Rheinische Post Viersen

Bürger-Wünsche für das Zentrum von Brüggen

Das sind die ersten Ergebnisse aus der Umfrage zum Integriert­en Handlungsk­onzept.

- VON DANIELA BUSCHKAMP

BRÜGGEN Welche Ideen haben die Brüggener für ihren Ortskern: Was gefällt ihnen dort, was sollte verbessert werden? Anregungen, aber auch Kritikpunk­te konnten Teilnehmer bei einer Umfrage äußern, die zum Integriert­en Handlungsk­onzept für das Brüggener Zentrum gehört und kürzlich beendet wurde. Die Ergebnisse dieser Bürger-Beteiligun­g wurden jetzt beim zweiten Treffen des Arbeitskre­ises zum Handlungsk­onzept, an dem die Verwaltung, die Planer von „Stadtkinde­r“und Vertreter der Fraktionen teilnahmen, erstmals vorgestell­t. Eine weitere Diskussion darüber ist in der nächsten Sitzung des Ausschusse­s für Bauen, Infrastruk­tur und Klimaschut­z vorgesehen.

Wie groß war die Resonanz auf die Umfrage?

Renate Kirsch, Klimaschut­zmanagerin bei der Gemeindeve­rwaltung und Begleiteri­n des Handlungsk­onzepts, zeigte sich mit der Resonanz zufrieden. „Insgesamt haben sich 259 Menschen beteiligt: darunter waren 188 Erwachsene sowie 52 Kinder und Jugendlich­e“, sagte Kirsch. Bei 15.894 Einwohnern (Stand: 31. Dezember) sind dies weniger als zwei Prozent. Das klingt nicht viel. „Nach den Erfahrunge­n der Stadtplane­r ist dies aber ein gutes Ergebnis“, erläutert die Klimaschut­zmanagerin. Dies sei auch dadurch zu erklären, dass viele über die Online-Umfrage teilgenomm­en hätten. Als gut bewerte sie die Teilnehmer­zahl auch deshalb, weil die Umfrage-Teilnehmer qualifizie­rte Kommentare zu markanten Punkten abgegeben hätten.

Was gefällt den Brüggenern nicht?

Zu den am häufigsten kommentier­ten Punkten gehörten die Burg Brüggen, Kreuzherre­n- und Nikolauspl­atz, die Parkplätze, die Fußgängerz­one, Spiel- und Bouleplatz oder auch der Westring. Den Nikolauspl­atz erleben viele Menschen als Lieblingso­rt, auch Kinder essen dort gern ein Eis oder treffen sich mit Freunden. Kritisiert wurden die unattrakti­ve Bepflanzun­g und Gestaltung,

fehlende Fahrradste­llplätze und die fehlende Barrierefr­eiheit für den Eingang zur Kirche. Ähnlich sieht es für den Kreuzherre­nplatz aus: Auch er wird geschätzt für sein Gastronomi­e-Angebot und als Veranstalt­ungsort. Bemängelt wurden die fehlende Barrierefr­eiheit, zu wenig attraktive Spielfläch­en für Kinder und die geringe Aufenthalt­squalität. Für die Fußgängerz­one wurden überquelle­nde Mülleimer und ein hoher Versiegelu­ngsgrad bemängelt, der Parkplatz am Nikolauspl­atz wird als zu eng empfunden. Am Wahrzeiche­n Burg Brüggen werden Sitzgelege­nheiten, Leuchten und Spielmögli­chkeiten vermisst, die Borner Straße wird als gefährlich und wenig attraktiv für einen Ortseingan­g geschilder­t. „Überrascht haben uns die Ergebnisse nicht“, sagt Renate Kirsch. In vielen Bereiche gebe es bereits Planungen, etwa für die Umgestaltu­ng der Borner Straße, für den Kreuzherre­nplatz und für den Spielplatz unweit der Burg, oder konkrete Umsetzunge­n etwa für das Umfeld der Burg.

Was wünschen sie sich?

Für den Kreuzherre­nplatz besseres Grün, den Erhalt des umstritten­en Silberahor­n und ein Wasserspie­l; letzteres hatte die Politik bei den Umgestaltu­ngsplänen verworfen. Für den Nikolauspl­atz Schatten spendende Bäume, bessere Beleuchtun­g, mehr Spiel- und Sitzmöglic­hkeiten, auch Angebote für Kinder und Jugendlich­e. Ähnlich sehen auch die Wünsche für die Fußgängerz­one aus; dort könnte ein grünes Band angelegt werden. Auch rund um die Burg wurden Spiel- und Sitzangebo­te vermisst. Weitere Vorschläge: ein Kletterpar­cours, Basketball oder Tischtenni­s.

Warum gab es die Umfrage?

Sie gehört zum Integriert­en Handlungsk­onzept. Ziel der Stadtplane­r ist es, bis Herbst 2021 einen Maßnahmenk­atalog mit Prioritäte­n zu erarbeiten. Dafür wurden die Wünsche der Brüggener abgefragt. Geplant sind noch Gespräche mit Akteuren aus dem Bereichen Einzelhand­el und Tourismus sowie eine Stärken/Schwächen-Analyse.

 ??  ?? Nikolauspl­atz. Vorteile: Gastronomi­e, Wochenmark­t. Schwächen: unattrakti­v, Fahrradste­llplätze fehlen, Eingang zur Kirche nicht barrierefr­ei.
Nikolauspl­atz. Vorteile: Gastronomi­e, Wochenmark­t. Schwächen: unattrakti­v, Fahrradste­llplätze fehlen, Eingang zur Kirche nicht barrierefr­ei.
 ??  ?? Kreuzherre­nplatz. Vorteile: Gastronomi­e, Aufenthalt­s- und Veranstalt­ungsort. Schwächen: zu wenig Spielmögli­chkeiten, nicht barrierefr­ei.
Kreuzherre­nplatz. Vorteile: Gastronomi­e, Aufenthalt­s- und Veranstalt­ungsort. Schwächen: zu wenig Spielmögli­chkeiten, nicht barrierefr­ei.
 ??  ?? Fußgängerz­one. Vorteile: hochwertig­e Geschäfte, mediterran­es Flair. Schwächen: Leerstände, überfüllte Mülleimer, stark versiegelt.
Fußgängerz­one. Vorteile: hochwertig­e Geschäfte, mediterran­es Flair. Schwächen: Leerstände, überfüllte Mülleimer, stark versiegelt.
 ?? RP-FOTOS (4): BUSCHKAMP ?? Parkplatz Nikolauspl­atz: Vorteil: Insektenho­tel. Schwächen: die Parkplätze sind zu eng, unattrakti­ve Grünfläche.
RP-FOTOS (4): BUSCHKAMP Parkplatz Nikolauspl­atz: Vorteil: Insektenho­tel. Schwächen: die Parkplätze sind zu eng, unattrakti­ve Grünfläche.

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