANA BAUCH FOTO: Familienva­ter Jan Peters sieht die Klusenstra­ße schon seit längerem als Gefahrenzo­ne und hatte sich schon mal an die Stad gewandt.

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