Der KOS braucht Verstärkung
Dass die Wahrnehmung von Anwohnern am Marienplatz und der KOS-Streifen auseinander klaffen, verblüfft nicht wirklich. Die KOS-Mitarbeiter sind dort wie in etlichen anderen Bereichen in der Stadt selten unterwegs, wenn es die meisten Ordnungswidrigkeiten gibt. Das können auch Anwohner der Hauptstraße in den Abendstunden beobachten. Tagsüber sind in der Pandemie durchaus öfters als früher Polizisten und KOS-Mitarbeiter zu sehen. Nach 19 Uhr jedoch nicht – dann rollen und parken auch regelmäßig Autos in der Fußgängerzone, steigt die Zahl derer, die keine Maske tragen. Beobachtet man dann, wie KOS-Mitarbeiter in der Mittagszeit auf der gebührenpflichtigen Hälfte des Parkplatzes Knöllchen an Autos heften, die zehn Meter weiter kostenfrei hätten parken dürfen, beschleicht einen doch die Frage: Hätten die nichts Wichtigeres zu tun – und auch mal zu anderen Uhrzeiten?
Keine Frage: Der KOS ist personell unterbesetzt, erst recht in der Pandemie. Er kann nicht immer und überall sein. Aber er braucht mehr Personal, um dort zu sein zu können, wo es wirklich nötig ist. Und: Es gibt eine Klientel, bei denen KOS-Mitarbeiter Gefahr laufen, attackiert zu werden, wenn sie Verstöße ahnden. Gemeinsame Einsätze mit der Polizei hat es zumindest am Marienplatz laut Stadt seit Beginn der Pandemie nicht mehr gegeben: „Es haben nur noch Maßnahmen in eigenen Zuständigkeiten stattgefunden.“Sobald sich die Pandemie-Lage entspannt, muss sich auch das ändern.