Pläne für Kommunion und Konfirmation
Die Feiern in den Kirchen fallen coronabedingt anders aus. Einige Gemeinden haben die Termine auch verschoben.
MÖNCHENGLADBACH Im Frühjahr ist der Terminkalender der Kirchen stets vollgepackt mit Feierlichkeiten. Da wäre zuallererst das Osterfest zu nennen, dazu zahlreiche weitere christliche Feiertage – und die Kommunion im katholischen und die Konfirmation im evangelischen Glauben. Während Ostern, Christi Himmelfahrt oder Pfingsten unverrückbar sind, sind die Kirchen bei der Kommunion und Konfirmation zumindest zeitlich flexibel – während der Pandemie ein Segen. Wie im Vorjahr haben einige Mönchengladbacher Gemeinden ihre Feste daher bereits vom Frühjahr in den Sommer verlegt, andere halten hingegen am ursprünglichen Datum fest – vorerst.
In der evangelischen Christusgemeinde steht die Konfirmation weiterhin für den 24. und 25. April an – im kleineren Rahmen mit drei Feiern mit jeweils sechs bis neun Konfirmanden und Angehörigen. „Ich habe das Gefühl, dass wir das verantworten können“, sagt Pfarrerin Annette Beuschel, „seit März feiern wir wieder Gottesdienste unter Schutzmaßnahmen und mit der Konfirmation bleiben wir ja in dem Rahmen, der erlaubt ist.“Die Familien stünden dahinter. Auch die evangelischen Gemeinden Odenkirchen, Rheydt und Rheindahlen halten noch an ihren Terminen im Mai fest: mit mehreren Feiern, kleinen Konfirmandengruppen und wenigen Angehörigen – was coronabedingt in der Kirche eben zulässig ist. Auch einige verschobende Konfirmationen aus 2020 sollen dann noch nachgeholt werden.
In katholischen Gemeinden sind die Kommunionsfeiern hingegen breiter gestreut. „Wir haben die Eltern entscheiden lassen, wann sie die Erstkommunion für ihr Kind wollen. Daraus haben sich bei uns zwei Gruppen gebildet“, sagt Karin Witting, in der Gemeinde Rheydt verantwortlich für die Erstkommunion. Die eine Gruppe, rund 15 Familien, blieb beim Termin im April, der anderen Gruppe war das Datum zu unsicher – sie einigte sich auf eine Feier im Juni. Auch in der Gemeinde Rheydt West findet eine Kommunionen nun Ende April statt, zwei weitere dann im Juni. Acht Familien entschieden sich sogar, ganz auf die Kommunion in diesem Jahr zu verzichten und auf 2022 zu warten. In der Gemeinde St. Peter West und in den Pfarreien
St. Benedikt und St. Michael in Holt finden die Kommunionsfeiern hingegen erst ab August oder September statt.
Auch in der Münster-Basilika St. Vitus ist die Kommunion auf den Sommer verschoben worden. „Die Erstkommunion hat zwei Teile: Die Feier in der Kirche und die Feier zu Hause mit der Familie. Deshalb nehmen wir im Augenblick Rücksicht auf die Familien, denn zu Hause kann man derzeit nicht feiern“, sagt Propst Peter Blättler.
Was alle Gemeinden, evangelisch wie auch katholisch, gemein haben: Der Weg zur Konfirmation und Kommunion war dieses Mal anders – digitaler, kreativer, aber auch eingeschränkter. Denn viele der üblichen Ausflüge und Treffen waren coronabedingt nicht möglich. „Wir hatten im Oktober die ersten zwei Gruppenstunden, dann kam der Lockdown“, sagt Roland Weber, Gemeindereferent in Rheydt-West. Die Kommunionsvorbereitung fand daher größtenteils zu Hause statt: Die Eltern wurden dazu regelmäßig via E-Mail mit Inhalten versorgt, es gab virtuelle Kirchenführungen und immer wieder Videokonferenzen. „Wir haben versucht, vieles zu ermöglichen“, sagt Weber. In der Gemeinde Neuwerk wurden mehrere Gruppenstunden zusammen in die Kirche verlegt – mit maximal 45 Personen. „Die Kirche war der größte Raum, in dem wir mit Abstand sitzen konnten und
wo wir die Technik für einen Beamer hatten“, sagt Pfarrer Heinz Josef Biste und fügt an: „Das war kompliziert, alles so hinzubekommen, damit wir die Vorbereitung im Kern erhalten konnten.“In seiner Gemeinde beginnen die Kommunionsfeiern ab dem 18. April.
Die anstehenden Feiern fallen in den Kirchen durch die Schutzbestimmungen ebenfalls bescheidener aus. „Wie das Kleid sein muss oder der Schmuck, wie man feiert – das ist den Menschen nicht mehr wichtig. Es kommt auf das Eigentliche an – dass das Kind zur Kommunion geht“, sagt Roland Weber rückblickend auf die Kommunion im Vorjahr. Auch Pfarrer Achim Köhler aus Giesenkirchen stellte fest: „Für die Kinder und Familien war es zwar nicht so pompös, weil die Kirche nicht brechend voll war, aber intensiver. Für die meisten Familien war das toll. Man fragt sich, ob es immer so groß sein muss.“
Eine Gewissheit, ob die Feiern aber nun wirklich wie gedacht ab Ende April stattfinden, gibt es in Zeiten von Corona nicht. „Ich habe den Eltern auch gesagt, geht bitte keine Verpflichtungen ein wie Essen bestellen. Plant auf Sicht“, sagt Pfarrerin Annette Beuschel.