Bürger-Wünsche für das Zentrum von Brüggen
Das sind die ersten Ergebnisse aus der Umfrage zum Integrierten Handlungskonzept.
BRÜGGEN Welche Ideen haben die Brüggener für ihren Ortskern: Was gefällt ihnen dort, was sollte verbessert werden? Anregungen, aber auch Kritikpunkte konnten Teilnehmer bei einer Umfrage äußern, die zum Integrierten Handlungskonzept für das Brüggener Zentrum gehört und kürzlich beendet wurde. Die Ergebnisse dieser Bürger-Beteiligung wurden jetzt beim zweiten Treffen des Arbeitskreises zum Handlungskonzept, an dem die Verwaltung, die Planer von „Stadtkinder“und Vertreter der Fraktionen teilnahmen, erstmals vorgestellt. Eine weitere Diskussion darüber ist in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Infrastruktur und Klimaschutz vorgesehen.
Wie groß war die Resonanz auf die Umfrage?
Renate Kirsch, Klimaschutzmanagerin bei der Gemeindeverwaltung und Begleiterin des Handlungskonzepts, zeigte sich mit der Resonanz zufrieden. „Insgesamt haben sich 259 Menschen beteiligt: darunter waren 188 Erwachsene sowie 52 Kinder und Jugendliche“, sagte Kirsch. Bei 15.894 Einwohnern (Stand: 31. Dezember) sind dies weniger als zwei Prozent. Das klingt nicht viel. „Nach den Erfahrungen der Stadtplaner ist dies aber ein gutes Ergebnis“, erläutert die Klimaschutzmanagerin. Dies sei auch dadurch zu erklären, dass viele über die Online-Umfrage teilgenommen hätten. Als gut bewerte sie die Teilnehmerzahl auch deshalb, weil die Umfrage-Teilnehmer qualifizierte Kommentare zu markanten Punkten abgegeben hätten.
Was gefällt den Brüggenern nicht?
Zu den am häufigsten kommentierten Punkten gehörten die Burg Brüggen, Kreuzherren- und Nikolausplatz, die Parkplätze, die Fußgängerzone, Spiel- und Bouleplatz oder auch der Westring. Den Nikolausplatz erleben viele Menschen als Lieblingsort, auch Kinder essen dort gern ein Eis oder treffen sich mit Freunden. Kritisiert wurden die unattraktive Bepflanzung und Gestaltung,
fehlende Fahrradstellplätze und die fehlende Barrierefreiheit für den Eingang zur Kirche. Ähnlich sieht es für den Kreuzherrenplatz aus: Auch er wird geschätzt für sein Gastronomie-Angebot und als Veranstaltungsort. Bemängelt wurden die fehlende Barrierefreiheit, zu wenig attraktive Spielflächen für Kinder und die geringe Aufenthaltsqualität. Für die Fußgängerzone wurden überquellende Mülleimer und ein hoher Versiegelungsgrad bemängelt, der Parkplatz am Nikolausplatz wird als zu eng empfunden. Am Wahrzeichen Burg Brüggen werden Sitzgelegenheiten, Leuchten und Spielmöglichkeiten vermisst, die Borner Straße wird als gefährlich und wenig attraktiv für einen Ortseingang geschildert. „Überrascht haben uns die Ergebnisse nicht“, sagt Renate Kirsch. In vielen Bereiche gebe es bereits Planungen, etwa für die Umgestaltung der Borner Straße, für den Kreuzherrenplatz und für den Spielplatz unweit der Burg, oder konkrete Umsetzungen etwa für das Umfeld der Burg.
Was wünschen sie sich?
Für den Kreuzherrenplatz besseres Grün, den Erhalt des umstrittenen Silberahorn und ein Wasserspiel; letzteres hatte die Politik bei den Umgestaltungsplänen verworfen. Für den Nikolausplatz Schatten spendende Bäume, bessere Beleuchtung, mehr Spiel- und Sitzmöglichkeiten, auch Angebote für Kinder und Jugendliche. Ähnlich sehen auch die Wünsche für die Fußgängerzone aus; dort könnte ein grünes Band angelegt werden. Auch rund um die Burg wurden Spiel- und Sitzangebote vermisst. Weitere Vorschläge: ein Kletterparcours, Basketball oder Tischtennis.
Warum gab es die Umfrage?
Sie gehört zum Integrierten Handlungskonzept. Ziel der Stadtplaner ist es, bis Herbst 2021 einen Maßnahmenkatalog mit Prioritäten zu erarbeiten. Dafür wurden die Wünsche der Brüggener abgefragt. Geplant sind noch Gespräche mit Akteuren aus dem Bereichen Einzelhandel und Tourismus sowie eine Stärken/Schwächen-Analyse.