Reitz schwärmt von Rose und will bald zurück sein
„Boah ist der geil, zieht der den in den Winkel!“– dieser Satz vom vergangenen Freitagabend, der den Gladbacher Siegtreffer zum 3:2 gegen den FC Bayern München durch Florian Neuhaus beschreibt, stammt von Rocco Reitz. Der 18-jährige Mittelfeldspieler, der aktuell verletzt ist, durfte die Partie von der Tribüne des Borussia-Parks aus gemeinsam mit Kommentator Christian Straßburger im vereinseigenen „Fohlenradio“begleiten.
Reitz ließ dabei seinen Emotionen freien Lauf, feierte die Tore und gelungenen Aktionen seiner Team-Kameraden wie ein leidenschaftlicher Fan, der er selbst auch irgendwie immer noch ist. „Mein Patenonkel hat mich zu meiner Geburt als Gladbach-Mitglied angemeldet. Dann hat mich mein Vater später zu einem Ostercamp angemeldet“, erzählte Reitz vor dem Spiel gegen die Bayern beim Streamingdienst „Dazn“. Fünf Probetrainings folgten, mit sieben Jahren war Reitz dann auch offiziell ein Borusse, durchlief fortan alle Jugendmannschaften des VfL und verfolgte die Spiele der Profis regelmäßig live im Stadion.
Am 24. Oktober 2020 feierte er im Auswärtsspiel bei Mainz 05 sein Bundesliga-Debüt. „Als ich erfahren habe, dass ich in der Startelf stehe, hätte ich umfallen können. Das war der Wahnsinn, wie ein Traum“, sagt Reitz rückblickend. Zwar wurde er nach einer Stunde beim Zwischenstand von 1:2 ausgewechselt, am Ende gewannen die Borussen aber noch mit 3:2. „Es lief perfekt“, so Reitz.
Einen Monat später fiel er dann mit einer Entzündung am Schambein aus. Seitdem konnte er nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. „Die Entzündung ist raus. Es läuft gut, ich bin im Aufbautraining und rechne noch mit zwei bis drei Wochen“, sagt Reitz, der darauf brennt, bald wieder unter Cheftrainer Marco Rose, der in der Saisonvorbereitung nicht mit lobenden Worten in Richtung Reitz gespart hatte, trainieren zu dürfen.
„Als junger Spieler ist es sehr wichtig, dass der Trainer einem Vertrauen schenkt und an einen glaubt. Es ist schon schwierig, mit dem ganzen Druck umzugehen. Wenn man dann einen Coach an der Seite hat, der einem Tipps und Sicherheit gibt, ist das überragend“, sagt Reitz, der auch zugibt, dass der Trubel ihn nicht ganz kalt lässt.
„Natürlich wollen jetzt viel mehr Leute was von mir, aber ich lasse mich davon nicht beeinflussen“, sagt Reitz. Dafür würden vor allem sein bester Freund, seine Eltern, seine Berater und sein jüngerer Bruder Tony sorgen. „Ihnen bin ich dankbar“, sagt Reitz, der schon bald wieder angreifen möchte, um sich für weitere Einsätze im Trikot von Borussia Mönchengladbach zu empfehlen.