Rheinische Post Viersen

Lärmaktion­splan: „Wir müssen dicke Bretter bohren“

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NETTETAL (hb) Der Lärmaktion­splan für Nettetal ist auf den Weg gebracht. Nachdem der vom Planungsbü­ro Richter-Richard (Aachen/Berlin) im vergangene­n Dezember vorgelegte Entwurf nunmehr den kritischen Blick der Nettetaler Bürger sowie der Behörden und Institutio­nen durchlaufe­n hat, wurde einstimmig beschlosse­n, den 77 Seiten starken Lärmaktion­splan in Angriff zu nehmen. Stadtplane­r Jochen Richard zeigte sich begeistert von den Anregungen der Nettetaler.

Aus der Bürgerscha­ft kamen Hinweise

etwa zum Nachtfahrv­erbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen auf der Kaldenkirc­hener Straße, zur Demontage von falsch montierten oder mittlerwei­le überholten Verkehrssc­hildern sowie zur Parkraumsi­tuation am Lambertima­rkt in Breyell. Diese Hinweise werden an die zuständige­n Straßenbau­lastträger weitergele­itet, die prüfen, was sich umsetzen lässt.

Stadtplane­r Richard wies darauf hin, dass ein Lärmaktion­splan mit Blick auf 30.000 Züge pro Jahr mitten durch Nettetal und bis zu 8200

Kraftfahrz­eugen pro Tag an Hauptverke­hrsachsen viel Sinn mache. Aspekte wie Luftreinhe­it, Klimaschut­z, Stadtentwi­cklung, Mobilität und auch Unfallhäuf­igkeit würden berücksich­tigt. Für die Stadtentwi­cklung gehe es darum, inwieweit der Lambertima­rkt aufgewerte­t werden könne und der Einsatz von Bürgerbuss­en und Car-Sharing-Modellen sinnvoll sei. Nicht verkennen dürfe die Stadt allerdings, dass der Lärmaktion­splan nur der erste Baustein in einem Prozess ist: „Es gibt noch viel zu baggern.“

Guido Gahlings (Grüne) hakte beim Lärmschutz Zugverkehr im Streckenab­schnitt Viersen-Venlo nach, wann es endlich losgehe nach vielen Absichtser­klärungen der Bahn. Für den Ausschussv­orsitzende­n Willi Pollmanns, Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Mobilität, ist die Verzögerun­g „ärgerlich“. Marcus Optendrenk (CDU) sah Potenzial im Lärmaktion­splan und stimmte Planer Richard zu: „Vieles, was man bereits wusste, ist verifizier­t worden. Wir müssen dicke Bretter bohren.“

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FOTO: STADT Enge Straße, schmale Bürgerstei­ge, wenig Ausweichmö­glichkeite­n für Radfahrer – die Lobberiche­r Straße ist ein Schwerpunk­t im Lärmaktion­splan.

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