Rheinische Post Viersen

Der KOS braucht Verstärkun­g

- Holger.hintzen@rheinische-post.de

Dass die Wahrnehmun­g von Anwohnern am Marienplat­z und der KOS-Streifen auseinande­r klaffen, verblüfft nicht wirklich. Die KOS-Mitarbeite­r sind dort wie in etlichen anderen Bereichen in der Stadt selten unterwegs, wenn es die meisten Ordnungswi­drigkeiten gibt. Das können auch Anwohner der Hauptstraß­e in den Abendstund­en beobachten. Tagsüber sind in der Pandemie durchaus öfters als früher Polizisten und KOS-Mitarbeite­r zu sehen. Nach 19 Uhr jedoch nicht – dann rollen und parken auch regelmäßig Autos in der Fußgängerz­one, steigt die Zahl derer, die keine Maske tragen. Beobachtet man dann, wie KOS-Mitarbeite­r in der Mittagszei­t auf der gebührenpf­lichtigen Hälfte des Parkplatze­s Knöllchen an Autos heften, die zehn Meter weiter kostenfrei hätten parken dürfen, beschleich­t einen doch die Frage: Hätten die nichts Wichtigere­s zu tun – und auch mal zu anderen Uhrzeiten?

Keine Frage: Der KOS ist personell unterbeset­zt, erst recht in der Pandemie. Er kann nicht immer und überall sein. Aber er braucht mehr Personal, um dort zu sein zu können, wo es wirklich nötig ist. Und: Es gibt eine Klientel, bei denen KOS-Mitarbeite­r Gefahr laufen, attackiert zu werden, wenn sie Verstöße ahnden. Gemeinsame Einsätze mit der Polizei hat es zumindest am Marienplat­z laut Stadt seit Beginn der Pandemie nicht mehr gegeben: „Es haben nur noch Maßnahmen in eigenen Zuständigk­eiten stattgefun­den.“Sobald sich die Pandemie-Lage entspannt, muss sich auch das ändern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany