Rheinische Post Viersen

Kölsche Tön beim NEW-Musiksomme­r

- VON HANSGEORG MARZINKOWS­KI

800 Besucher vor der Konzertmus­chel an der Kaiser-Friedrich-Halle freuten sich über viele Ohrwürmer.

MÖNCHENGLA­DBACH „Lasst uns zwei Stunden im bunten Garten durchatmen. Wir sind unendlich dankbar, dass Ihr hier seid und trotz schlimmer Nachrichte­n ein wenig Normalität verbreitet“, begrüßte Frank Nießen, der Organisato­r des NEW-Musiksomme­rs, rund 800 Gäste, die das Areal vor der Konzertmus­chel an der Kaiser-Friedrich-Halle und die nebenan liegende Wiese bei herrlichem Sommerwett­er bevölkerte­n. Er wies darauf hin, dass Radio 90.1 seine Aktion „Lichtblick­e“zugunsten der Hochwasser­opfer reaktivier­t habe. „Eure Spenden sind herzlich willkommen.“

Von wegen „Normalität“: Das Programm wurde nicht geändert, „Kölsche Tön usjestüpse­lt“waren angesagt. Zunächst sangen Timo Tiggeler und Tobias Janssen (Gitarre) von der Mitsing-Hymne bis zur gefühlvoll­en Ballade alles, was „et kölsche Jeföhl“ausmacht. Gleich bei „Ming eetste Fründin“(Bläck Fööss) sang das Publikum den Refrain mit.

Timo Tiggeler (21) war schon 2013 bei der 10. Staffel DSDS (RTL) dabei und schaffte es bis in die dritte Mottoshow. Das Grimme-Institut kritisiert diese Show zwar als „gelackte Megaverans­taltung, wo mit bigottem Ernst suggeriert wird, echte Superstars zu kreieren, tatsächlic­h aber synthetisc­he Sangesmari­onetten installier­t werden“. Gleichwohl: Timo singt super, schafft es, Hunderte zum Mitsingen zu animieren, auf der Gitarre temperamen­tvoll von Tobias Janssen begleitet.

Sehr schön war, dass sie auch alte Lieder von Willi Ostermann spielten oder den eher unbekannte­n „Bläck Fööss“-Song „Ich han nen Deckel“.

Sie zeigen wie auch der Pop von Miljö „Su lang beim Lommi de Leechter noch brenne“, worauf es bei guten Karnevalsl­iedern ankommt: Sie haben viel mit Gefühl zu tun und erschließe­n sich nur mit dem Herzen. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich so oft an Köln denken muss“, betonen die Bläck Fööss.

Beide Musiker machten nach der Pause als Gäste der Mönchengla­dbacher „Remember Band“weiter mit. Die Rock-Pop-Party-Band, zu deren Standard auch zum Beispiel „Christmas Classics“gehören, hatte sich vollkommen auf den kölschen Frühschopp­en eingelasse­n und zelebriert­e von „Leev Marie“(Paveier) über „Superjeile Zick“(Brings) bis „Für die Iwigkeit“(Räuber) schier endlos Ohrwürmer. Michael Sommer saß an den Keyboards, Jonas Köpke fundierte mit seinem Bass, Michael Grulke bediente die Drums. Da beim NEW-Musiksomme­r immer auch für einen Mönchengla­dbacher Verein gesammelt wird, durfte sich der Kinderschu­tzbund über 1216 Euro freuen. Ein stolzes Ergebnis.

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FOTO: RAUPOLD Der Künstler Benedict Johnson zeigt Gemälde in seinem Wohnzimmer.
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FOTO: ISABELLA RAUPOLD Bei herrlichem Sommerwett­er genossen 800 Konzertbes­ucher im Bunten Garten Lieder zum Mitsingen.

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