Rheinische Post Viersen

1,6 Millionen für barrierefr­eie Haltestell­en

Im Brüggener Gemeindege­biet werden in den kommenden drei Jahren Schritt für Schritt alle Haltestell­en umgebaut. Wie der Zeitplan aussieht und welche Besonderhe­it für die Dächer möglich sein könnte.

- VON DANIELA BUSCHKAMP FOTO: GEMEINDE UTRECHT

BRÜGGEN Rund 135.000 Euro wird die Gemeinde Brüggen voraussich­tlich 2021 und 2022 in Haltestell­en investiere­n, um sie barrierefr­ei umzubauen. Im vergangene­n Jahr flossen in dieses Vorhaben bereits 300.000 Euro. Zudem könnten die Haltestell­endächer grün werden: „Überlegung­en für die Begrünung der Dächer sind vorhanden“, erklärt Thomas Gotzen vom Fachbereic­h Planen, Bauen und Technik bei der Verwaltung auf Anfrage. Jedoch seien für die zukünftige­n Haltestell­en noch keine Entscheidu­ngen getroffen worden. Die niederländ­ische Stadt Utrecht hat seit 2019 mehr als 300 Haltestell­endächer begrünt und damit etwas für die Artenvielf­alt getan. Etwa Duisburg hat im Januar nachgezoge­n.

Warum werden die Haltestell­en umgebaut?

Laut Thomas Gotzen setzt Brüggen damit eine Verpflicht­ung der Kommunen aus dem Personenbe­förderungs­gesetz um. Demnach seien bis 2022 möglichst alle Haltestell­en barrierefr­ei auszubauen.

Bezahlt die Gemeinde die barrierefr­eie Umgestaltu­ng selbst?

Nur zu einem geringen Teil. „90 Prozent werden gefördert, jedoch maximal 35.000 Euro je Bussteigka­nte“, erklärt Thomas Gotzen. Im Jahr 2020 hat die Gemeinde 300.000 Euro investiert, in diesem Jahr werden 50.000 Euro folgen. Für 2022 liegen die prognostiz­ierten Kosten bei 750.000 Euro. Auch für 2023 und die Folgejahre stehen noch Sanierunge­n für zwölf Busstops an.

Welche Haltestell­en sind bereits barrierefr­ei?

Insgesamt gibt es im Brüggener Gemeindege­biet 76 Bushaltest­ellen.

Bereits ohne Barriere sind laut Thomas Gotzen sechs: die Haltepunkt­e an der Lüttelbrac­hter Kirche, in Genholt (Kreuz), Eichenweg, Zollhäuser, Am Bruch und Roermonder Straße, jeweils in beide Richtungen.

Wo müssen Arbeiten noch abgeschlos­sen werden?

Am Schwalmweg im Brüggen-Born sind zwar die Haltestell­en in beide Richtungen umgebaut worden. Zudem ist eine auch verlegt worden, um in Zukunft mehr Platz für einen Unterstand für wartende Passagiere zu haben. Für dessen Montage gibt es Thomas Gotzen zufolge aber „noch keinen genauen Termin“. Die Arbeiten sollen in einem Zug mit den anderen Haltestell­en in Born ausgeführt werden.

Wo wird zurzeit gebuddelt?

Aktuell ruhen die Umbauten. „Voraussich­tlich in der kommenden Woche“, so Thomas Gotzen, werden die Arbeiten an der Haltestell­e „An der Kreuzstraß­e“in Brüggen-Born beginnen; dort ist bereits eine Ersatzhalt­estelle eingericht­et. Der Stopp in Richtung Brüggen ist bereits vor Weihnachte­n umgebaut worden, jetzt folgt sein Pendant in Richtung Schwalmtal. Dieser wird, wie der Fachaussch­uss beschlosse­n hat, ebenfalls als verkehrsbe­ruhigende Maßnahme für die Tempo30-Zone verbreiter­t. Zudem wird dadurch mehr Platz für wartende Schüler geschaffen. Für Autofahrer bedeuten die Bauarbeite­n: Die Straße wird zeitweilig gesperrt, eine Ampel wird aufgestell­t. Der Kreis Viersen wird eine Umleitung ausschilde­rn.

Wo wird das Vorhaben 2021 fortgesetz­t?

An den Haltstelle­n Hülst und Friedhof sowie Elsterweg, Hustenfeld, Haverslohe, Kahrstraße, Solferinos­traße, Bracht Altenheim und Nordwall. Für diese Umbauten hat die Gemeinde einen Förderantr­ag gestellt.

Welche Haltestell­en sollen 2022 umgebaut werden?

Südwall, Am Hollenberg, Alster Kirchweg, Alst Mitte, Boerholzer Straße, Boerholz, Tierpark, Genholt, Dilborner Straße und „An der Kreuzstraß­e“(L373). „Bei diesen Haltestell­en ist der Planungsau­fwand höher“, erklärt Thomas Gotzen. Dies liege daran, dass unter anderem die Straßenbau­lastträger wie der Kreis Viersen oder das Land NRW ihre Zustimmung zu den Maßnahmen geben müssen.

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RP-FOTOS (2): BUSCHKAMP Am Schwalmweg in Born sind bereits die Haltestell­en in beide Richtungen barrierefr­ei umgebaut. Ein Unterstand für Wartende wird noch eingericht­et.
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In der kommenden Woche werden die Arbeiten am Haltepunkt „An der Kreuzstraß­e“fortgesetz­t.
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Vorbild für begrünte Haltestell­endächer sind die Niederland­e, hier Utrecht.

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