Endlich wieder Bauspielplatz — Ferienaktion für junge Rittersleute
VIERSEN (tre) Das Surren von Akkubohrschraubern vermischt sich mit dem gleichmäßigen Geräusch von Sägen und dem Klopfen von Hämmern. Auf dem ehemaligen Schulhof der Grundschule in Beberich ist rege Bautätigkeit zu beobachten. Allerdings sind die Bauherren allesamt erst zwischen sechs und 16 Jahren alt und gebaut wird komplett aus Holz. Zum sechsten Mal ist die Ferienmaßnahme „Bauspielplatz“des Hubert-Vootz-Hauses an den Start gegangen, in diesem Jahr zum ersten Mal mit Motto: „Rittermann und Edelfrau – Komm zum Burgenbau!“
Bergeweise Paletten und Bauholz sorgen für das Baumaterial.
„Das sind etliche Kubikmeter Holz, die wir von unseren beiden Sponsoren, der EGN und der RRG, erhalten haben. Dazu haben wir weiteres Holz, das über Kleinanzeigen angeboten wurde, selber abgeholt“, sagt Otto Strutz, der Leiter vom HubertVootz-Haus. 65 Kinder und Jugendliche, betreut von über 20 Helfern, lassen aus dem Holz phantasievolle Burgen entstehen. Insgesamt gibt es acht Baugruppen.
„Das wird die Fallgrube für den Kerker“, informiert David, der damit beschäftigt ist, ein Quadrat aus der Palettenholzplatte heraus zu sägen. Henrik und Peter schleppen derweil eine große Palette zu ihrer
Burg. „Wir haben schon ein Verlies und eine erste Etage mit Rutsche gebaut. Jetzt kommen die Feinheiten“, sagen sie. Selbst eine Leiter fehlt nicht. Schließlich soll die erste Etage nicht erklettert, sondern bequem betreten werden. Betreuerin Lara hantiert mit dem Kuhfuß. Es gilt Nägel herauszuziehen. Bei der Gruppe um die Helfer Clara und Sebastian verrät die Fahne mit dem aufgemalten Schwert und der Krone, die an einem der drei bereits bestehenden Türme der Burg weht, dass es sich um die Rittergruppe „Hjalgar“handelt. Das Team ist mit dem Bauplan beschäftigt, um den vierten Turm anzugehen. „Es ist einfach toll, was wir hier alles in gemeinsamer Leistung bauen“, sagt Clara. Das sieht auch Strutz so: „Die Kinder sind mit einer solchen Begeisterung bei der Sache. Es macht allen, Helfern wie Teilnehmern, irre viel Spaß.“
Wer es mal ruhiger angehen lassen will, der kann auf die Bastelangebote in den Pavillons der früheren Grundschule zurückgreifen. Dort ist auch die Ruheoase zu finden: In einem mit Lichterketten beleuchteten Zelt kann auf dicken Turnmatten entspannt werden und dort lädt Strutz auch zur täglichen Vorleserunde einer Fortsetzungsgeschichte ein – die, wie könnte es anders sein, von Rittern erzählt.