1,6 Millionen für barrierefreie Haltestellen
Im Brüggener Gemeindegebiet werden in den kommenden drei Jahren Schritt für Schritt alle Haltestellen umgebaut. Wie der Zeitplan aussieht und welche Besonderheit für die Dächer möglich sein könnte.
BRÜGGEN Rund 135.000 Euro wird die Gemeinde Brüggen voraussichtlich 2021 und 2022 in Haltestellen investieren, um sie barrierefrei umzubauen. Im vergangenen Jahr flossen in dieses Vorhaben bereits 300.000 Euro. Zudem könnten die Haltestellendächer grün werden: „Überlegungen für die Begrünung der Dächer sind vorhanden“, erklärt Thomas Gotzen vom Fachbereich Planen, Bauen und Technik bei der Verwaltung auf Anfrage. Jedoch seien für die zukünftigen Haltestellen noch keine Entscheidungen getroffen worden. Die niederländische Stadt Utrecht hat seit 2019 mehr als 300 Haltestellendächer begrünt und damit etwas für die Artenvielfalt getan. Etwa Duisburg hat im Januar nachgezogen.
Warum werden die Haltestellen umgebaut?
Laut Thomas Gotzen setzt Brüggen damit eine Verpflichtung der Kommunen aus dem Personenbeförderungsgesetz um. Demnach seien bis 2022 möglichst alle Haltestellen barrierefrei auszubauen.
Bezahlt die Gemeinde die barrierefreie Umgestaltung selbst?
Nur zu einem geringen Teil. „90 Prozent werden gefördert, jedoch maximal 35.000 Euro je Bussteigkante“, erklärt Thomas Gotzen. Im Jahr 2020 hat die Gemeinde 300.000 Euro investiert, in diesem Jahr werden 50.000 Euro folgen. Für 2022 liegen die prognostizierten Kosten bei 750.000 Euro. Auch für 2023 und die Folgejahre stehen noch Sanierungen für zwölf Busstops an.
Welche Haltestellen sind bereits barrierefrei?
Insgesamt gibt es im Brüggener Gemeindegebiet 76 Bushaltestellen.
Bereits ohne Barriere sind laut Thomas Gotzen sechs: die Haltepunkte an der Lüttelbrachter Kirche, in Genholt (Kreuz), Eichenweg, Zollhäuser, Am Bruch und Roermonder Straße, jeweils in beide Richtungen.
Wo müssen Arbeiten noch abgeschlossen werden?
Am Schwalmweg im Brüggen-Born sind zwar die Haltestellen in beide Richtungen umgebaut worden. Zudem ist eine auch verlegt worden, um in Zukunft mehr Platz für einen Unterstand für wartende Passagiere zu haben. Für dessen Montage gibt es Thomas Gotzen zufolge aber „noch keinen genauen Termin“. Die Arbeiten sollen in einem Zug mit den anderen Haltestellen in Born ausgeführt werden.
Wo wird zurzeit gebuddelt?
Aktuell ruhen die Umbauten. „Voraussichtlich in der kommenden Woche“, so Thomas Gotzen, werden die Arbeiten an der Haltestelle „An der Kreuzstraße“in Brüggen-Born beginnen; dort ist bereits eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. Der Stopp in Richtung Brüggen ist bereits vor Weihnachten umgebaut worden, jetzt folgt sein Pendant in Richtung Schwalmtal. Dieser wird, wie der Fachausschuss beschlossen hat, ebenfalls als verkehrsberuhigende Maßnahme für die Tempo30-Zone verbreitert. Zudem wird dadurch mehr Platz für wartende Schüler geschaffen. Für Autofahrer bedeuten die Bauarbeiten: Die Straße wird zeitweilig gesperrt, eine Ampel wird aufgestellt. Der Kreis Viersen wird eine Umleitung ausschildern.
Wo wird das Vorhaben 2021 fortgesetzt?
An den Haltstellen Hülst und Friedhof sowie Elsterweg, Hustenfeld, Haverslohe, Kahrstraße, Solferinostraße, Bracht Altenheim und Nordwall. Für diese Umbauten hat die Gemeinde einen Förderantrag gestellt.
Welche Haltestellen sollen 2022 umgebaut werden?
Südwall, Am Hollenberg, Alster Kirchweg, Alst Mitte, Boerholzer Straße, Boerholz, Tierpark, Genholt, Dilborner Straße und „An der Kreuzstraße“(L373). „Bei diesen Haltestellen ist der Planungsaufwand höher“, erklärt Thomas Gotzen. Dies liege daran, dass unter anderem die Straßenbaulastträger wie der Kreis Viersen oder das Land NRW ihre Zustimmung zu den Maßnahmen geben müssen.