Jagdpächter warnt vor Gefahr durch Wilderer
NIEDERKRÜCHTEN (ala) Der Unbekannte, der am Wochenende im Elmpter Wald einen Frischling erschossen hat, wird noch immer gesucht. Er hat laut Jagdpächter Heinz-Josef Heinen auch Spaziergänger gefährdet. „Nicht jeder, der einen Jagdschein besitzt, darf einfach überall jagen“, erklärt Heinen. Dies sei immer nur den jeweiligen Pächtern erlaubt, die auch Gebühr für ihr Revier bezahlen. „Jeder, der unerlaubt in einem fremden Gebiet
jagt, begeht eine Straftat.“Es sei außerdem ziemlich gefährlich, wenn „hier einer einfach so herumschießt“.
Viele Fälle von Wilderei gebe in seinem Revier aber nicht. Laut Polizei wurden kreisweit in diesem Jahr bisher drei Fälle von Jagdwilderei erfasst, der erschossene Frischling ist der vierte Fall. 2019 wurden insgesamt zehn Anzeigen dazu aufgenommen, 2020 waren es drei.
An dem Ort, wo das junge Wildschwein
gefunden worden ist, sei kein Hochsitz in der Nähe. „Deswegen gehe ich davon aus, dass im Stehen geschossen wurde“, sagt Heinen. Zudem sei der Frischling offenbar auf einer kleinen Erhöhung erschossen worden. „Dahinter befindet sich ein Weg für Spaziergänger, die hätte der Wilderer mitunter gar nicht sehen können.“Der Schuss sei zwar gezielt abgegeben worden, das Einschussloch befand sich genau hinter dem Ohr des Tieres.
Ob der unbekannte Wilderer dabei überhaupt im Besitz eines Scheines ist, der ihm das Jagen erlaubt, davon könne man laut Heinen nicht sicher ausgehen. „Wer weiß, das könnten auch Jugendlichen gewesen sein oder irgendwelche Leute, die ein Kleinkalibergewehr bei sich zu Hause gefunden haben und nun der Meinung sind, sie müssten im Wald auf wildlebende Tiere schießen“, sagt der Jagdpächter. Das sei jedoch höchst fahrlässig und gefährlich – auch Menschen gegenüber.
„Auf Frischlinge schieße ich aus ethischen Gründen nicht, keiner bei mir im Revier“, erklärt Heinz-Josef Heinen. „Es gibt keinen Grund, so ein kleines Schwein zu töten. Wenn ich ein Tier erlege, dann tue ich das, um es zu verwerten.“Bei einem Frischling könne man das nicht. „Dem Tier das Leben zu nehmen, um es dann wegzuschmeißen, das ist für mich kein Jagen“, sagt der Jagdpächter.
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