Neues Testzentrum für Kaldenkirchen
Ein Willicher Betreiber wird im Convent eine Teststation eröffnen. Spätestens am Montag soll der Betrieb starten.
NETTETAL Einen Dank an alle, die sich an den Bemühungen zur Errichtung eines Testzentrums beteiligt haben, verschickte jetzt Claudia Willers, Vorsitzende von „Kaldenkirchen aktiv“an ihre Mitglieder. Der Stadt ist es gelungen, für Kaldenkirchen ein Testzentrum zu vermitteln. Die Pfarrgemeinde St. Clemens in der GdG Nettetal stellt im Convent Räumlichkeiten zur Verfügung, professionell betrieben wird es vom Corona-Testzentrum Rheinland. Die Betreiber, die bisher in Willich und St. Tönis Testzentren eröffnet haben, wollen spätestens am Montag mit dem Betrieb beginnen. Bis dahin müssen noch die IT installiert und Personal mit medizinischen Kenntnissen eingestellt werden.
Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) ist froh, dass nach etlichen Gesprächen in der vergangenen Woche so schnell eine Lösung gefunden werden konnte. Der Willicher Betreiber sei bereit, auch in Kaldenkirchen ein Testzentrum zu führen. Nachdem die benachbarten Niederlande als Hochrisikoland eingeordnet wurden, sei der Bedarf an Teststellen noch gestiegen. Die Stadt wolle ein Testzentrum nicht selber betreiben, sei aber froh, dass mit dem Convent ein zentraler Standort im Ortskern von Kaldenkirchen zur Verfügung stehe. Das werde dem Einzelhandel vor Ort helfen, so Küsters.
Für den Betreiber erklärt Michael Kloeters, dass man im Convent in Kaldenkirchen mit ein bis zwei Teststraßen beginnen und sukzessive erweitern werde. Ebenso würden die Öffnungszeiten von anfangs drei bis vier Stunden nach Möglichkeit erweitert. Als Bürgertest ist das Testen kostenlos. Niederländer, die sich in Deutschland testen lassen wollen und hier nicht krankenversichert sind, müssen den Test selber bezahlen. Was dafür der Preis sein wird, konnte Kloeters am Montag noch nicht beziffern.
Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird das Testzentrum für Kaldenkirchen Termine freischalten. Der Betreiber empfiehlt, auf jeden Fall vorher online einen Termin zu buchen. Das wird dann über die Internetseite www.corona-test-kaldenkirchen.de möglich sein.
Die Forderung, dass Niederländer nur mit einem negativen Testergebnis nach Deutschland einreisen dürfen, hat auf beiden Seiten der Grenze für Aufregung gesorgt. Tests sind in den Niederlanden erheblich teurer. Sie sollen zwischen 60 und 130 Euro kosten. Wer in Deutschland arbeitet und als Pendler einreist oder zum Einkaufen oder Tanken über die Grenze kommt, müsste viel Geld in Tests investieren. Inzwischen gibt
es die Crowdfunding-Website Holland-in-not.org. In den niederländischen Medien wird der Limburger Arbeitgeberverband zitiert: Viele Unternehmer hätten mit dem Problem zu kämpfen und stünden vor hohen Kosten. Man wolle die Aufträge in Deutschland nicht verlieren. Die Wirtschaft beider Länder seien eng miteinander verbunden. Allein in Limburg gebe es etwa 5500 Grenzpendler. Inzwischen hat der nationale Arbeitgeberverband Gespräche mit Ministerien und dem Konsulat geführt. Die Kontakte nach Brüssel und Düsseldorf werden ebenfalls aktiviert.
Zurück nach Nettetal: Nicht nur Kaldenkirchen erhält eine eigene Teststation, seit dem 12. April gibt es auch im Seerosensaal in Lobberich eine Teststation. Der große Saal wird trotzdem für Sitzungen der politischen Gremien der Stadt Nettetal weiter zur Verfügung stehen.