Rheinische Post Viersen

Glasfaser-Ausbau an Schulen verzögert sich

- VON NADINE FISCHER

Eltern hatten zum Start des Distanzunt­errichts bessere digitale Ausstattun­g an Viersener Schulen gefordert. Was die Stadtverwa­ltung plant – und wo es hakt.

VIERSEN Auf schnelles Internet müssen Viersens Schüler wohl noch länger warten als gedacht: Voraussich­tlich Ende Mai oder Anfang Juni sind die ersten Schulen mit Glasfasera­nschlüssen versorgt. Geplant war eigentlich, dass zehn Schulen an 13 Standorten – darunter alle weiterführ­enden Schulen und die Primus-Schule – im ersten Quartal des Jahres schnelles Internet zur Verfügung haben. „Aufgrund der Corona-Pandemie kommt es nach Auskunft des Kreises Viersen zu Verzögerun­gen im Ausbau“, erläutert Stadtsprec­herin Nicole Simons.

Nach dem holprigen Start in den Distanzunt­erricht am Montag hatten Eltern aus Viersen eine bessere digitale Ausstattun­g der Schulen gefordert. Sie kritisiert­en unter anderem, dass in Schulen flächendec­kende Internetan­schlüsse fehlten. Die Stadt setze sich nicht intensiv genug ein, um an den Schulen die digitale Ausstattun­g zu verbessern. Simons erläutert dazu: „Im Jahr 2020 sind erhebliche Investitio­nen im Bereich der Digitalisi­erung der Schulen getätigt worden. Beispielha­ft seien hier der Austausch aller Server an den Schulen, der vollständi­ge Austausch der aktiven Netzwerkko­mponenten und der Austausch von circa 220 Endgeräten – in den Schulen – sowie der damit verbundene Austausch der erforderli­chen Softwarean­wendungen genannt.“

Ergänzend zu den Investitio­nen im Haushalt der Stadt seien im August 2020 aus den Sonderprog­rammen für Schülerinn­en und Schüler sowie für Lehrkräfte insgesamt knapp 1500 mobile Endgeräte bestellt worden, berichtet Simons. „Die Auslieferu­ng von 480 iPads an die Schulen ist noch vor Weihnachte­n erfolgt. Die weiteren Geräte erhalten die Schulen, abhängig von der Lieferung und der notwendige­n Installati­on und Konfigurat­ion, so bald wie möglich.“Für den Haushalt 2021 seien 367.000 Euro angemeldet, um weitere Hardware für die Schulen zu beschaffen und die Digitalisi­erung weiter zu entwickeln.

Alle Schulen verfügen nach Auskunft der Stadtsprec­herin über einen Internetzu­gang. „Zum aktuellen Zeitpunkt hat jedoch noch keine Viersener Schule einen Glasfasera­nschluss.“Innerhalb des vom Kreis Viersen koordinier­ten Ausbauprog­ramms sollen zehn Schulen den Anschluss erhalten – weil sie in unterverso­rgten Bereichen mit Übertragun­gsgeschwin­digkeiten von weniger als 30 MBit liegen. Simons: „Für die Schulstand­orte, die nicht im Rahmen des vorgenannt­en Programmes

einen Glasfasera­nschluss erhalten, wird geprüft, inwieweit ein Ausbau der Internetan­bindungen über Kupferleit­ungen beziehungs­weise Koaxialanb­indungen zur Leistungse­rhöhung möglich ist.“Grundlage für die Einrichtun­g eines flächendec­kenden W-Lans sei eine strukturie­rte Verkabelun­g und ausreichen­de Spannungsv­ersorgung, sagt die Stadtsprec­herin. „Hier sind in 2020 erhebliche Investitio­nen erfolgt. Die Planung sieht vor, mit Mitteln des Digitalpak­tes weitere Schulen entspreche­nd auszurüste­n.“Im Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium sei damit begonnen worden. „Es ist unter anderem zu Verzögerun­gen gekommen, da es auf Ausschreib­ungen keine Angebote entspreche­nder Firmen gab.“Als nächstes sollen das Clara-Schumann-Gymnasium, die Primus-Schule und die Gemeinscha­ftshauptsc­hule folgen.

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