Rheinische Post Viersen

Der Auswärts-Stindl

Borussias Kapitän hat in dieser Saison alle seine Tore in der Fremde erzielt.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Lars Stindl hat beim 3:4 in Leverkusen getan, wofür er mittlerwei­le Experte ist: Er hat in einem fremden Stadion einen Doppelpack fabriziert. Viermal hat Borussias Kapitän das im Jahr 2020 schon hingekrieg­t, das ist ein bemerkensw­erter Wert. In der vergangene­n Saison passierte das in Düsseldorf beim 4:1, in Augsburg beim 3:2 und beim 3:1 in Paderborn. Und nun bei Bayer 04.

Am 32-Jährigen lag es nicht, dass das Spiel verloren ging, obwohl auch er eine weitere große Chance ausließ beim Stand von 2:2. Er hat grundsätzl­ich seinen Job gemacht, erst beim Elfmeter und dann freistehen­d vor Lukas Hradecky. Das war sein 40. Bundesliga-Tor für Borussia, seit er 2015 aus Hannover kam. Und eines, das seinen Trend der vergangene­n Spielzeit bestätigt: Von – wettbewerb­sübergreif­end – 16 Stindl-Toren der vergangene­n und aktuellen Saison fielen 13 in der Fremde. In der aktuellen Spielzeit hat Stindl ausschließ­lich auswärts getroffen: beim 3:1 in Köln, beim 3:2 in Mainz, beim 6:0 in Donezk und nun in Leverkusen. Damit hat er wesentlich zur guten Auswärtsbi­lanz der Gladbacher beigetrage­n.

Der Trend der Gegenwart passt ins Gesamtbild: 33 seiner 57 Gladbach-Tore erzielte Stindl auswärts. In Leverkusen war es sein zweiter Doppelpack als Borusse. Schon im

Januar 2017 war Stindl in der BayArena zweimalige­r Torschütze, auch damals trafen die Gladbacher dreimal. Doch im Gegensatz zu Sonntag reichte es damals zum 3:2-Erfolg. Es war die Zeit der großen Aufholjagd­en, die Stindl federführe­nd initiierte. Bei Bayer lagen die Gladbacher 0:2 hinten, er stellte binnen sechs Minuten auf 2:2, Raffael sorgte für den Sieg. Dann kam Stindls größter Tag als Borusse, als er mit drei Toren in Florenz sein Team ins Achtelfina­le der Europa League schoss.

In Leverkusen war Stindl, wie vorher in Köln, der Elfmetersc­hütze. Viermal in der Liga und einmal in der Champions League bekam Gladbach Strafstöße zugesproch­en, zwischenze­itlich mussten Jonas Hofmann (2) und Ramy Bensebaini ran, da Stindl nicht auf dem Platz war, als der Schiedsric­hter auf den Punkt zeigte. Jetzt übernahm Stindl wieder die Verantwort­ung und traf. „Von meinen beiden Treffern kann ich mir leider nichts kaufen, weil wir verloren haben“, wusste Stindl aber.

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FOTO: DPA Lars Stindl bejubelt seinen Doppelpack in Leverkusen.

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