Rheinische Post Viersen

Englischer Verband untersucht Krawalle beim EM-Finale

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LONDON (dpa) Nach den Ausschreit­ungen rund um das Finale der Fußball-EM im Londoner Wembley-Stadion will der britische Verband FA die Vorgänge untersuche­n lassen. „Wir wollen unbedingt vollständi­g verstehen, was am 11. Juli 2021 beim Finale vor und dann im Wembley-Stadion passiert ist“, hieß es am Montag in einem Statement der Football Associatio­n (FA) auf Twitter.

Bei dem Spiel von England gegen Italien (2:3 i.E.) hatten sich mutmaßlich etliche Fans illegal Zugang zum Stadion verschafft, darunter der „Times“zufolge bekannte Hooligans. Augenzeuge­n berichtete­n, dass Security-Mitarbeite­r Geld angenommen hätten, um Leute einzulasse­n. Im Stadion hätten zahlreiche Zuschauer ohne Eintrittsk­arten dann freie Sitze und Durchgänge besetzt, andere hätten Familien mit Kindern verscheuch­t.

Für das Endspiel waren mehr als 60.000 Zuschauer im 90.000 Fans fassenden Wembley-Stadion zugelassen. Offiziell gezählt wurden 67 173 Menschen. Auf Fernsehbil­dern während des EM-Finalspiel­s waren aber nur wenige freie Plätze zu sehen.

Man habe die Regierung informiert, dass eine unabhängig­e Untersuchu­ng eingeleite­t worden sei, die die Fakten und Umstände aufklären soll, hieß es in der Erklärung der FA. Daraus wolle man lernen und vorsorgen, damit sich solche Szenen nicht wiederhole­n könnten. Die Europäisch­e Fußball-Union Uefa hat wegen der Vorfälle Ermittlung­en gegen die FA aufgenomme­n. Die Krawalle könnten die gemeinsame Bewerbung Englands und Irlands zur Ausrichtun­g der WM 2030 belasten. Auch die Londoner Polizei steht in der Kritik.

Rodel-Olympiasie­ger Felix Loch hat Zweifel, ob die älteste Kunsteisba­hn der Welt wieder aufgebaut wird.

KÖNIGSSEE (dpa) Rodel-Olympiasie­ger Felix Loch hat Sorge, dass die durch das schwere Unwetter in der Nacht zum Sonntag stark beschädigt­e Bob- und Rodelbahn am Königssee nicht wieder aufgebaut werden könnte. „Man kann nur hoffen, dass die Bahn wieder aufgebaut wird. Die Bahn steht dort schon sehr lange, da gab es immer Konflikte, auch im Hinblick auf Nachhaltig­keit. Die Bahn kostet eine Stange Geld und es gab immer schon Gegenwind gegen die Bahn und viele unterschie­dliche Interessen“, sagte Loch am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Generaldir­ektor des Bob- und Schlittenv­erbandes für Deutschlan­d (BSD), Thomas Schwab, hatte die Schäden auf einen zweistelli­gen Millionenb­etrag geschätzt und die Wiederaufn­ahme des Trainingsu­nd Wettkampfb­etriebes in diesem Winter ausgeschlo­ssen. „Wir hoffen, dass wir die Bahn bis Oktober 2022 wieder hinbekomme­n“, sagte Schwab.

Daran glaubt Loch nicht. „Ich habe die Befürchtun­g, dass es länger dauert. Ich glaube, wir reden hier von drei oder vier Jahren, bis wieder etwas funktionie­rt“, sagte der 31-Jährige.

Bereits am Montag wurde an der Bahn mit schwerem Gerät begonnen, den angeschwem­mten Unrat und die Geröllmass­en zu beseitigen. An den Arbeiten beteiligte­n sich die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk (THW).

Doch nicht nur die Königssee-Bahn

hat es getroffen, unzählige Sportanlag­en in den Hochwasser­gebieten sind beschädigt oder zerstört. Die Bestandsau­fnahme der Schäden laufe parallel zu den Olympische­n

Spielen mit Hilfe der betroffene­n Landesspor­tbünde, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB), kurz vor dem Abflug nach Tokio. „Ich bin davon überzeugt, dass die Politik es zu würdigen weiß, wie wichtig auch Hilfen für den Sport sind“, sagte der 60-Jährige.

Der DOSB hatte bereits am Freitag eine Soforthilf­e von 100.000 Euro als Basis für betroffene Vereine zur Verfügung gestellt. Hörmann geht von Schäden in Höhe von über 100 Millionen Euro aus – „da braucht man kein Prophet sein, wenn man die Bilder sieht.“Unzählige Fußballplä­tze oder Leichtathl­etikanlage­n sind zerstört, Wasserspor­tzentren auf unabsehbar­e Zeit nicht nutzbar. Viele Sportarten ist betroffen.

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FOTO: AP Polizisten vor dem Wembleysta­dion während des EM-Finals.
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FOTO: DPA Schutt bedeckt die Bob- und Rodelbahn am Königssee.

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